Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
sagen konnte ich nur, dass es irgendwo aus dem Nordosten kommen musste, wahrscheinlich hatte es seinen Ursprung irgendwo zwischen Freistadt und Sligo. Es gab so vieles, was ich nicht wusste. Das fand ich jedoch nicht weiter schlimm, unangenehm war nur, dass ich immer in dem Augenblick, in dem ich etwas Neues lernte, erkennen musste, dass es noch viel mehr gab, was ich nicht wusste.
    Ich umarmte Krystal noch einmal, sehr vorsichtig, um ihrem verwundeten Arm nicht weh zu tun, rollte mich dann auf meine gesunde Seite und schlief ein.

 
LX
    Nylan, Recluce
     
    » M an kann die Zunahme des Chaos in Candar förmlich hören ... ich fühle es von hier aus.« Heldra blickt zur halb offen stehenden Tür. »Wo ist Maris?«
    »Holt gerade eine Nachricht bei den Händlern ab. Er wird sicher bald zurück sein.« Talryn umklammert den schwarzen Keramikbecher. »Auch ich fühle das Chaos. Ich habe Gunnar befragt. Sogar er ist beunruhigt. Er hat gesagt, es herrsche so viel Chaos wie damals, als Fairhaven fiel. Vielleicht sogar noch mehr. Ich kann das nicht beurteilen. Aber wir sollten bedenken, dass er älter ist als wir.«
    »Er behauptet, er habe das Wirken der Ordnung überlebt, aber noch immer ist mir nicht klar, was diese Erklärung bedeutet«, fügt Heldra hinzu.
    Als die schwere Außentür dumpf ins Schloss fällt, blicken beide Räte auf. Maris betritt den Ratssaal, er sieht sich um und findet lediglich die anderen zwei Ratsmitglieder vor. Er schließt die Tür hinter sich.
    »Hamor ist in Candar einmarschiert. Mehr als vierzig neue Schiffe liegen vor Freistadt. Colaris und seine Garde wurden gefangen genommen und hingerichtet. Und es werden noch mehr Schiffe und Truppen erwartet.«
    »Vierzig Schiffe in Freistadt? Seid Ihr Euch dessen gewiss?« Heldras Augen wandern von Talryn zu Maris und der Schriftrolle in seiner Hand. »Alle aus Stahl und mit Dampf betrieben?«
    »So lauten die Nachrichten. Der Kaiser hat einen Regenten in Freistadt eingesetzt.« Maris fingert nervös an seinem Bart herum.
    »Was wollt Ihr Händler unternehmen?« Heldra wendet dem Bild des Hafens mit dem sonnenbeschienenen, ruhigen blauen Ostmeer, das vom Fenster des Ratssaales gerahmt wird, den Rücken zu und wartet auf die Antwort des Händlers.
    »Was können wir schon tun? Freistadt meiden ... aber auch von Delapra und Südwind sind wir abgeschnitten. Freistadt ist der größte Hafen im östlichen Candar ... und wenn dort die hamorischen Kriegsschiffe liegen ...« Maris zuckt hilflos die Schultern und wendet sich an Talryn. »Was hat die Bruderschaft vor? Können wir ein weiteres Trio bauen?«
    »Ich bezweifle, dass wir das rechtzeitig schaffen werden.« Talryn nimmt den schweren, schwarzen Keramikbecher und betrachtet ihn eingehend.
    »Freistadt meiden? Fällt Euch feigen Händlern nichts Besseres ein?«, schnauzt Heldra Maris an.
    »Wir können die Fracht nach Renklaar bringen.«
    »Und die Kosten?« Talryns tiefe Stimme klingt beinahe gleichgültig.
    »Werden vierzig Prozent höher sein«, antwortet der Händler. »Wir werden die Waren auf dem Fluss bis zur Straße nach Jellico bringen müssen und dann auf dem Landweg weiter nach Hydolar.«
    »Ich bezweifle, dass der Handel im Augenblick das vordringlichste Problem ist«, brummt Talryn. »In und um Candar herum liegen nun fast achtzig hamorische Kriegsschiffe. Unser Trio kann vielleicht ein Dutzend davon in Dellash versenken. Falls sie schnell genug nach Freistadt gelangen – in sagen wir, sieben Tagen bei gutem Wetter –, könnten sie anschließend versuchen, die Hamoraner in der Großen Nordbucht einzuschließen. Dann bleiben noch Sommerhafen, Südhafen, Biehl und Jera, auch diese Häfen werden unter hamorischer Kontrolle sein, sobald die nächste Flotte ankommt – und sie wird kommen.«
    »Ich verstehe das nicht«, protestiert Heldra. »Wie können sie das tun, ohne das Gleichgewicht zu stören?«
    »Sie tun es einfach. Ich habe es Euch schon erklärt. Wie das möglich ist, ist im Augenblick nicht so wichtig. Wir sollten uns jedoch bald überlegen, was wir unternehmen sollen. Unsere Interessen in Candar aufgeben?«
    »Euren Ausführungen nach zu urteilen«, folgert Maris, »haben wir keine andere Wahl.«
    »Aber wie ist das nur möglich?« Heldra stellt erneut die Frage in den Raum.
    »Sie haben die Ordnungs-Kräfte in der Welt durch Mechanik erhöht. Das Gleichgewicht ist mechanisch. Unsere Vorgänger haben das Wachstum der Ordnung eingeschränkt, damit sich auch das Chaos nicht weiter

Weitere Kostenlose Bücher