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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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fand ich sie, nachdem Justen mich mitgenommen hatte zu einer Audienz beim Autarchen. Kasee verlangte einen ausführlichen Bericht über die Zerstörung des hamorischen Heeres. Krystal traf ich dort nicht an, was mich verwunderte. Doch Justen erklärte es mir später.
    »Du ordnest dich Krystal oft unter, ob bewusst oder unbewusst. Der Autarch möchte eine ehrlichere und vollständigere Geschichte hören.«
    Nachdem der Autarch gegangen war, fragte ich mich ernsthaft, ob ich wohl weniger ehrlich geworden war? Wie konnte das möglich sein? Ich ließ mich doch noch immer von der Ordnung leiten. Oder bekamen andere nur den Eindruck, dass ich weniger ehrlich war, weil ich die Dinge von allen Seiten betrachtete, die Vielschichtigkeit sah, auf die Justen angespielt hatte?
    Das beunruhigte mich und ich folgte Justen, um Dayala zu finden, doch beide schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Also holte ich mir etwas zu essen und ging zurück aufs Zimmer, um mich in die Basis der Ordnung zu vertiefen. Dann beschloss ich, meine Werkzeuge aus dem Stall zu holen. Bestimmt konnte ich mich beim Wiederaufbau Ruzors nützlich machen.
    So wurde es Spätnachmittag, bis ich an Dayalas Tür klopfte.
    »Komm herein, Lerris.«
    Ein Flechtwerk aus Falten überzog noch immer ihr Gesicht, aber sie sah bei weitem nicht mehr so alt aus wie kurz nach dem Beben.
    »Ihr seht besser aus.«
    »Danke. Ich bin froh, dass ich den Würmern noch einmal entkommen bin.«
    Ich wurde rot.
    Sie lächelte. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Tamra sagte, Ihr wärt die Einzige, die das könnte.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Ihr und Justen versteht einander«, platzte es aus mir heraus. Ich fühlte, wenn ich es jetzt nicht ausspuckte, würde es nie herauskommen. »Ich habe den Eindruck, dass Krystal und ich uns nur noch streiten, weil sie meine Gefühle nicht versteht und mir nicht glaubt, dass ich verstehe, was sie fühlt. Und es wird immer schlimmer anstatt besser.«
    »Du glaubst, dass ich da helfen kann.«
    »Ihr versteht es vielleicht.«
    »Du hast Recluce verlassen, weil du den Worten anderer nicht vertraut hast.« Sie runzelte die Stirn. »Würdest du dann meinen Worten Glauben schenken? Oder hoffst du, ich werde dir bestätigen, was du ohnehin schon weißt?«
    Ich wünschte fast, ich wäre nicht gekommen, doch ich hörte ihr weiter zu.
    Sie seufzte. »Setz dich und sprich.«
    Ich ließ mich auf einem der zwei Hocker nieder und sie setzte sich mit überkreuzten Beinen auf den Steinboden. Ich würde diese Haltung als unbequem empfinden, doch ihr schien es nichts auszumachen.
    »Du glaubst, sie versteht dich nicht.«
    »Wenn sie es täte, würde sie wissen, dass ich sie liebe.«
    Dayala lachte. »Liebe beruht nicht auf Verständnis, sondern auf der Bereitschaft, sich gegenseitig anzunehmen.«
    Ich wirkte bestimmt verwirrt, doch Dayala sah mich nur an. Ich musste versuchen, allein hinter die Bedeutung ihrer Worte zu kommen.
    »Justen weiß vermutlich mehr von diesen Dingen als ich, aber auf ihn würdest du nicht hören«, fügte sie hinzu.
    Schließlich brachte ich hervor: »Ihr meint, Krystal versteht mich zwar, aber sie ist nicht mit dem einverstanden, was ich tue?«
    »Das müsstest du sie fragen. Vielleicht. Verständnis ist nützlich, wenn es zum Annehmen des anderen führt. Wenn nicht, führt es zu Chaos.«
    »Wie können wir uns gegenseitig annehmen? Wir können doch nicht einmal mehr miteinander reden.«
    Dayala überlegte. »Ich muss mit Justen sprechen. Warte hier.« Barfuß schlüpfte sie zur Tür hinaus und ließ mich allein zurück.
    Draußen trällerte ein Vogel.
    Dayala kehrte kurz darauf zurück. »Ich dachte, ich läge falsch, aber ... Justen glaubt das nicht.«
    Sie sah mich an und mir war, als sähe ich in die Tiefe der Dämonenhölle. Ich fühlte so viel ... Schmerz, Leiden, Ewigkeiten von Geburt und Tod ...
    Ich versuchte krampfhaft, meine Augen offen zu halten, doch dazu musste ich aufstehen.
    »Justen hatte Recht.« Sie holte tief Luft. »Du kannst dich wieder setzen.«
    Ich setzte mich wieder und wusste, dass ich nicht mögen würde, was jetzt kam.
    »Lerris, Justen sagt, es ist alles sehr einfach. Du kannst jünger sterben als nötig, trotz all deiner Talente, und geachtet und geliebt werden. Oder du kannst der größte Magier aller Zeiten werden und die Welt in einem viel schlimmeren Zustand als jetzt zurücklassen. Wir sagen dir dies, weil wir hoffen, damit dir und der Welt große Qualen zu ersparen.«
    »Mir?«
    »Wenn

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