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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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um mich sind, aber ich habe mich eigentlich nicht verlaufen.«
    Quarle sagte nichts. Hastig setzte sie ihre Erklärungsversuche fort. »Es ist eine so schöne Nacht, und die Sterne sahen vom Hof so nett aus. Da wollte ich zum Dach hinaufsteigen, um den ungetrübten Anblick genießen zu können.«
    Er hob eine Augenbraue. »Wäre es nicht einfacher gewesen, den Turbolift zu nehmen?«
    »Ja. natürlich. Aber.« Sie zuckte mit den Schultern und hoffte, dass sie mit ihrer Vermutung Recht hatte. »Er wollte nicht bis ganz nach oben fahren, also habe ich die Treppen gesucht und bin zu Fuß weitergegangen.«
    »Ich verstehe«, sagte Quarle und betrachtete wieder die Schuhe in ihrer Hand. »Zufällig führt diese Treppe gar nicht bis zum Dach.«
    »Oh«, sagte Selby und bemühte sich, enttäuscht zu klingen. »Nun. es war nur so eine Idee. Kein Problem.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie.«
    Sie drehte sich um. Quarle betrachtete sie nachdenklich. »Es ist in der Tat eine schöne Nacht«, pflichtete er ihr bei. »Und vom Dach hat man einen wunderbaren Blick auf die Sterne. Ich kann Sie hinaufbringen, wenn Sie möchten.«
    Selby musterte sein Gesicht und fragte sich, was hinter diesem Angebot stecken mochte. Hatte Quarle den Verdacht, dass sie log, und wollte er sie an einen düsteren und abgelegenen Ort bringen, wo er sie gründlicher verhören konnte - oder Schlimmeres? Oder hatte er überhaupt nichts Böses im Sinn? War er nur ein Mann, der eine Frau einlud, gemeinsam die Sterne zu betrachten?
    Es beunruhigte sie ein wenig, dass es schon so lange her war, seit sie das letzte Mal eine solche Einladung erhalten hatte. Offenbar hatte sie bereits verlernt, ein romantisches Angebot als solches zu erkennen. Die Arbeit für den Geheimdienst erforderte, dass sie ihre Mitmenschen auf Abstand hielt. Ich sollte zumindest in Erfahrung bringen, was er von mir will, sagte sie sich. Wenn er Verdacht geschöpft hat, ist das Dach vielleicht gar nicht so schlecht, um sich mit diesem Problem auseinander zu setzen.
    Sie zwang sich dazu, ihn strahlend anzulächeln. »Sicher. Das würde mir gefallen.«
    Die kurze Fahrt zum Dach verlief schweigend. Draußen war die Luft ruhig und drückend warm - geradezu ein Schock nach dem angenehm kühlen Palast. Doch über ihnen funkelten abertausend Sterne wie kleine Juwelen, die in den Stoff des Himmels gewirkt waren. Ein wunderbarer Anblick -ganz wie Quarle versprochen hatte.
    Sie standen in der Nähe der steinernen Brüstung - wobei Selby darauf achtete, dass der Adjutant ihr nicht zu nahe kam -und blickten über die Stadt. Sie erkannte den Hauptsendeturm, der sich etwa einen Kilometer entfernt aus einem Lichterkreis erhob, und fragte sich, ob Claris und ihr Team es geschafft hatten, die Sprengsätze zu deponieren. Wenn alles nach Plan verlief, würde Verkuyl morgen Abend um diese Zeit wieder seinen ursprünglichen Besitzern gehören.
    »Sie scheinen sehr weit entfernt zu sein, nicht wahr?«, sagte Quarle.
    »Was?« Sie drehte sich um und beobachtete ihn aufmerksam. »Wer ist weit entfernt?«
    »Die Sterne«, sagte er und bedachte sie mit einem verwunderten Blick. Er deutete mit einer ausladenden Geste auf den Nachthimmel. »Sie scheinen so weit entfernt, doch ist nur ein kleiner Sprung durch den Hyperraum nötig, um sie zu erreichen. Sie sind so nahe, dass man sie beinahe greifen kann.«
    »Oh«, sagte Selby. Anscheinend hatte er sie wirklich nur mitgenommen, um die Sterne zu betrachten. Sie schaute nun ebenfalls nach oben. »>Das Wunder des Hyperraums«, zitierte sie, da sie nicht wusste, was sie stattdessen sagen sollte. »>Er verbindet hunderttausend Welten zu einem galaktischen Dorf.<«
    »So ist es«, stimmte Quarle ihr zu. »Welcher ist Ihrer?«
    Selby suchte den Himmel nach Averill ab, aber diese Sternbilder waren ihr völlig unvertraut. »Ich weiß es nicht«, gestand sie und war überrascht, welche absurde Freude ihr diese harmlose Plauderei bereitete. »Er ist irgendwo da draußen.«
    Auch er lächelte. Ohne den zurückhaltenden und wachsamen Gesichtsausdruck wirkte er viel jünger. Wahrscheinlich war er nur wenige Jahre älter als sie. »Und woher stammen Sie?«, fragte sie.
    »Von hier. Mit Bacta gezeugt, geboren und aufgezogen. Ich habe den Planeten nie verlassen.«
    »Tatsächlich?«, sagte sie und verarbeitete diese Informationen. Wenn Quarle hier geboren war, mussten seine Eltern zu den ersten Siedlern gehört haben, die als Anteilseigner der VerkuylBactaCo auf dieser Welt

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