Kampf um die neue Republik

mit einem Hochleistungsprogramm des imperialen Militärs kodiert worden waren. Schließlich war sie überzeugt, dass die acht Karten wichtige militärische Daten enthalten mussten, was gut zum Auftreten des Kuriers passte. An vertraulichen Informationen über das imperiale Militär konnten nur die Feinde des Imperiums interessiert sein - also die Rebellen. Die Abschirmung des Raumhafens war mit einer Suche nach Mitgliedern der Rebellion verbunden, was ihren Verdacht bestätigte.
    Damit hatte sie ein brandneues Problem, das Hal Horn zu einer zweitrangigen Angelegenheit machte. Moranda hatte Gerüchte über die Rebellion gehört, einige weitergegeben und über andere gestaunt, aber im Großen und Ganzen hatte sie bislang jeglichen Kontakt zu diesen Leuten vermieden. In ihrem Betätigungsfeld spielte es keine Rolle, wessen Gesicht auf die Münze geprägt war, sondern einzig und allein die Tatsache, dass es eine Münze war, die sie stehlen konnte. Und eine Regierung würde kaum zur Kenntnis nehmen, auf welche Weise sie ihren Lebensunterhalt bestritt - ob es nun die Regierung des Imperiums war, die eines Planeten oder das, was die Rebellen stattdessen etablieren wollten. Diese Leute machen sich Gedanken über Gesetze, während ich nur darüber nachdenke, wie ich ihnen aus dem Weggehen kann.
    Wenn sie mit einer Datenkassette herumlief, die Militärgeheimnisse des Imperiums enthielt, konnte das sehr leicht dazu führen, dass örtliche wie imperiale Gesetzeshüter sie für eine Rebellin hielten. Sie hatte keine Ahnung, ob die Gerüchte, was die Imps mit gefangenen Rebellen anstellten, den Tatsachen entsprachen, aber sie würde jederzeit einen längeren Aufenthalt auf Kessel vorziehen, falls diese Gerüchte auch nur annähernd stimmten. Sie wusste genau, dass es keine gute Idee war, die Datenkassette zu behalten. Also redete sie sich ständig ein, dass sie das Ding bei der erstbesten Gelegenheit loswerden wollte.
    Trotzdem spürte sie immer noch das Gewicht des Pakets in ihrer Jackentasche. Wie es gegen ihre Hüfte schlug, als sie in die Hocke ging. Sie wusste, dass irgendwer gutes Geld für diese Karten zahlen würde, und mit diesem Geld würde sie Hal Horn für immer entkommen können. Die Datenkarten vorläufig zu behalten, war für sie weniger ein Glücksspiel, sondern eher eine Frage des Abwägens. Im Augenblick war das Risiko nicht allzu groß, aber wenn die Situation kritisch wurde, konnte sie die Datenkarten immer noch verschwinden lassen.
    Genau das werde ich tun!
    Ihr leicht ironisches Lächeln erstarb, als einen Block weiter eine Frau aus einem Landgleiter stieg. Laut Nummernschild war es ein Mietfahrzeug; es sah auch viel zu neu aus, um einem Bewohner dieses Stadtteils von Xakrea gehören zu können, sofern es nicht von jemandem gestohlen worden war, der es ausschlachten wollte. Die Frau sprach kurz mit dem Fahrer, dann machte sie sich auf den Weg zu Arkys Laden.
    Obwohl sie Zivilkleidung trug, wusste Moranda, dass es sich um eine Imperiale handelte. Sie kam direkt aus dem Imperialen Zentrum, und das bedeutete, dass sie höchstwahrscheinlich vom Geheimdienst war. Der Schnitt ihrer Kleidung verriet ihre Herkunft, und genauso verräterisch war die Art und Weise, wie sie hochmütig das Kinn hob, als sie einen weiten Bogen um einen gestrandeten Glitzerjunkie machte, der vor einer Mauer lag. Und sie will zu Arky - was bedeutet, dass ich ganz tief drinstecke.
    Ysanne Isard rümpfte die Nase über die schlechte Luft im Laden. Sie fuhr mit einem Finger über eine Katzenstatue, die aus ithorianischem Toal-Holz geschnitzt war, dann rieb sie behutsam die Hände aneinander, um den Schmutz vom Finger zu entfernen. Dabei musterte sie mit ein paar schnellen Blicken den Laden und die drei Männer, die sich darin aufhielten. Seb Arkos Gesicht kannte sie aus einer Datei in ihrem Datenblock. Die anderen beiden machten einen unscheinbaren Eindruck, bis sich der größere, der gerade mit Arkos sprach, zu ihr umdrehte.
    Horn. Von Corellia. Vom CorSec, falls die Daten, die ich überflogen habe, stimmen. Es kam ihr merkwürdig vor, dass jemand, der eben erst in Xakrea eingetroffen war, bereits nach so kurzer Zeit einen bekannten Rebellentreffpunkt aufsuchte. Sofern er nicht wie Bail Iblis ebenfalls ein Rebell ist. Sie runzelte die Stirn. In Horns Akte gab es nichts, das auf irgendwelche Sympathien zu den Rebellen hinwies, und Isard erinnerte sich dunkel, dass sein Vater ein hochrangiges Mitglied des CorSec gewesen war, der mehrfach für