Kampf Dem Chaos
Sub-Kommandanten machen?«
»Kasee schuldet ihr einen Gefallen, doch sie wird sich nicht ins eigene Fleisch schneiden, nicht einmal wenn Murreas droht, als Finanzministerin zurückzutreten. Das würde sie allerdings ohnehin nie tun. Sie liebt diese Stellung und auch die Macht, doch sie wird Kasee das Leben schwer machen – auf eine höfliche Art.«
»Ich mag sie nicht sonderlich.«
»Keiner mag sie, aber sie kann mit Geld umgehen.«
Allerdings. Sie wusste genau, von wem sie Steuern verlangen konnte und wie viel jeder verdiente. Ich trat hinter Krystal, legte meine Arme um sie und küsste ihren Nacken. Sie lehnte sich für einen Augenblick an mich und atmete tief durch. Ich gab ihr einen letzten hauchzarten Kuss auf den Nacken und ließ sie schließlich los.
»Ich muss meine Stiefel finden.« Krystal stand auf und suchte auch im anderen Zimmer.
»Du hast sie im Konferenzraum ausgezogen.«
»Du deine auch«, wies sie mich zurecht.
Was gab es da noch zu sagen? Sie öffnete die Tür jedoch erst, als wir beide wieder hoffähig waren. Herreld schien teilnahmslos wie immer, als wir Hand in Hand den Flur entlang zur Treppe gingen.
Am Fuß der Treppe ließ Krystal meine Hand los. »Morgen Nacht ... hoffe ich.«
Das hoffte ich auch.
Tamra konnte ich nicht finden, aber ich hinterließ ihr eine Nachricht. Dann holte ich Gairloch aus dem Stall und machte mich auf den Weg nach Hause zu Heim und Werkstatt.
IV
Westlich von Arastia, Hydlen [Candar]
E in Mann in schmutziger Lederkleidung, bewaffnet mit einem Kurzschwert über der Schulter und mit einem aufgewickelten Seil in der linken Hand, reitet ungestüm auf das schlammbespritzte weiße Zelt in der Mitte des Lagers zu. Vor dem Zelt weht ein rotes Banner mit einer Krone darauf.
»Gerlis! Gerlis!«
Der Weiße Magier tritt hinter seinem Klapptisch hervor. »Ja, Ser?«
»Was habt Ihr Euch dabei gedacht?« Der große Mann stürmt ins Zelt, seine schweren Stiefel schleudern den Schmutz über den Teppich.
»Wobei?« Gerlis zieht pikiert eine Augenbraue hoch und schenkt dem verteilten Dreck einen herablassenden Blick.
Berfir wirft die Schriftrolle auf den Tisch, genau auf den Teller mit dem fettigen Hammelbraten. »Dabei! Ich versuche verzweifelt, im Norden ein ausreichend großes Heer aufzubauen, um Colaris vom Einmarsch abzuhalten, und Ihr setzt die Raketen gegen die Kyphrer ein und beginnt damit einen neuen Krieg, den ich nicht brauchen kann. Die Raketen sind schon teuer genug ...«
»Der Einsiedler hat Euch dafür herzlich wenig berechnet, so weit ich mich erinnere.«
»Das Wissen zu erlangen war nicht teuer. Die Bezahlung der Schmiede und Alchimisten aber kostete einiges an Geld.«
»Aber diese Waffen haben längst nicht die Wirkung eines Chaos-Feuers.«
»Das nicht, aber ich brauche keinen Magier, um sie einzusetzen. Deshalb habe ich Euch ja hierher geschickt. Ihr hättet eigentlich den Hitzkopf Cennon vor Dummheiten bewahren statt ihn dazu anstiften sollen. Ihr solltet die Quellen besetzen und nicht Cennon in Kyphros einmarschieren lassen. Ich dachte, sämtliche Raketen seien auf dem Weg nach Norden. Dort brauche ich sie nämlich dringend. Der Bastard Colaris kann seine Truppen jederzeit in Richtung Hydolar oder Renklaar in Bewegung setzen. Er zieht seine Soldaten bereits zusammen und kauft Söldner.«
»Ihr habt doch schon eine riesige Anzahl an Raketen erhalten, nur der Transport dauert eine Weile.« Gerlis verbeugt sich, sein glatt rasiertes Gesicht wirkt schmal unter dem dunklen Haar, das sorgfältig über die Geheimratsecken gekämmt ist. »Colaris' Truppen lagern erst kurz hinter Freistadt.«
»Hört mit der Haarspalterei auf! Eure Aufgabe wäre es gewesen, Cennon zurückzuhalten, und nicht ihn zu ermutigen. Und Ihr hättet die Raketen nach Hydlen schicken sollen.« Berfir zieht sein mächtiges Schwert, die kunstvoll bearbeitete Stahlspitze verharrt weniger als eine Spanne vor Gerlis' flachem Bauch. »Wenn Ihr mir nicht helfen wollt, welchen Nutzen habt Ihr dann für mich?«
»Ihr habt mich wegen meines Urteilsvermögens in Eure Dienste gestellt. Nach Cennons Entscheidung dachte ich, dass einige Raketen hier bleiben sollten. Die Hälfte der restlichen Raketen habe ich Euch geschickt.« Gerlis tritt einen Schritt zurück und verbeugt sich abermals. »Vielleicht seid Ihr ihnen auf halbem Weg sogar begegnet.«
»Hört auf, ständig vom Thema abzulenken.« Berfir seufzt und senkt das mächtige Schwert.
»Cennon schien die Attacke für eine gute
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