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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Geschwister gingen den dreien entgegen, die nach Gunnar gesucht hatten.
    Hinter ihnen wisperte leise der Wind im Irrgarten, der die Umrisse Candars darstellte.

 
XXIII
     
    A m nächsten Morgen fanden Krystal und ich uns im privaten Arbeitszimmer des Autarchen ein, wo wir Kasee erneut mit dunklen Ringen unter den Augen und ungekämmten Haaren antrafen. Die Stapel von Papier und Schriftrollen auf ihrem Schreibtisch waren noch höher geworden. Ruß schwärzte das Glas der Lampen.
    »Was hast du herausgefunden?«
    »Ferrel ist tot. Ich habe den Unglücksort gefunden ...« Ich berichtete vom Tal des Todes und über das Gebiet um die Quellen, wo die Hydler ihre Truppen aufgestellt hatten. Ich konnte es jedoch nicht annähernd in Worte fassen, wie beängstigend mir dieses Tal erschienen war oder welche Macht Gerlis wirklich besaß.
    Krystal hatte bereits alles gehört und sagte nichts dazu.
    »So ... das sind ja vergleichsweise nur wenige Truppen, die die Schwefelquellen bewachen.«
    »Für Berfir mögen zwei- bis dreihundert Soldaten vergleichsweise wenig sein. Aber das sind immerhin fünfzehn Einheiten.«
    »Vorher waren noch mehr dort«, sagte Kasee.
    Krystal runzelte die Stirn. »Hat der Herzog Truppen abgezogen?«
    »Einige wohl schon, doch ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wie viele sich ursprünglich dort aufhielten. Fünfzehn Einheiten befinden sich noch im Tal, weitere zwei Einheiten bewachen die Straßen. Doch darin sehe ich kein Problem.« Ich räusperte mich, fast glaubte ich, ich müsste gleichzeitig eine Erkältung und eine Chaos-Infektion abwehren.
    »Was ist mit Feuerbällen? War es Chaos-Feuer?«
    »Nein ... die Hydler haben eine Waffe aus alten Tagen entdeckt – Raketen. Man kann sie mit selbstgetriebenen Kanonenkugeln vergleichen, das Schießpulver wird von Eisen umhüllt. Wenn sie ihr Ziel treffen, explodieren sie. Doch der Magier hatte zusätzlich seine Feuerbälle eingesetzt.«
    »Raketen ...« Kasee grübelte. »Sie werden in den alten Geschichten erwähnt. Recluce hatte sie vor Fairhavens Fall eingesetzt. Die Formel war einfach, doch die Herstellung erwies sich als kniffelig.« Sie strich sich eine silberschwarze Strähne aus der Stirn.
    Ich hatte als Kind und auch später nur am Rande einmal etwas von den Raketen mitbekommen. Doch ich bezweifelte, dass die Bruderschaft diesen Kniff wirklich nicht mehr beherrschte, nicht nachdem ich die drei Schwarzen Schiffe im Hafen von Nylan gesehen hatte.
    »Die Menschen verwenden Schießpulver nicht gern, weil ein Magier es durch seine bloße Berührung explodieren lassen kann«, gab Krystal zu bedenken. »Doch sehr viele Weiße Magier gibt es nicht. Es ist zwar ein Risiko, aber kein sehr großes.«
    »Würdest du es noch einmal tun?«, fragte Kasee.
    Verdutzt sah ich die zwei Frauen an.
    Krystal sah mich an und lächelte. »Nicht, wenn ich eine Wahl hätte.«
    Ich fühlte mich geschmeichelt, ohne zu wissen warum, dennoch fuhr ich fort. »Das Pulver befindet sich in Stahlgehäusen. Dieser Stahl ist dem kalten Eisen sehr ähnlich, der Magier muss also sehr stark sein, um das Pulver aus einiger Entfernung explodieren zu lassen.«
    »Es gibt nicht mehr sehr viele Chaos-Magier.«
    Ich runzelte die Stirn, betrachtete den überladenen Schreibtisch. »Da ist noch etwas, das mich beunruhigt.« Ich erzählte von den Truppen und Raketen, die auf dem Weg in den Norden Hydlens waren.
    Kasee strich sich über das Kinn, nickte nachdenklich. Ihr Haar wirkte zerzaust, als hätte sie sich kurz zuvor die Haare gerauft. »Das lässt sich mit einfachen Worten erklären. Wir können uns einen großen Angriff auf Hydlen nicht leisten. Berfir weiß das vermutlich. Entweder kann eine kleine Truppe die Grenze halten oder nicht. Wir werden jedoch auf keinen Fall im südlichen Hydlen einmarschieren.«
    »Aber warum hält Berfir die Quellen überhaupt besetzt?«
    »Wegen des Schwefels für das Schießpulver, um damit Raketen zu bauen, die er gegen Herzog Colaris einsetzen kann«, antwortete Krystal. »Colaris hebt schon seit über einem Jahr Truppen aus. Viele Soldaten haben nach Antonins Tod Gallos verlassen, auch gibt es Berichte über einen neuen Präfekten dort.«
    »Ich habe davon in Arastia gehört«, bestätigte ich.
    »Wir wissen nicht, ob es wahr ist. Aber Herzog Berfirs größtes Problem ist Colaris und nicht Kyphros.«
    Eines verstand ich jedoch noch immer nicht, was ich auch aussprach. »Ich begreife nicht, warum Berfir oder der Magier die Raketen auf Ferrel

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