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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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vermehren kann. Hamor hingegen vermehrt skrupellos die Ordnung, um die Chaos-Kräfte zu verstärken. Und«, fügt Talryn mit einem Lächeln hinzu, »nachdem Justen die unglaubliche Macht der Ordnung vorgeführt hatte, war niemand in Recluce mehr dafür, die gleiche Menge an mächtigem Chaos zu schaffen. Sogar sein Bruder hat sich in dieser Hinsicht von ihm abgewendet.«
    »Aber ... was wird geschehen? Wenn Hamor so viel Ordnung in die Welt setzt, wird es dann nicht bald eine übermächtige Chaos-Bündelung geben – irgendwo?« Maris legt die Schriftrolle auf den Tisch.
    »Doch, natürlich. Wir haben darüber schon gesprochen, bevor du kamst.« Talryn nickt Heldra zu. »Das Chaos kocht unter Candar und hat, wie ich vermute, auch schon auf den Golf übergegriffen. Jeder, der seine Sinne ausschickt, kann das mühelos feststellen. Sogar unterhalb von Recluce braut sich etwas zusammen.«
    »Großartig«, murmelt Heldra.
    »Ich bin kein Magier«, schimpft Maris. »Wie soll ich das feststellen?«
    »Vertraut mir, Maris.«
    »Warum schießen dann nicht die Magier und Chaos-Bündelungen wie Pilze aus dem Boden? In Euren Vorträgen berichtet Ihr doch immer darüber, dass das früher in solchen Fällen geschehen ist.«
    »Lasst uns mal zusammenrechnen«, fängt Talryn mit ironischem Unterton in seiner Stimme an. »Antonin zerstört beinahe das gesamte mittlere Candar. Der Zusammenstoß von Lerris und Gerlis verwandelt ein Tal in den Osthörnern in eine dämonische Hölle und die ganze Welt hört den Nachhall. Sammel besitzt genug Chaos-Macht, um Wasser zu verbrennen, und ganz Candar bebt, weil das Chaos tief in der Erde rumort. Beantwortet das Eure Frage?«
    »Aber was sollen wir nur tun?«, fragt Heldra.
    »Die Bruderschaft soll weitere Zerstörerschiffe aus Schwarzem Eisen bauen und Gunnar um Hilfe rufen. Oder Justen.«
    »Justen? Wollen wir diese Art von Hilfe denn?«
    »Können wir ohne sie auskommen?«
    »Und wie sollen wir all das bezahlen?«, protestiert Maris.
    Heldra und Talryn sehen ihn schweigend an.

 
LXI
     
    K rystals Zustand hatte sich am nächsten Morgen schon gebessert. Die Wunde zeigte zumindest keine Anzeichen von Chaos mehr und ich wickelte locker einen Verband darum, bevor sie nach Kyphrien ritt, um Kasee Bericht zu erstatten. Danach arbeitete ich an Durriks Kommode, aber nicht sehr lange. Wegel trat seinen Dienst an – einen Tag früher als erwartet. Faslik brachte ihn mit dem Wagen und der junge Mann besaß tatsächlich einen kompletten Werkzeugsatz: zwei Sägen, darunter eine gute Stichsäge, einen Schlichthobel und einige Beitel, obwohl der größte davon wirklich zu groß war, eher für einen Schiffszimmermann geeignet als für einen Schreiner. Ich sagte nichts dazu, vielleicht konnte er ihn irgendwann gegen einen kleineren eintauschen.
    »Seid Ihr Euch wirklich sicher, Meister Lerris?« Faslik fragte nun schon zum vierten Mal. Er saß auf seinem Wagen und war bereit zum Abfahren. »Er ist ein guter Junge.«
    Wegel stand vor der Werkstatttür und sah zu Boden.
    »Da bin ich sicher. Er hat ein Quartier, er bekommt zu essen und einen Kupferling jeden Achttag für den Anfang – und die Hälfte der Einnahmen von allem, was er verkauft, die Kosten für das Holz abgezogen.«
    »Wie lange wird es dauern, bis er mehr als ein Lehrling ist?«
    Ich wusste es nicht. »Das kann man nicht sagen. Zwei, drei Jahre, wenn er gut ist.« Es könnte auch früher sein, doch zu viel wollte ich nicht versprechen. »Nicht nur die Begabung, die er ohne Zweifel besitzt, ist dafür entscheidend.«
    Wegel lächelte schüchtern, als ich das sagte.
    Faslik nickte. »Er ist ein guter Junge.« Dann zog er an den Zügeln und fuhr davon; sein bärtiges Gesicht drehte sich nach jedem zweiten Schritt des Pferdes zu uns zum, während der Wagen zur Straße hinaus holperte.
    Wegel schluckte und ich klopfte ihm auf die Schulter.
    »Jetzt zeige ich dir erst einmal alles.« Ich führte ihn in den langen Schlafraum am Ende des Stalles. Ich hatte den Stall und die Räume der Garde schon vermessen und mir überlegt, wie wir für Wegel eine kleine Kammer bauen könnten. Ich würde ihm dabei noch ein wenig helfen, die Hauptarbeit jedoch musste er selbst erledigen. In der Zwischenzeit sollte er mit einem der Etagenbetten vorlieb nehmen. Er hatte es besser als ich damals, als ich bei Destrin anfing. Es gab sechs Betten und Krystal brachte nie mehr als vier Soldaten mit. Wie mit allem hatte ich mir auch hier zu viel Arbeit gemacht – Krystal wies

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