Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
Vom Netzwerk:
während des Tages der Finsteren Nacht die Gezeiten ihren tiefsten Stand erreichten. Dann ragten mehrere Kilometer vor der Küste des Nordkontinents die Spitzen eines unterseeischen Gebirgszuges aus dem Wasser - der Zelosianische Grat. Angeblich war in einer Höhle großer Reichtum verborgen, ein Schatz, der einst einem Händlerprinzen gehört hatte. Nach der Legende war vor fast zweihundert Jahren das Raumschiff des Prinzen während einer anderen seltenen Verfinsterung in das Schwerkraftfeld von Zelos geraten. Es wurde in die Atmosphäre gezogen und stürzte im Grat ab. Der Prinz überlebte und wies seine Männer an, den Schatz in einer Höhle des Bergzuges zu verstecken. Er wollte aus den Trümmern seines zerstörten Schiffes ein Floß bauen, zu einem Hafen segeln und ein Schiff kaufen, mit dem er den Schatz bergen und den Planeten wieder verlassen wollte.
    Doch die Legende berichtete, dass er ertrank, bevor er die sichere Küste erreichen konnte. Wahrscheinlich wurde er von den Melk gefressen. Und in den vielen Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte niemand den Schatz des Prinzen geborgen. Weder die Zelosianer, weil sie sich während des Tages der Finsteren Nacht nicht nach draußen wagten, noch die Touristen, weil die Legende angeblich ein streng gehütetes Geheimnis war. Kzk hatte uns nicht verraten wollen, woher er die Geschichte kannte.
    »Der Grat, Kzk! Ich sehe den Zelosianischen Grat!«, brüllte ein Qwohog durch seine Sprechmaske.
    Ich blickte skeptisch über die Reling und sah nur Wellen. Ich hatte keine Ahnung, was den Qwohog in derartige Begeisterung versetzte.
    »Kzk?«, hörte ich einen anderen Qwohog. »Gehen wir näher ran?«
    Ich spürte, wie die Barke beschleunigte, dann schaute ich am Bugspriet vorbei. Da - nur ein paar hundert Meter entfernt, ragte etwas aus dem Wasser. Auf den ersten Blick wirkte es wie das knochige Rückgrat eines riesigen Meerungeheuers. Meine Hand näherte sich unwillkürlich dem Griff meines Blasters. Aber das Rückgrat bewegte sich nicht, worauf ich mich ein wenig entspannte. Es war nur ein weiteres Korallenriff.
    Solumke hatte Sevik und Hanugar allein gelassen und sich lautlos an meine Seite geschlichen. »Das muss es sein«, keuchte sie. »Das kann nur der Zelosianische Grat sein.«
    »Du kannst dir nicht sicher sein«, warnte ich sie behutsam. »Hier gibt es sehr viele Korallenriffe und.«
    Ihre dunklen Augen funkelten, und ihr großer Mund klappte auf, als wir uns dem Grat näherten. Die Monde beleuchteten die Gipfel, die ein paar Meter über den Wasserspiegel emporragten. Zwischen den Felsen breiteten sich tiefe Schatten aus. Vermutlich Höhlen. Die größte war kreisrund, wie das Auge einer gewaltigen Bestie, und befand sich weiter oben. Die kleinsten lagen knapp über der Wasseroberfläche.
    Die Segel wurden gerefft, und das Summen der Repulsoren senkte sich zu einem Flüstern.
    Kzk erklärte hastig, dass er die Barke nicht in Gefahr bringen wollte, damit wir nicht genauso endeten wie der Wellenskimmer der Corellianer.
    »Die Legende vom Zelosianischen Grat«, sagte Sevik und pfiff leise.
    »Sie ist auch der Grund, warum Sie hier unterwegs waren, nicht wahr?«, fragte Solumke ihn.
    Der Corellianer nickte. »Ja, touristische Attraktionen -genauso wie Sie.«
    »Was wir wohl finden werden?«, sinnierte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Es ist ein Felsgrat, mehr nicht. Mit ein paar Höhlen.«
    »Der Schatz des Prinzen befindet sich in einer dieser Höhlen«, sagte Solumke. »Etren-Kristalle so groß wie meine Faust, heißt es in der Legende.«
    » Wenn dies das richtige Riff ist, und wenn die Legende über den Händlerprinzen wahr ist«, gab ich zu bedenken.
    »Außerdem ist der Schatz vielleicht gar nicht mehr da - falls es ihn überhaupt je gegeben hat. Sevik und Hanugar sind der lebende Beweis, dass wir nicht die einzigen Schatzsucher auf diesem Planeten sind. Und vergiss nicht, dass seitdem viele Jahre vergangen sind. Mach dir keine zu großen Hoffnungen, Sol.« Doch weder meine Worte noch meine Pheromone konnten ihren Enthusiasmus dämpfen.
    »Fahren Sie mit dem Segelfloß so nahe heran, wie es geht«, sagte Kzk, der hinter uns getreten war. »Was immer Sie finden, tun Sie es in diese Beutel. Versuchen Sie nicht, irgendetwas vor mir zu verstecken. Wir werden alles halbehalbe teilen.«
    »Und was ist mit uns?«, mischte sich Hanugar ein.
    »Sie sind mit dem Leben davongekommen«, sagte Solumke mit einem drohenden Unterton in ihrer glutvollen Stimme.

Weitere Kostenlose Bücher