Kampf für Freiheit
verschwand eilig durch das Hoftor auf die Straße. Marcus war versucht, hinter ihm herzulaufen, aber dann erinnerte er sich an seine Mutter und wusste, dass er im Wagen bleiben musste. Er musste nach Rom reisen und alles tun, was in seinen Kräften stand, um das große Unrecht wiedergutzumachen, das man seiner Familie angetan hatte … Er überlegte und lächelte bitter. Seine Familie … war nichts als eine Lüge. Er war nicht von Titus’ Blut und musste ihn auch nicht rächen.
Während er so dasaß und wartete, dass ihm Brutus ein paar Brocken Essen bringen würde, merkte Marcus, wie eine neue Entschlossenheit in ihm aufstieg. Er war nie ein freier Römer gewesen. In seinen Adern floss Sklavenblut, schon immer. Er fühlte sich mit den Sklaven verbunden, nicht mit den Freien. Er war aufgebrochen, um das Unrecht zu sühnen, das man ihm und seiner Mutter zugefügt hatte. Nun lastete ein weitaus größeres Unrecht auf ihm. Schon bald würde er sich entscheiden müssen, was er tun wollte. Er konnte sich für den Weg entscheiden, den Brixus ihm aufgezeigt hatte. Oder er konnte sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen. So oder so musste er nach Rom gelangen. Er fasste über die Schulter und betastete mit den Fingerspitzen das Narbengewebe des Brandzeichens. Und er flüsterte leise vor sich hin:
»Vater …«
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