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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kommandantin zufällig die Muskelkraft der Sub-Anführerin entdeckte.«
    »Er wäre nie gegen sie angekommen«, sagte Krystal. »Er hätte weglaufen können, doch es waren keine Fußspuren zu sehen. Nichts passte zusammen und als ich sie zur Rede stellen wollte, packte sie Ustrellos Schwert – um es mir zu demonstrieren, wie sie sagte ... dumm, ich war einfach nur dumm.«
    Perron schüttelte den Kopf.
    »Keiner hätte eine Chance gegen sie gehabt«, fügte Haithen hinzu. »Die Kommandantin musste sie natürlich auf der Stelle töten.«
    »Dummes Weib«, murmelte Jinsa.
    »Ich hätte es sehen müssen«, wiederholte Krystal nur.
    »Es geschieht oft, dass wir etwas nicht sehen, was wir eigentlich sehen müssten.« Unter dem Tisch drückte ich ihren Oberschenkel, einfach um sie zu beruhigen, und außerdem vertrug ihr Arm jetzt keine Tätscheleien. Krystal hatte Frinekls Täuschung nicht bemerkt, weil ihr in Recluce etwas Ähnliches widerfahren war, was schließlich dazu geführt hatte, dass sie zur Gefahrenbrigade musste.
    »Da ist etwas Wahres dran«, stellte Rissa fest, als sie Nudeln und Soße auf den Tisch stellte und dazu das restliche Brot und den Käse. Die Soldaten warteten, bis Krystal und ich uns bedient hatten. Krystal nahm nur wenig.
    Wir saßen nicht lange am Tisch, auch die Garde brach bald auf. Alle gähnten ständig – außer Rissa. Trotz der Müdigkeit hatten die vier Gardisten dafür gesorgt, dass die Nudeln wie durch Chaos-Magie plötzlich verschwanden. Dercas und Jinsa erhoben sich zuerst, dann Perron und Haithen.
    Ein Seufzer von Rissa war das Zeichen für unseren Aufbruch.
    Ich schloss die Schlafzimmertür und zündete die Lampe an, Krystal saß auf dem Bettrand. Ich zog ihr die Stiefel aus, weil das Vorbeugen ihr nur Schmerzen bereitet hätte.
    »Neue Betttücher«, bemerkte Krystal.
    »Die alten sind ein wenig warm geworden. Aber da du ja eine sehr skeptische Frau bist ...« Ich holte das versengte Laken und die Zudecke vom Schrank herunter und breitete beides über der neuen Decke aus. Für die neue Zudecke mit dem Muster aus gebrochenen Wagenrädern darauf konnte ich mich nicht richtig erwärmen, aber Rissa hatte nichts anderes auftreiben können.
    »Oh ... Lerris.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Was hast du im Bett getan, dass es so heiß wurde?«
    »Nichts, was ich gern getan hätte.«
    Sie sah sich nur die Decke an.
    »Leg deine geschundenen Knochen ins Bett, dann erzähle ich dir alles.«
    »Du siehst auch nicht gerade gesund aus, Schreinermeister.«
    Wir zogen uns beide mühsam aus, ließen die Kleider einfach fallen und rollten uns in die neuen, kalten Laken.
    »Also?«, fragte sie mit einem Gähnen.
    »Mir fiel auf, wie die Balken des Hauses im Wind ächzten, es erinnerte mich an das Rumoren tief unter den Schwefelquellen. Ich sandte also meine Ordnungs-Sinne in die Erde und stellte fest, dass ich wahrscheinlich ein Erd-Magier bin. Als Zweites entdeckte ich, dass ich doch noch nicht so viel wusste, wie ich mir eingebildet hatte, und dass unüberlegtes Eindringen ins Gleichgewicht einem Stören des Gleichgewichts gleichkommt.«
    »Bist du nicht einmal in deinem eigenen Bett sicher?« Sie schüttelte den Kopf und ich streichelte ihr Haar.
    »Jetzt bin ich sicher. Aber für dieses Vorrecht musste ich erst bezahlen.«
    »Immer muss man für alles büßen.«
    »Und man wird es auch in Zukunft müssen.«
    »Ich bin es leid.«
    Darauf konnte ich nicht viel erwidern. Sie hatte in ihrem Leben schon mehr bezahlt als ich, viel mehr. Ich küsste sie zärtlich auf die Wange. Dann legte ich mich neben sie und hielt ihre Hand.
    »Tagelang sehe ich dich nicht, und wenn es dann so weit ist, bin ich nur noch müde.« Sie sprach sehr leise.
    Ein sanfter Seufzer entfuhr ihr und ich drückte ihre Hand, küsste sie auf die Wange und wachte neben ihr, als sie einschlief.
    Das leichte Grollen, das ich hörte, stammte nicht von den Balken, denn es ging kein Wind in dieser ruhigen Nacht. Sollte ich dem Grollen nachgehen – meine Sinne ausdehnen? Ich leckte mir über die Lippen und Krystal rollte sich zu mir herüber, sodass ich den Arm um sie legen konnte.
    »Mmmmmmm ...« Sie atmete ruhig.
    Hatte es in der Erde schon immer rumort und ich hatte es nur nicht gehört?
    Ich konnte jedoch nicht widerstehen und sandte meine Sinne schließlich in die Tiefe, ließ sie um ineinander verschlungene Chaos- und Ordnungs-Kräfte gleiten.
    Ich hatte nie erfahren, wo das tiefe Grollen und Beben herrührte. Mit Gewissheit

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