Kampf um die Liebe
Als er gerade den Mund aufmachte, um sie einzuladen, hörte er die Glocke, die immer ertönte, wenn die Tür geöffnet wurde.
Er verstummte, er würde sich sicher nicht vor Publikum zum Affen machen. Als ihm die Witterung des Besuchers in die Nase stieg, sträubten sich ihm die Nackenhaare. Er fuhr herum, ihr Ex stand im Laden. Der große Blonde trug einen eleganten Anzug und sah damit wirklich gut aus. Er sah zu Briana und sagte lächelnd: „Liebe Briana du siehst heute wundervoll aus.“ Paolo biss die Zähne zusammen, das hätte er ihr sagen sollen, er trat sich in Gedanken selbst. Sie antwortete: „Danke James. Was kann ich für dich tun?“ Er lächelte sie strahlend an, „du könntet mit mir zum Stadtfest gehen.“ Nur mit Mühe unterdrückte Paolo ein aggressives Knurren. Das durfte doch wohl nicht wahr sein, der Mistkerl war ihm zuvor gekommen. Brianas Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, dann zauberte sie ein Lächeln auf ihren hinreißenden vollen Kussmund und erwiderte: „Das ist sehr schmeichelhaft James.“ Panik schlug über Paolo zusammen, wenn sie wieder mit ihrem Ex zusammenkam, war alles vorbei, er musste etwas tun, aber was? Der strahlte schon, aber Briana fuhr fort: „Aber es tut mir leid, ich habe schon jemand zugesagt.“ Das ließ nun fast sein Kinn nach unten klappen, wer zur Hölle konnte das sein? James sprach seine Frage aus. „Wer ist denn der Glückliche, wenn ich fragen darf?“ Ihr Blick flog zu ihm, verlegen, wie er meinte, und sagte dann: „Paolo hat mich eingeladen, gerade eben.“ Jetzt war es James, dem das Kinn runter fiel, „mit dem?“, keuchte er. Er wäre ihm dafür ja an die Kehle gesprungen, wenn er nicht so fasungslos gewesen wäre. Zu seinem Entzücken verteidigte sie ihn: „Ja mit dem. Er ist nämlich mein Freund. Hast du ein Problem damit?“ James räusperte sich verlegen und wehrte dann ab: „Nein, es tut mir leid. Ich war nur so überrascht. Aber du spendierst mir dort doch einen Tanz. Du weißt schon weswegen.“ Der Mistkerl erpresste sie, er spürte, wie sein Wolf an ihm kratzte und sich die Fangzähne durch sein Zahnfleisch drückten. Er grub die Fingernägel in sein Fleisch, um die Kontrolle zurück zu bekommen. Briana sagte unterdessen: „Sicher, entschuldigst du uns jetzt?“ „Natürlich, bis am Sonntag.“ Er nickte ihr steif zu und verließ den Laden.
Briana wandte sich ihm jetzt zu und sagte verlegen: „Tut mir leid, ich bringe dich da in eine furchtbare Lage. Aber mir ist keine andere Ausrede eingefallen. Ich weiß ich habe versprochen mich ein paar Mal mit ihm zu treffen. Aber gleich einen ganzen Abend halte ich nicht durch. Aber wenn du nicht willst, dann gehen wir eben nicht hin.“ Jetzt, wo die Überraschung sich endlich gelegt hatte, rasten seine Gedanken, besser hätte es gar nicht laufen können. Sie ging mit ihm zum Fest und er tat ihr damit sogar noch einen Gefallen. Er erwiderte mit einem verschwörerischen Augenzwinkern: „Aber du weißt doch, ich bin immer als dein Retter verfügbar, das hatte ich dir doch angeboten.“
Briana hatte ein schlechtes Gewissen, sie wusste doch, wie ungern Paolo unter Menschen ging. Sie fragte: „Darf ich dich als Entschädigung auf eine Nachmittagsbeschäftigung deiner Wahl einladen?“ Er hakte nach: „Du meinst du verbringst mit mir diesen Nachmittag und ich darf entscheiden, was wir machen?“ Sie nickte, er strahlte sie an, was ihn wie einen anderen Mann wirken ließ. „Ich muss ihn öfter zum Strahlen bringen“, schoss ihr durch den Kopf. Er schien das Unbehagen dass ihn beim Betreten des Ladens umgeben hatte, völlig vergessen zu haben. Er lächelte: „Ich hole dich um drei ab.“ Sie protestierte: „Aber ich wollte dich doch einladen.“ „Um drei“, erinnerte er sie und wirbelte förmlich aus dem Laden. Briana blieb verwirrt zurück, so kannte sie ihn gar nicht. Und das Herzklopfen, dass sein Lächeln bei ihr verursachte, beunruhigte sie. Ach Unsinn, jetzt ließ sie sich schon von dem Gerede von Jess und den anderen aus der Runde verrückt machen. Paolo war sicherlich nur über Gesellschaft erfreut, wo ihn die meisten hier doch so schnitten.
Paolo war aufgeregt wie ein Teenager vor dem ersten Date. Natürlich hatte er schon Frauen gehabt, aber keine hatte ihm viel bedeutet. Nun ja außer Claire, aber den Gedanken verdrängte er schnell wieder, das war noch eine absolut bittere demütigende Erinnerung. Davon abgesehen, selbst sie hatte ihm nicht annähernd so viel
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