Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
erklärte sie, „werde ich euch sinnliche Freuden bereiten, wie ihr sie noch nie erlebt habt.“
Die beiden Wärter sahen sich mit breitem Grinsen auf ihren Gesichtern an. Sie diskutierten, und sie fragte sich, ob sie ihr glaubten.
„Welche Freuden genau?“, fragte einer. Er kam so nah, dass sie seinen stinkenden Atem riechen konnte und hielt ihr eine Klinge an den Hals.
„Freuden, anders als alle, die dir jemals eine Frau bereitet hat.“, und gab sich größte Mühe, überzeugend zu klingen.
„Das beeindruckt mich nicht.”, erklärte der andere verächtlich. „Ich hab mein halbes Leben in Bordellen verbracht. Glaubst du, du kannst etwas, das eine gemeine Hure nicht kann?“
Beide brüllten vor Lachen und der andere nahm seinen eisernen Schürhaken und hielt ihn ins Feuer, bis die Spitze gelb glühte.
„Und außerdem, “ sagte er und wandte sich ihr wieder zu, „ziehe ich es vor, dich zu foltern. Das bereitet mir mehr Lust. Der König sagte, dass wir ganz nach unserem Belieben alles mit dir tun können. Und das werden wir!“
Gwen riss vor Entsetzen die Augen auf als er den Schürhaken nah an ihr Gesicht heranbrachte. Er war so heiß, dass er sie schon einen halben Meter entfernt zum Schwitzen brachte. Sie sah das bösartige Grinsen auf dem Gesicht des Mannes, und wusste, dass ihr Gesicht bald für immer gezeichnet sein würde.
„Warte!“, schrie sie. „ Ich kann dir nicht nur Lust und Freuden versprechen! Reichtum! Ich bin die Tochter eines Königs, das darfst du nicht vergessen. Ich kann dir mehr Geld geben, als du je in deinem Leben ausgeben kannst! Sicherlich mehr als McCloud dir jemals geben wird.“
„Und wie viel ist das genau?“, wollte er wissen.
Mehr als du tragen kannst. Schubkarren voll. Ein ganzes Haus, voll bis unters Dach, wenn du willst!“
„Und wie willst du das anstellen?”, fragte der andere und trat auf sie zu.
„Ich werde meinem Vater eine Nachricht schicken. Er wird schicken, was immer ich möchte. Hast du nicht meine Hochzeit gesehen? Die Juwelen, die ich getragen habe?“
Die beiden Männer sahen sich unschlüssig an.
„Dein Vater ist tot.“
„Aber der Hof lebt.“, gab sie zurück. „Und meine Mutter lebt noch, genauso wie meine Geschwister. Sie werden euch alle Reichtümer schicken, die ihr wollt, wenn ihr mir erlaubt, einen Brief zu schreiben.
Einer von ihnen trat dicht an sie heran und drückte ihr wieder eine Klinge an die Kehle.
„Und was sollte uns davon abhalten, dich zu töten, “ begann er langsam, „einen Brief in deinem Namen zu schreiben, und die Reichtümer, von denen du sprichst, sowieso zu nehmen?“
„Weil ihr meine Handschrift nicht kennt.“, sagte sie knapp und ihre Gedanken rasten. „Sie würden euch niemals glauben, wenn ich den Brief nicht selbst schreibe! Und dann würdet ihr nichts bekommen. Sicherlich ist es euch von größerem Nutzen all das Gold zu haben, als mich tot zu sehen.“
Sie sahen einander an und tuschelten.
„Was soll uns davon abhalten, dich den Brief schreiben zu lassen und dich anschließend zu töten? So bekommen wir das Gold und das Vergnügen dich zu foltern und zu töten!“
Sie sah die Männer erschrocken an. Sie überlegte kurz und wusste die Lösung.
„Ich werde tun, was immer ihr wollt.“, sagte sie. „Ich werde mich eurer Barmherzigkeit ausliefern. Doch ich kann nicht mit gefesselten Händen schreiben. Löst die Ketten von der Wand und bringt mir Feder und Pergament, und danach könnt ihr wählen, was ihr mit mir tun wollt.“
Die Männer sahen sich an und nickten. Einer leckte sich die Lippen.
„Du bist dümmer als ich dachte.“, sagte einer und schloss ihre Fesseln auf.
„Wir könnten einfach deinen Brief nehmen, dich wieder fesseln und uns die ganze Nacht lang mit dir vergnügen!“ Die Beiden lachten schallend.
Als er fertig war, Luandas zweite Fessel zu lösen, trat sie in Aktion. Jede Fessel war mit einer gut einem halben Meter Eisenkette an der Wand angeschlossen gewesen, die noch immer an den Schellen an ihren Handgelenken befestigt war. Sie wusste, dass sie nur eine einzige Chance haben würde.
Sie schwang die schwere Kette hoch und drosch sie mit aller Kraft auf den Kopf des Mannes vor ihr herab.
Sie hatten sie unterschätzt. Sie hatten den Fehler gemacht, nicht damit zu rechnen, dass sie immer noch Kraft hatte. Und auch nicht damit, dass sie das Wissen und die List einer Königstochter hatte, die ihr ganzes Leben lang mit den besten Kriegern des Königs trainiert
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