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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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mich immer wieder darauf hin. Ich wusste gar nicht, warum sie sich deswegen aufregte. Schließlich hatte ich mir alle Mühe gegeben, das Material, das sie bezahlt hatte, so gut wie möglich zu verwerten. Und manchmal, wie jetzt mit Wegel, war es auch für etwas gut.
    Wegel sah sich den Raum an, in dem ein kleiner Tisch, einige Hocker aus rohem Holz und drei Etagenbetten standen.
    »Willst du oben oder unten schlafen? Oben ist es wärmer, was um diese Jahreszeit vielleicht besser wäre. Du wirst deine eigene kleine Kammer haben, bevor es richtig heiß wird.« Mir fiel sein Fuß ein und ich fügte hinzu: »Manche haben Angst, sie könnten aus dem oberen Bett fallen, andere wiederum wollen es kühl zum Schlafen. Du solltest eines der hinteren Betten nehmen – entweder das obere oder das untere. Hier entlang. Wenn die Garde der Kommandantin ...«
    »K-k-k-Kom...«
    »Das habe ich dir doch erzählt. Wenn Krystal – sie ist meine Gemahlin ... obwohl, sie ist eigentlich wichtiger als ich, also bin ich ihr Gemahl – zu Hause ist, schläft ihre Leibwache hier. Es sind gute Menschen. Sonst wären sie schließlich nicht in Krystals Leibgarde.«
    »I-i-ihr habt d-d-den Ch-ch-chaos-Magier g-g-getötet?«
    »Ich habe mehreren Magiern den Garaus gemacht, doch sonderlich heldenhaft war das nicht. Nach dem letzten Mal konnte ich eine halbe Jahreszeit lang nicht laufen und noch immer ist mein Bein nicht wieder ganz gesund.« Ich schnaubte. »Schreinern ist viel einfacher, so hart man auch manchmal arbeiten muss, und meistens viel einträglicher.«
    Noch immer blickte er mich fragend an, also fuhr ich fort. »Such dir ein Bett aus und lass deine Sachen hier, bis auf die Werkzeuge. Die werden wir in dein Regal in der Werkstatt legen.«
    Wegel stand nur da, sein kurzes, braunes Haar stand widerspenstig über der Stirn.
    »Wegel, glaub nicht alles, was du hörst. Meistens arbeite ich lieber mit Holz als mit Magie.« Ich klopfte ihm auf die Schulter, er war fast so groß wie ich und hatte breitere Schultern und einen breiteren Brustkorb. »Wir müssen anfangen. Es gibt viel zu tun.«
    Schwungvoll hievte er seine Habseligkeiten auf das obere Bett und folgte mir anschließend über den Hof. Bevor wir jedoch in die Werkstatt gingen, führte ich ihn noch in die Küche, wo Rissa gerade den Boden schrubbte.
    »Meister Lerris ... ich muss dringend den Boden schrubben, ich habe wirklich keine ...«
    »Rissa, ich möchte dir Wegel vorstellen. Er wird in der Unterkunft der Garde schlafen, bis seine eigene Kammer im Stallgebäude fertig ist.
    Wegel, das ist Rissa. Sie kocht wunderbar, führt die Küche und lässt uns alle wissen, was sie denkt. Mit ihr solltest du dich gut stellen.«
    »Meister Lerris ... Ihr tut ja gerade so, als wäre ich ein Ungeheuer, das arme Lehrlinge auffrisst.« Sie legte die schwarze Bürste beiseite und wandte sich an Wegel. »Du bist Fasliks Junge, nicht? Der so gut mit dem Messer umgehen kann. Eines Tages, wenn Meister Lerris dich nicht in Grund und Boden arbeiten lässt, hätte ich gern ein Huhn aus Holz. Ich hoffe, du musst nicht so viel arbeiten wie er, vielleicht kannst du mir dann ein Huhn schnitzen.« Sie sah mich an. »Geschnitzte Hühner werden eh die einzigen sein, die je auf diesem Hof zu finden sein werden.«
    »Rissa. Keine Hühner.«
    »Du siehst hungrig aus, Junge.« Rissa lief durch die Küche und brachte einen halben Laib Brot mit zurück. »Es ist schon kalt, aber sehr gut. Iss nur. Meister Lerris wird nichts dagegen haben.«
    Ich nickte. »Wenn du mit dem Essen fertig bist, bring dein Werkzeug in die Werkstatt, dort werden wir einen Platz dafür finden. Dann fangen wir mit der Arbeit an.«
    Ich verließ die Küche und ging ans Zeichenbrett in der Werkstatt. Während Wegel sein Brot aß, fertigte ich eine grobe Skizze für ein Kästchen an. Ein Kästchen, wie ich es einst für Onkel Sardit angefertigt hatte. Wie ich sollte auch Wegel alles über Holz und Werkstücke auf Karten schreiben. Und wie Onkel Sardit, wahrscheinlich aber nicht einmal annähernd so gut, würde auch ich ihm alles über Holz beibringen, was ich wusste. Ich holte tief Luft. Onkel Sardit hätte gelacht.
    Die zwei neuen Aufträge, die ich gerade erhalten hatte, eigneten sich nicht sehr gut, um einen Lehrling einzuarbeiten. Vielleicht konnte er mir aber bei dem Bücherregal für Minister Zeiber helfen. Irgendwann mussten wir jedoch mit der Aussteuertruhe für Preltars Tochter anfangen. Ich seufzte, gerade hatte ich an die Scharniere

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