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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Unverbesserliche harren aus und ignorieren jeden dezenten Hinweis. Ich habe die Getränkequellen abgestellt und die Droiden losgeschickt, um die Stühle zusammenzuräumen. Aber sie wollen trotzdem nicht gehen. Soll ich die Sicherheit rufen?«
    »Nein«, sagte Quarle seufzend. »Ich kümmere mich darum. Ich bin in wenigen Augenblicken unten.« Er steckte das Komlink wieder ein und warf Selby einen bedauernden Blick zu. »Leider müssen wir das Gespräch vertagen. Die Pflicht ruft.«
    »So ist es immer«, sagte Selby. Sie richtete sich ebenfalls auf und fragte sich, ob vielleicht. »Geht es in Ordnung, wenn ich noch ein wenig bleibe? Es ist wirklich ein wunderbarer Anblick.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte er. »Sie brauchen einen Daumenpass, wenn Sie mit dem Lift nach unten fahren wollen, und ich habe keinen zweiten dabei. Dieser hier ist auf mich kodiert -und nicht übertragbar.«
    »Kein Problem.« Sie hatte auch nicht damit gerechnet, dass er ihr den unbeschränkten Zutritt zum gesamten Palast verschaffte. »Na gut. Gehen wir?«
    Auch während der Fahrt nach unten schwiegen sie. Der kurze Augenblick der Gemeinsamkeit war vorbei. Quarle begleitete sie höflich zu ihrem Zimmer und wünschte ihr eine gute Nacht, bevor er sich wieder entfernte. Selby widerstand dem Drang, ihm nachzublicken, bis er den Turbolift betreten hatte, und schloss die Zimmertür. Das war eine der schwierigsten Komplikationen im Verlauf einer Mission - wenn ein Feind den Eindruck erweckte, gar kein Gegner zu sein, sondern eine im Grunde anständige Person, die nur zufällig auf der falschen Seite stand.
    Sie seufzte. Bei ihrer Arbeit war es einfacher, alles in Schwarz und Weiß, in Freund oder Feind aufzuteilen, statt zu versuchen, sämtliche Grauschattierungen wahrzunehmen. Eine gewisse Farbenblindheit war außerdem häufig gesünder. Agenten, die zögerten, ihre Feinde zum Schweigen zu bringen, mussten oft genug feststellen, dass ihre neuen »Freunde« keine Schwierigkeiten damit hatten, sie ans Messer zu liefern. Die Arbeit für den Geheimdienst bedeutete, einen klaren Frontverlauf zu ziehen und den Feind fest ins Auge zu fassen. Für alles andere war kein Platz.
    Zu schade, dachte sie. Einiges von dem, was Quarle gesagt hatte - vielleicht seine Sorge um das Wohl der Arbeiter -, schien darauf hinzudeuten, dass mehr in ihm steckte, als auf den ersten Blick ersichtlich war. Nicht dass es eine Rolle spielte. Sie kannte ihre Pflichten. Erneut seufzte sie und drehte sich um. Vartos stand in der Tür, die ihre Zimmer verband, und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er. »Sie waren ziemlich lange fort.«
    »Alles bestens«, versicherte Selby ihm. Sie ging zum Bett, setzte sich und zog die Schmuckkämme heraus, die ihre Lockenkrone zusammenhielten. Die rotbraune Mähne floss herab und verteilte sich auf ihren Schultern. »Können wir hier reden?«
    »Ich habe die Räume überprüft. Alles sauber.« Er wagte sich ein paar Schritte in ihr Zimmer. »Konnten Sie es deponieren?«
    »Ja.« Selby musterte die Kämme, die vor ihr auf der Decke lagen. Dann hob sie einen auf, drückte mit einem Fingernagel auf eine bestimmte Stelle und aktivierte damit den Empfänger. Sie horchten. Stille. Selby nickte zufrieden. Alles ruhig, wie es sein sollte. Morgen konnten sie lauschen.
    Plötzlich war ein leises Fiepen zu hören. Sie warfen sich verdutzte Blicke zu. Wieder fiepte es, gefolgt vom Trippeln winziger Krallenfüße. Selby grinste. »Seine Exzellenz scheint ein Skitter-Problem zu haben.«
    »Wollen wir hoffen, dass sie keinen Appetit auf kleine glänzende Dinge haben.«
    »Sie fressen kein Metall«, sagte sie. »Das ist so ziemlich das Einzige, was sie nicht fressen.«
    »Gut.« Er sah sie an. »Was hat der Adjutant von Ihnen gewollt, dieser Quarle?« »Er hat mich ertappt, als ich über die Treppe zurückgekommen bin«, gestand sie. »Ich dachte, es würde Schwierigkeiten geben, aber alles ist glatt verlaufen.«
    Vartos wirkte erleichtert. »Dann war es gut, dass er es war, der Sie ertappt hat. Er kann Ihnen ein gutes Alibi liefern.«
    Selby runzelte die Stirn. »Was wollen Sie damit andeuten?«
    »Er kann Sie decken. Er liefert Ihnen eine Ausrede, wenn Sie sich irgendwo aufhalten, wo Sie eigentlich nicht sein sollten.« Vartos bedachte sie mit einem seltsamen Blick. »Hat er Sie nicht gefragt, was Sie dort wollten?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich zum Dach wollte, um mir die Sterne anzusehen.«
    »Und das hat er Ihnen

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