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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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»Einerseits ist die Lage nicht so übel; Hamor hat noch keinen Schritt in Richtung Kyphros getan. Andererseits stehen die Dinge schlecht und verschlechtern sich zusehends. Beinahe der ganze Seehandel ist zum Erliegen gekommen, unsere Oliven, getrockneten Früchte und die Wolle können nur noch über Sarronnyn verkauft werden. Das heißt, dass unsere Einnahmen sinken, während Sarronnyn dadurch Gewinne macht.«
    Der Autarch nahm einen kleinen Schluck Bier und ich kaute auf dem Schwarzbrot herum, um die Schärfe der braunen Soße zu mildern.
    »Hamor kontrolliert die wichtigsten Teile des nördlichen Hydlen. Die Explosion bei den Schwefelquellen und dem Gelben Fluss haben Arastia und Sunta völlig zerstört. Nur Faklaar und Worrak sind bisher von den hamorischen Streitkräften verschont geblieben. Montgren hat kapituliert, die Händler aus Sligo auch.
    Der Vicomte von Certis kämpft einen aussichtslosen Kampf und Jellico wird sich wahrscheinlich nicht mehr lange halten können – wenn es nicht schon gefallen ist.« Kasee zuckte hilflos mit den Achseln.
    Krystal sah mich an und ich schluckte, musste jedoch husten, als ein zu großes Fleischstück meinen Hals hinunterkratzte.
    »Ist es so schlimm?«
    »Nein, nur der Bissen war zu groß.« Ich spülte ihn mit Rotbeerensaft hinunter. »Viel kann ich dem nicht hinzufügen. Ich befürchte nur, dass Hamor mit Hilfe eines Chaos-Magiers – vielleicht ist es Sammel – die alten Magierstraßen durch die Osthörner wieder eröffnen will, um damit einen schnellen Weg nach Gallos und Kyphros zu erhalten. So könnten sie innerhalb kürzester Zeit ...«
    »... hinunter nach Tellura und dann in Kyphros einmarschieren«, beendete Krystal den Satz.
    Ich nickte.
    »Woher weißt du das?«, fragte Kasee.
    »Ich weiß es nicht. Ich fühle es.«
    »Bei jedem anderen würde ich so eine Aussage in Frage stellen. Kannst du mir mehr darüber erzählen?«
    Ich kaute schnell das Stück Fleisch zu Ende und würgte es hinunter. »Chaos strömt aus den Osthörnern. Irgendwie ist es wohl mit Hamor verbunden, doch ich kann nicht genau erklären, wie. Es wächst und bewegt sich weiter nach Westen.«
    »Glaubst du, wir sollten statt Ruzor eher Kyphrien für den Kampf vorbereiten?«, fragte Krystal.
    »Nein.« Ich schluckte. »Mein Vorschlag ist, dass ich nach Norden reite und die Magierstraße finde.«
    Krystal erblasste.
    Kasee schüttelte den Kopf.
    »Warum?«, fragte Krystal schließlich.
    »Ihr könnt nicht gegen Hamor und das Chaos gleichzeitig kämpfen. Wenn ich herausfinde, wie man die Hamoraner von den Magierstraßen fern halten kann, müssen sie entweder über Ruzor oder Gallos angreifen. Zumindest aber werden wir dadurch Zeit gewinnen. Wenn wir Ruzor verlieren ...« Ich hielt inne. »Ich weiß nicht genau, ob mein Plan überhaupt durchführbar ist, aber ich habe ein gutes Gefühl dabei.«
    Krystal schürzte nachdenklich die Lippen.
    Der Autarch nippte an ihrem Becher. In der Bibliothek herrschte eine Zeit lang Stille.
    »Willst du damit sagen, dass du das hamorische Heer aufhalten kannst?«, fragte Kasee schließlich.
    »Nein. Ich sage nur, dass ich sie vielleicht davon abhalten kann, die Magierstraßen zu benutzen, zumindest die, die noch verborgen sind.«
    »Wie viele Soldaten sollen ihn begleiten?«, fragte Kasee.
    »Eine Einheit?«, schlug Krystal vor.
    »Nein. Das letzte Mal, als ich eine ganze Einheit bei mir hatte, kamen die meisten von ihnen nicht zurück. Wenn mir mein Vorhaben mit einer Handvoll Soldaten nicht gelingt, dann lasse ich es. Mehr als vier brauche ich in Kyphros nicht, auch zwei Einheiten können mich nicht schützen, wenn wir auf ein ganzes Heer treffen. Aber drei oder vier kann ich hinter einem Schutzschild verbergen.« Ich überlegte. »Gebt mir drei. Für mehr kann ich nicht garantieren.«
    »Es scheint besiegelt zu sein«, bemerkte Kasee fast traurig. »Lerris wird mit seinen besonderen Fähigkeiten versuchen, die Hamoraner zuerst durch Gallos zu leiten, und wir hoffen, dass er dabei Erfolg hat.«
    Ich sah Kasee an. »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Schlimmer. Soeben sind wieder fünftausend hamorische Soldaten in Candar gelandet. Sie haben genügend Gewehre dabei, um damit die candarischen Verbündeten auszustatten. Wir könnten im Höchstfall achttausend Mann auftreiben und müssten dann gegen eine drei Mal stärkere Streitmacht kämpfen. Außerdem stehen uns nur Schwerter und Pfeile zur Verfügung. Es gibt in ganz Kyphros nicht einen Schmied, der Kanonen oder

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