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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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das einst das großartigste im ganzen Land gewesen war, die Treue hielten. Ais gerissener Unternehmer, der er war, achtete Davis darauf, alle ihre Bedürfnisse zufriedenzustellen, denn direkt neben dem Theater befanden sich ein Hotel, ein Restaurant und ein Spielcasino. Es hieß, dass er es schaffe, seine Gäste innerhalb eines einzigen Häuserblocks zu unterhalten, unterzubringen, zu verköstigen und zu schröpfen, obwohl Zoe behauptete, dass er die Gewinne aus dem Spielcasino in sein geliebtes Opernhaus stecke und unter anderem dazu benutze, die besten Sänger und Musiker aus Europa zu verpflichten. Natürlich zählte sie sich selbst ebenfalls zu den Stars.
    Gavin hatte vor, nach der Vorstellung in Davis' Restaurant zu dinieren, da es in der Nähe lag. Außerdem ging er davon aus, Kerr Wallace oder einen anderen seiner Freunde zu treffen, die sich ihm vielleicht anschließen würden. Nachdem er sich in eine Ecke des Foyers zurückgezogen hatte, beobachtete er die hereinströmenden Musikliebhaber, die Damen in Samt und Seide, die Herren im dunklen Frack. Alle plauderten angeregt, lachten und scherzten und freuten sich auf den ihnen bevorstehenden Kunstgenuss. Überwiegend handelte es sich um Familien, Väter und Mütter, die ihre wie die Orgelpfeifen aufgereihten Sprösslinge im Schlepptau hatten, darunter bisweilen eine heiratsfähige Tochter in Spitzen und Rüschen von jungfräulichem Weiß und mit Kamelien oder einem weißen Federbusch im Haar. Unter der Schar der Ankommenden waren nicht wenige jungverheiratete Paare, die sich leicht daran erkennen ließen, dass die pflichtbewussten Ehemänner Kissen, Fächer und zusätzliche Umhängetücher trugen. Das Stimmengewirr übertönte die Geräusche des Orchesters, das im Saal die Instrumente stimmte, und hallte von der hohen Kassettendecke wider. Das in den Wandleuchtern flackernde Gaslicht warf tanzende Schatten auf die Anwesenden, brach sich glitzernd in geschliffenen Juwelen, ließ hochgetürmte Coiffuren aufschimmern und spiegelte sich in erregt funkelnden Frauenaugen wider. Der leicht säuerliche Geruch des Kohlegases vermischte sich mit dem Duft von Parfüm und dem Odeur der Blumen, die die Damen im Haar trugen. Durch die offenen Türen wehte ein kühler Wind herein, der die Feuchtigkeit des Flusses und der vom Regen benetzten Straßen mitbrachte.
    Gavin kam nicht oft zu Bewusstsein, wie einsam er geworden war. Das war sein natürlicher Zustand, den er selten hinterfragte. Das Gefühl der Einsamkeit, das ihn jetzt beschlich, brachte ihm auf unwillkommene Weise Dinge in Erinnerung, die er lieber vergessen wollte, vor allem die Tage seiner Kindheit, die er im Haus seines Großvaters verbracht hatte.
    Er hatte nie genau herausbekommen, wie diese Regelung zustande gekommen war, das heißt, ob der alte Mann es so verfügt hatte oder ob seine Eltern, nachdem sie ihrer Pflicht Genüge getan und Nachwuchs gezeugt hatten, der den Fortbestand des Geschlechts sicherte, die Kinder beim Großvater untergebracht hatten, um anschließend getrennte Wege zu gehen. Er und seine beiden Brüder waren altersmäßig zu weit auseinander gewesen, als dass sie hätten Gefährten werden können. Vom älteren trennten ihn sechs Jahre, vom jüngeren fast ein Dutzend. Ihr Großvater hatte Gavin verachtet, weil er sich für Bücher interessierte und sich nicht für die Jagd zu begeistern vermochte. In seinen jüngeren Jahren hatte er ein irisches Kindermädchen namens Maggie gehabt, die Verständnis für ihn zeigte und an deren weichen Busen er sich anschmiegen konnte, doch als er sechs wurde, war sie durch einen Hauslehrer ersetzt worden, der gern und oft zum Rohrstock griff. Dass er ihr danach lange Zeit Nacht für Nacht nachgeweint hatte, war ein Geheimnis, das er noch niemandem anvertraut hatte.
    Wenn er mit baumelnden Beinen auf der geschnitzten Bank der Pfarrkirche saß, die mit den Namen seiner Vorfahren versehen war, hatte er manchmal andere Familien beobachtet, Mütter und Väter, die lächelnd ihre Kinder streichelten, ihnen die Kleidung zurechtzogen und ihnen liebevoll das Haar zerzausten, und sich dabei gefragt, warum er von niemandem umsorgt und umhegt wurde.
    Seltsam, dass manche Dinge sich nie ändern, dachte er voller Bitterkeit. Erleichtert erspähte er in dem Moment Caid O'Neill, der sich durch die Menge zu ihm durchdrängte.
    Sie verzichteten darauf, über den nicht enden wollenden Regen zu sprechen, der die Gegend jenseits der gepflasterten Hauptstraßen des Vieux Carre

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