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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Yelena.
    »Yelena hat frei, Ser. Sie sagte, sie müsse zum Markt.«
    Tamra? Auch sie traf ich nicht an.
    »Die Rot... äh ... der Lehrling? Sie ist gegangen, Ser ... nicht dass hier jemand unglücklich darüber wäre, Ser ...«
    Aha, Tamra war auch hier nicht gerade der Liebling der Truppe gewesen.
    Unverrichteter Dinge ritt ich nach Hause. Ich erreichte den Hof, wo die große Laterne brannte. Die Flammen flackerten, da der Wind durch das undichte Glasgehäuse blies.
    Krystal kam herausgerannt und hob mich fast vom Pferd, als sie mich umarmte. Ich hatte vergessen, wie stark sie war.
    »Du bist zurück.«
    »Gib Acht auf meinen Arm. Er ist noch sehr empfindlich.«
    Statt mich zu umarmen, küsste sie mich, was mich die fehlende Umarmung vergessen ließ.
    »... haben sich nicht sehr vermisst ... eigentlich überhaupt nicht ...«
    Ich ignorierte Haithens trockene Bemerkung Perron gegenüber, der Yelena als Anführer von Krystals persönlicher Garde weitgehend abgelöst hatte.
    Schließlich ließen wir doch voneinander ab und ich lud mein Gepäck ab. Haithen bot an, Gairloch in den Stall zu bringen, was ich ihr gern gestattete. Auch Gairloch schien damit einverstanden zu sein.
    »Du kannst etwas zu essen vertragen«, stellte meine Gemahlin fest.
    »Ich könnte auch etwas Wasser vertragen.«
    Krystal rümpfte scherzhaft die Nase. »Das denke ich auch.«
    »Das Abendessen kann noch eine Weile warten. Auf die paar Minuten kommt es nun auch nicht mehr an«, schaltete sich Rissa ein. »Ich koche und weiß nie, für wie viele Leute. Ich koche und weiß nie, wann die Leute zum Essen kommen ...«
    Krystal und ich grinsten uns an. Wir gingen gemeinsam in den Waschraum, wo ich meine fast widerlich schmutzigen Kleider auszog.
    Als ich mich wusch, sah sich Krystal meinen Arm an. »Wie ist das passiert?«
    »Wildgewordene Stallknechte eines Herbergenbesitzers, sie suchten einen Gast zum Ausrauben. Ich konnte nicht rasch genug zur Seite springen.«
    »Was ist mit deinem Stab?«
    »Ich hatte ihn nicht bei mir. Die Menschen sehen es nicht gern, wenn man einen fünf Ellen langen Holzstab bei sich trägt. Sie fühlen sich dadurch bedroht. Wer jedoch ein Schwert trägt, ist gesellschaftlich anerkannt.«
    Krystal überlegte. »Vielleicht solltest du einen Schlagstock tragen.«
    »Das ist kein schlechter Vorschlag.« Bisher hatte ich noch nicht darüber nachgedacht, doch die Vorstellung gefiel mir. »Um die Quellen herum sind schätzungsweise zweihundert Soldaten platziert und sie besitzen Raketen.«
    »Raketen? Wie sie Recluce in den alten Tagen gegen Fairhaven eingesetzt hat?«
    »Ja, fast. Berfirs Raketen bestehen aus einem Stahlgehäuse, es könnte auch dünnes Eisen sein.« Ich rasierte mir die Bartstoppeln aus dem Gesicht, die ich noch weniger mochte als das Rasieren selbst.
    »Du willst dich vor dem Abendessen rasieren?«
    »Soll ich es etwa hinterher tun?«
    »Du bist unmöglich.«
    »Nur manchmal.« Ich wechselte mit der Klinge zur anderen Wange. »Dieser Magier – Gerlis –, er ist viel mächtiger, als Antonin es war.«
    »Lass uns später darüber sprechen.« Sie strich mit dem Finger über die blasser werdenden grünen und gelben Flecken der Wunde. »Wann ist das passiert?«
    »In Sunta. Warte mal – vor fast einem Achttag.«
    »Die Wunde sieht aber älter aus.« Sie runzelte die Stirn.
    »Ordnungs-Magie hat durchaus auch Vorteile.«
    »Lass dich davon nicht blenden. Einige Wunden wirst du damit auch nicht heilen können.«
    Da hatte sie Recht. Ich rasierte und wusch mich so schnell ich konnte. Mein Magen knurrte entsetzlich, als ich eine saubere Tunika überzog.
    »Einige Dinge haben sich nicht verändert.« Krystal schüttelte den Kopf.
    »Vieles hat sich nicht verändert.«
    Wir gingen über die hintere Veranda, auf der ich seit dem Sommer nicht mehr gesessen war, in die Küche. Kaum waren wir drinnen, stellte Rissa Töpfe und Schüsseln auf hölzernen Untersetzern um mich herum auf den Tisch.
    »Verteilt das Essen, bevor es noch kälter wird«, befahl die Köchin.
    Perron und Haithen grinsten sich an.
    Aus allen Töpfen dampfte es, fast hätte ich mir die linke Hand verbrannt, doch ich verlor kein Wort darüber. Rissa hatte eines ihrer Leibgerichte zubereitet, Huhn mit Klößen, grünen Nudeln, Minzeblättern und einer Pfeffersoße, die fast so scharf wie Burkha im Mund brannte.
    »Wie war die Reise?«, fragte Haithen.
    Ich sah Krystal an und lächelte. »Ich werde euch berichten, nachdem ich mich mit der Kommandantin

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