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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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zwischen den Felswänden hindurch und stöhnte leise, als mein Hemd aufgerissen wurde. Ich spürte, wie der Stein über meine Schulterblätter schrammte und mir warmes Blut über den Rücken lief. Die Verletzung würde verheilen - darum kümmerte sich Sol - , aber nicht das Hemd. Es war ein teures Stück, das sie mir an unserem ersten Abend auf Zelos II geschenkt hatte.
    »Wie weit noch?«, rief Sevik.
    Ich wusste es nicht, also antwortete ich auch nicht. Ich drang immer weiter nach unten vor. Die Wände waren feucht und glitschig, und ich vermutete, dass ich lediglich gesehen hatte, wie sich der Glühstab im Wasser spiegelte. Ich strich mit einem Finger über den Fels und kostete einen Tropfen. Es war Salzwasser. Irgendwo musste es Risse im Gestein geben, durch die ein wenig Meerwasser hereinsickerte.
    »Hier ist nichts«, flüsterte ich Solumke zu. »Lass uns umkehren und hoffen, dass Hanugar erfolgreicher war.«
    Ich sah ihre niedergeschlagene Miene und nahm in ihren Pheromonen tiefe Enttäuschung wahr. Doch dann hellte sich ihre Stimmung urplötzlich auf. Sie schaute an mir vorbei. Ich reckte den Hals und folgte ihrem Blick. Rote Kristalle. Ein paar Scherben lagen ein Stück tiefer auf einem Sims. Dieser Anblick genügte, um meine Sorgen und meine Klaustrophobie zu vergessen und mich weiter vorwärts zu drängen.
    »Wir haben etwas gefunden!«, gab Solumke an Sevik durch. Er stieß einen Jubelschrei aus.
    Meine Stiefel zertraten weitere Knochen, als ich mich der Nische mit den Kristallen näherte. Dahinter öffnete sich ein Schacht; mein Mund öffnete sich genauso weit. Myriaden von Steinen, die in unterschiedlichsten Farben funkelten, bedeckten den Boden einer natürlichen Höhle. Im Widerschein des Glühstabes tanzten die Reflexe wie ein Leuchtkäferschwarm. Einige Kristalle schimmerten unter der Oberfläche kleiner Teiche, so dass sich unmöglich sagen ließ, wie tief der Schatz im Boden steckte. Schalen, gehämmerte Metallbildnisse und vieles andere erregte Solumkes Aufmerksamkeit. Mir stach eine große Holzkiste ins Auge, die mitten zwischen den Schätzen stand. Ich stieß einen leisen Pfiff aus und watete hinüber, während meine Stiefel überall an Kristalle stießen. Ich ging vor der alten Kiste in die Knie. Das Holz stank vermodert.
    »Wir sind reich!«, rief Solumke. »Ach, Diergu-Rea, ich wusste, dass die Legende einen wahren Kern hat. Ich wusste es! Kzk hatte Recht!«
    Ich blickte mich zu ihr um. Sie hatte den Glühstab abgelegt, hob eine Hand voll Kristalle auf und ließ sie wieder auf den Boden regnen. Sevik achtete darauf, den Salzwassertümpeln auszuweichen, dann entrollte er die Leinensäcke, die Kzk uns mitgegeben hatte, und überlegte, womit er sie füllen sollte.
    »Diese Kristalle sind sehr alt, Geliebter«, sagte Solumke. Sie hielt einen in der Hand, auf nahezu ehrfürchtige Weise. »Wir haben für den Rest unseres Lebens ausgesorgt.« Hier und dort lagen verrottete Lederstücke herum, offenbar die Überreste der Säcke, in denen die Kristalle sich einst befunden hatten. Solumke schob die Lederfetzen zur Seite und ließ die Kristalle in ihren mitgebrachten Beutel fallen. »Damit können wir uns einen eigenen Frachter kaufen, eine ganze Flotte, und vielleicht sogar einen kleinen Mond.«
    Ich wandte mich wieder der Kiste zu. Sie verfügte über ein großes primitives Schloss, das genauso verrostet war wie die eisernen Bänder, die das geschwärzte Holz zusammenhielten. Auf dem Deckel befand sich eine Metallplakette mit einer Inschrift, die ich jedoch nicht entziffern konnte. Ich griff an meinen Gürtel und zog ein rodianisches Wurfmesser hervor. Als ich mit dem Knauf auf das Schloss schlug, hallte das hohle, dumpfe Geräusch durch die ganze Höhle. Das Schloss gab nicht nach. Aber das Holz war alt, so dass ich mich darauf konzentrierte. Ich brauchte recht lange. Ich weiß nicht mehr, wie lange, aber schließlich hatte ich ein Loch in den Deckel der Kiste geschnitten. Ich nahm mir einen Glühstab, warf einen Blick hinein und hielt keuchend den Atem an.
    »Diergu-Rea, was siehst du?«
    »Edelsteine, Schmuck, den Schatz eines Prinzen, Sol«, antwortete ich heiser. Meine Kehle war völlig ausgetrocknet. »Kristalle, nicht ganz so groß wie deine Faust, aber immer noch groß genug. Wir werden sehr reich sein.«
    Sie kreischte vor Entzücken und reichte mir einen Beutel. Ich streckte meine Hand in das Loch in der Kiste, meine Finger schlössen sich um die Juwelen, und ich zog sie heraus. Das Licht

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