Kampf Dem Chaos
schlängelte sich dahin, wurde enger, unwegsamer und holpriger. Das Bachbett verengte sich.
Die Zedern an der Straße wurden immer seltener und kleiner, niemand außer uns schien auf dieser Straße zu reisen.
Der Nieselregen verwandelte sich in Winternebel und der eisige, feuchte Wind blies um uns und durch uns hindurch. Die Straße schlängelte sich wild durch die Berge, stieg an und fiel ab. Als es schließlich zu dunkel wurde, hielten wir an und bauten unser Lager auf.
Am nächsten Morgen war es dasselbe Spiel. Ich aß und gab Gairloch zu fressen, wusch mich, striegelte ihn und packte zusammen.
Ich stieg auf. Er schnaubte.
Die holprige Straße schlängelte sich weiter durch die Berge, teilweise waren ellenlange Abschnitte in den Bach gerutscht, der noch schmaler wurde.
Immer kleinere Zedern standen immer weiter auseinander, sodass man sie eher für zusammengekauerte Wachsoldaten hielt als für Bäume.
Durch den Winternebel fielen nun vereinzelt Schneeflocken auf die Erde, der Eiswind ließ nicht nach. Die Straße verlief wild durch die Berge, stieg an und fiel ab und der Bach wurde von den Felsen noch mehr eingeengt.
Nach einiger Zeit schien jeder neue Abschnitt des Gebirgspfades dem vorherigen auf entsetzlich langweilige Art zu gleichen – bis wir in das Tal des Todes gelangten.
Sogar der Nebel, der über diesem Tal hing, schien mit Chaos behaftet zu sein, nichts bewegte sich. Die einzigen Geräusche waren der Wind, der über die Felsen strich, Gairlochs klappernde Hufe und mein Atmen. Das Tal erinnerte mich an Frven, doch hier war es noch schlimmer.
Asche hatte sich zu beiden Seiten der Straße angehäuft, wurde vom Wind zu bizarren Figuren geformt. Das Bächlein bahnte sich seinen Weg durch die Asche, die alles bedeckte und jedes plätschernde Geräusch des Wassers im felsigen Bachbett dämpfte. Die rötlichen Felsen im Tal wiesen Risse auf, als hätte man sie bei großer Hitze im Ofen gebacken. Doch schlimmer, an den Wänden des engen Tales, das eher einer Schlucht glich, befanden sich riesige, glänzende schwarze Flecken, es sah aus, als hätten hier Feuer gebrannt.
Gairlochs Wiehern hallte kläglich von den nackten Felswänden wider.
»Ganz ruhig ...« Auch ich wollte so schnell wie möglich von dort weg. In diesem Tal existierte kein Leben mehr. Kein Baum, kein Vogel, nicht einmal ein Grashalm. Nur Asche und Felsen, festgebrannte Erde und ein toter Bach. Der Nebel sollte die Landschaft eigentlich etwas sanfter erscheinen lassen, doch es gelang ihm nicht, die unsichtbaren Flammen des Chaos züngelten nur noch düsterer durch die Gegend.
Ich versuchte das Schaudern zu verbergen und führte Gairloch durch Asche und Chaos. Beim Anblick der öligen schwarzen Stellen auf dem Felswänden glaubte ich Schreie zu hören.
Ich schluckte, meine Augen brannten. Ich hatte Ferrels Grab gefunden – und ihre Asche.
Ich tätschelte Gairloch, auch als ich meinen Sinnen erlaubte, das Ausmaß der Verwüstung zu erfassen. Ferrel und ihre Truppen waren mit Raketen angegriffen worden. Jene, die das überlebt hatten, wenn es überhaupt Überlebende gegeben hatte, waren wahrscheinlich von Schwertern niedergemetzelt worden. Anschließend hatte Gerlis noch seine tödlichen Feuerbälle durch das Tal geschickt.
Als wir durch die verwüstete Landschaft weiterritten, dachte ich nach. Warum wurde hier eine derart große Macht angewendet? Wie konnte ich – oder auch jemand anderer – diese Macht jemals aufhalten?
Ich beruhigte Gairloch weiter, sagte jedoch nichts, bis wir dieses Tal des Todes hinter uns gelassen hatten. Die Straße bog nach Nordwesten ab. Durch angestrengtes Nachdenken versuchte ich, den Geruch von Asche und Tod aus meiner Nase und meinem Gehirn zu vertreiben.
An einer Quelle hielten wir schließlich an. Sie schien der Ursprung des kleinen Baches zu sein. Schneeflocken tanzten um mich herum und ein dünner weißer Teppich bedeckte den Boden. Ich wusch mir Gesicht und Augen und spülte den Mund aus. Es half, doch ich schmeckte immer noch Asche in meinem Mund. Dann sah ich nach meinem Arm. Die Wunde juckte, doch von Chaos war keine Spur; die Flecken um die Wunde leuchteten nun grün und gelb.
Gairloch trank am Bach, während ich nach Südosten zurückblickte.
Ich gab ihm den letzten Getreidekuchen und aß selbst ein wenig Käse und ein paar Kekse. Als Nachtisch gab es Apfelschnitze.
Wie konnte man Chaos kontrollieren? Mit Eisen oder Schwarzem Eisen. Ich besaß kein Schwarzes Eisen und es gab meines
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