Kampf Dem Chaos
»Kommandantin.«
Wir durchquerten den Raum und setzten uns zu ihnen. Einige der Männer starrten von Weldein zu Krystal und zu der tödlichen Klinge, die ein Teil von ihr zu sein schien.
»... grün ... kyphrisch ... und der Graue?«
»... muss ein Grauer Magier sein ... riecht nach Ärger ...«
»... draußen steht noch ein Grauer Magier.«
»... das verheißt nichts Gutes ...«
»... Söldner, viele Söldner ... Kommandantin ... kälter als das Dach der Welt ...«
Es herrschte wohl die allgemeine Ansicht, dass wir gefährlich aussahen, und ich musste zugeben, das gefiel mir.
»Du bist schrecklich«, murmelte Krystal.
»Nicht so schrecklich wie du.«
Die Tischplatte aus Roteiche hatten Pflege und Alter geglättet, echtes Zinnbesteck und graue Trinkgläser standen darauf. Wir setzten uns, ich hatte Haithen neben mir und Krystal saß neben Tamra.
»Im weißen Krug ist Rotbeerensaft und Bier im grauen«, klärte uns Weldein auf.
»Das Brot schmeckt gut«, murmelte Dercas und fingerte eine Scheibe Brot mit dunkler Kruste aus dem Korb. »Wirklich gut.« Ein weiterer Korb stand zwischen Tamra und Krystal.
»Das werden auch einmal deine letzten Worte sein«, lachte Jinsa.
Die blonde Schankmaid blieb neben Krystal stehen. »Man sagte mir, ich solle auf Euch warten. Heute Abend gibt es Weißfisch mit gebackenen Quilla-Wurzeln oder gegrillte Koteletts, auch mit Quilla als Beilage. Als Nachspeise kann ich Euch Honigmaiskuchen anbieten.« Sie nickte bei jeder Bestellung und ging.
Ich füllte Krystals Glas mit Bier und meines mit Rotbeerensaft. »Kann ich etwas Brot haben?«
»Nervös?« Krystal nippte an ihrem grauen Glas und reichte mir den Korb.
»Ein wenig.« Das warme, knusprige Schwarzbrot duftete nach Trilia.
»Ich auch.«
»Wer wäre das nicht in so einer Lage?«, fragte Tamra.
Zum allerersten Mal gab Tamra etwas zu.
»Es gibt für alles ein erstes Mal«, meinte Krystal leise.
Tamra zog fragend die Augenbrauen hoch, sagte jedoch nichts.
Ich versuchte, den Schauder zu unterdrücken, als ich ihre Beunruhigung fühlte. Jeder von uns spürte immer deutlicher, was der andere dachte und fühlte. Ich biss in eine Brotscheibe und gab Krystal den Korb zurück.
»Nein, danke.«
»Ihr zwei werdet euch immer ähnlicher«, bemerkte Tamra.
Tamra hatte das Lebensband zwischen Justen und Dayala erkannt, mit Sicherheit konnte sie auch unseres sehen, obwohl es noch sehr schwach war.
Krystal lachte. »Lass sie raten.«
Tamra hob die linke Augenbraue.
Weldein räusperte sich.
»Das Brot ist wirklich gut«, sagte Dercas.
Die Schankmaid kehrte mit dem Fisch zurück, sie servierte zuerst Krystal, dann Tamra und mir. Krystal schnitt mit dem Messer, blitzschnell und geschickt wie immer, ein Stück ab. Mein Magen knurrte – zwei Mal. Wie lange schon hatten wir nichts Anständiges mehr zu essen gehabt, außer Brot, Käse und getrockneten Früchten – oder Hammelfleisch?
Meine Eltern kamen zusammen mit Justen und Dayala in den Schankraum, was wiederum ein Gemurmel entfachte.
»... noch so ein Grauer Bursche ... und eine Druidin ... muss eine sein ... barfuß ...«
»... glaube, der Große in Schwarz ist ein Sturm-Magier ...«
»... nie so viel Ärger auf einem Haufen gesehen ...«
Zwei Männer warfen hastig Münzen auf den Tisch und eilten hinaus.
»Jetzt verstehe ich, warum die Leute Recluce nicht mögen«, sagte Haithen nach einem Schluck Rotbeerensaft.
In meinem Mund befand sich so viel warmer, köstlicher Fisch, dass ich ihn nicht zu öffnen wagte.
»Ach ja?«, fragte Tamra.
»Es ist reich und das Essen schmeckt gut.«
Quilla sollte gut schmecken? Ein kleiner Bissen davon überzeugte mich wieder, dass die Wurzel noch genauso hart war wie in meiner Erinnerung, und noch immer schmeckte sie nach Sägespänen. Doch der Weißfisch mundete köstlich und die goldene Soße verlieh ihm genau die richtige Würze.
Als wir fertig gegessen hatten, räumte die Schankmaid die großen braunen Teller ab und brachte kleinere, hellbraune Schälchen mit je einem großen Stück honiggetränktem Maiskuchen.
»Sehr gut, der Kuchen!«, staunte Dercas.
»Die Reise geht ihm im wahrsten Sinne des Wortes durch den Magen.«
»Keine schlechte Fortbewegungsart.«
Trotz der beträchtlichen Größe der Kuchenstücke hatte keiner von uns Mühe, aufzuessen. Ich hatte schon ganz vergessen, wie gut Carnanüsse mit Honig schmeckten.
Als die Schankmaid vorbeikam, fragte ich sie: »Wie viel?«
Sie schüttelte den Kopf. »Der Schwarze
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