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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Worte eines kaisertreuen Marschalls, der offensichtlich sehr eng mit dem Thron zusammenarbeitet.« Rignelgio hebt einen Krug. »Delaprischer Wein. Er schmeckt nicht schlecht. Delapra gehört zu den wenigen Orten in Candar, in denen sich ein einigermaßen trinkbarer Wein findet. Darf ich Euch davon einschenken?«
    »Nur ein halbes Glas.«
    Rignelgio füllt das Glas genau halb voll. »Hier bitte. Man muss versuchen, sich den Anschein von Zivilisation zu bewahren, besonders hier in Candar, das in der Tat sehr weit entfernt von Cigoerne liegt.«
    »Nicht so weit entfernt wie früher, Ser Rignelgio, und auch noch nicht so nah, wie es bald sein wird, sowohl in Bezug auf die Entfernung als auch auf die Kultur.« Dyrsse nimmt einen Schluck aus dem Kelchglas. »Der Wein ist wirklich nicht schlecht, wenngleich ich kein besonderer Weinkenner bin.«
    »Auf eine seltsam fruchtige Art finde ich ihn sogar gut, so wie noch einige andere Dinge in Candar.«
    Rignelgio nimmt einen weiteren Schluck, seine Lippen berühren jedoch kaum den Rand des Kristalls. »Ihr wollt sagen, dass die Große Flotte zusammengerufen und hierher geschickt wird? Glaubt Ihr das wirklich? Ich bezweifle, dass der Kaiser einen so großen Teil seiner Streitkräfte so weit weg von Hamor einsetzen wird.«
    »Ich weiß nichts von der Großen Flotte, aber mir ist bekannt, dass weitere zwanzig Eisenschiffe innerhalb eines Achttags hier eintreffen werden. Deswegen müsst Ihr die Delaprer dazu bewegen, noch mehr Kohle zu liefern.«
    »Ja, ja, die Delaprer. Sie scheinen immer weniger zur Zusammenarbeit bereit und es könnte schwierig werden, sie zu überzeugen.« Rignelgio lächelt wieder.
    »Ihr seid der Gesandte und ein Meister der Überzeugungskunst. Ich werde mich Eurem Wissen und Eurer Sachkenntnis beugen. Ihr seid das Sprachrohr des Kaisers und ich bin nur hier, um Euch zu Diensten zu sein. Das ist meine Pflicht. Seine Majestät hat sich unmissverständlich ausgedrückt.« Dyrsse nimmt einen zweiten Schluck Wein. »Der Wein scheint gut zu sein, doch auch auf diesem Gebiet werde ich mich Eurer Sachkenntnis beugen.«
    »Ich schätze Eure Ehrerbietung, Marschall Dyrsse.« Rignelgio steht auf. »Ich glaube, ich sollte Euch einigen anderen Hamoranern vorstellen, besonders Leithrrse. Er wurde in Recluce geboren, wie Ihr wisst.«
    »Aus Recluce stammen noch einige andere wichtige Bürger des Kaiserreichs.«
    »Der Großvater des Kaisers eingeschlossen, wodurch auch die Sorge des Kaisers um Candar und die Schwarze Insel begründet liegt – wie auch Eure Aufopferung für diese Aufgabe, nicht wahr?« Rignelgio lächelt.
    »Sagen wir doch, der Kaiser hat über die ... Ansichten ... seines Großvaters nachgedacht.« Dyrsse hebt das Glas an die Lippen, trinkt jedoch nicht, sondern atmet das Aroma des Weines tief ein.
    »Leithrrse ist sehr fähig. Er ist bereits einer der erfolgreichsten Händler in Hamor und der Kaiser hat ihn ersucht, mir hier als Gesandter zur Seite zu stehen.« Rignelgio steht auf.
    »Ich werde ihm genau so zu Diensten sein wie Euch.« Dyrsse stellt das Glas beiseite und erhebt sich gleichfalls.
    »Auf eine gute Zusammenarbeit.«
    Die zwei Männer gehen die breite Treppe aus braunen Fliesen hinunter. Eine leichter Wind weht über die Veranda, der Geruch von Asche liegt in der Luft.

 
XXI
     
    G airloch und ich ritten langsam zurück nach Kyphros; wir benötigten fünf Tage, bis wir Kyphrien von einem Olivenbaumhügel aus erblickten. Fünf Tage lang nichts als Feuchtigkeit, scharfer Ziegeneintopf in Außenpostenkasernen und fünf Nächte mit der Basis der Ordnung. Ich hatte alle drei Dinge satt.
    Fünf Tage lang hatte ich auch auf das Zedernholzstück gestarrt, das ein Gesicht in sich verbarg, mein Verstand war jedoch zu träge, um herauszufinden welches. Und mein Arm war noch zu wund, sodass ich nur die groben Umrisse schnitzen konnte.
    Am Ende ritten Gairloch und ich durch Kyphrien. Sollte ich bei der Kaserne der Elitegarde anhalten, um Krystal zu suchen? Ich wollte sie sehen.
    Also blieb ich stehen, ließ Gairloch beim Stallknecht zurück, der kein Wort sagte, und marschierte hinauf zu ihrer Tür.
    Herreld zeigte sich nicht sehr hilfreich.
    »Sie hat nicht gesagt, wo sie hingehen wollte, Ser.«
    Ich sah ihn eindringlich an.
    Er wich einen Schritt zurück. »Sie hat wirklich nichts gesagt, Ser.«
    Als Nächstes ging ich hinunter in die Kaserne, wo sich die Gerüche von Öl, Metall und Leder zu militärischem Weihrauch zusammenfügten, und suchte

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