Kampf um die neue Republik
hauptsächlich damit beschäftigt, vor dem Imperator zu fliehen.« Fable schüttelte traurig den Kopf. »Ich war noch ein Baby, aber ich erinnere mich noch gut an alles. Wer mit einem Jedi zusammenlebt«, sagte sie mit einer nachdenklichen Pause, »lernt, seine Gefühle zu verbergen, vor allem die schmerzhafteren. Meine Mutter wusste nie, wie ich mich wirklich fühlte.« Fable seufzte. »Dann nahm ich mir eines Tages ein Lichtschwert und ließ es geschehen!« Sie kicherte. »Ich weiß nicht, wer überraschter reagierte - meine Mutter oder ich. Dann begann meine Ausbildung, ob ich wollte oder nicht.« Sie tat ihre beschwerlichen Erinnerungen mit einem Schulterzucken ab. »Und was das Picknick betrifft - ich habe großen Hunger!«
»Ich fürchte, wir müssen ein Stück zu Fuß gehen. Das Imperium hat uns nicht allzu viele Transportmittel zurückgelassen. Nicht einmal einen Bantha. Würde es dich stören?«
»Es könnte mich entspannen. Also los.«
Die Khoehng-Höhen lagen fast fünf Kilometer außerhalb des Dorfes Kovit. Der Weg zum Bergpass war mit wildem Weizen überwachsen und sichtlich schmaler geworden, seit er nicht mehr von Bauern benutzt und gepflegt wurde. Es war ein besonderer klarer Morgen. Sturmwolken hingen drohend am Horizont, wurden jedoch durch eine warme Brise zurückgehalten, die beharrlich über das Tiefland wehte. Von den Höhen überblickte Fable das Panorama der Landschaft. Sie sah den gewundenen Pfad, der zum Fuß der niedrigeren Berge führte und ihr diesen Ausblick ermöglicht hatte.
Sie seufzte glücklich und spürte ihren Bauch, den sie mit warmen süßen Kuchen und Honigstangen gefüllt hatte. Sie duldete es, von Jaalib sanft an der Wange gestreichelt zu werden. Er wischte ihr die letzten Reste des Puderzuckers aus dem Gesicht. »Ich war zu lange im Weltraum«, flüsterte sie und atmete tief durch. »Hier ist es wunderschön.«
»Nachdem sie abzogen«, sagte Jaalib leise, »waren wir von allem abgeschnitten. Keine Lebensmittel, keine medizinische Versorgung, nichts. Auf den Feldern gab es genügend zu ernten, aber es war niemand mehr da, der es hätte tun können.«
Fable summte eine melancholische Melodie. Sie erschauderte in der Bergluft, drehte sich zu Jaalib um und blickte ihm in die Augen, als er seinen Umhang über ihre Schultern legte. »Warum heißt dieser Ort Khoehng-Höhen? Ist das Altcorellianisch?«
»Am Fuß dieses Berges liegt ein Freilichttheater«, antwortete er und deutete auf einen steinigen Grat. »Die Berge wurden nach dem ersten Drama benannt, das dort vor fast fünfhundert Jahren Premiere hatte.«
»Vor fünfhundert Jahren?«, fragte sie erstaunt.
»Uhl Eharl Khoehng. Khoehng heißt > König < auf Altcorellianisch. Und Eharl stammt aus der Socorranischen Mythologie.« Er zuckte unsicher mit den Schultern. »Es bedeutet Kobold oder Betrüger.«
Als Fable an ihren socorranischen Gefährten Deke erinnert wurde, verspürte sie leichte Gewissensbisse, weil sie ihn allein gelassen hatte. Ihre Gedanken wurden abrupt durch einen Donnerknall unterbrochen. Ohne weitere Vorwarnung ergoss sich eine Flut kalten Regens aus dem Himmel. Sie sammelten hektisch die Decken und die Reste ihrer Mahlzeit ein, dann hielt sich Fable an Jaalibs Hand fest, als sie zum Grat hinüberliefen. Ihr Lachen hallte von der kahlen Bergwand wider, während sie über einen moosbewachsenen Abhang hinunterrutschten und die schattige Mulde des uralten Theaters erreichten.
Ein Vorsprung aus solidem Fels überdachte die Hauptbühne und die ersten Reihen des Zuschauerraums. Spinnweben und Feuchtigkeit hatten sich im Gebäude ausgebreitet, das seinen Erbauern stillen Tribut zollte. Zerfetzte Wandteppiche waren von Schimmel und Dreck verunstaltet. Ein paar Theaterschwerter und Kostüme hingen an den hinteren Wänden, und zahllose Kerzenhalter und Statuen säumten den Zuschauerraum -jahrhundertealte Relikte, die von einem fröhlicheren und toleranteren Zeitalter zeugten.
»Ich bin als kleiner Junge oft hierher gekommen«, gestand Jaalib. Er breitete die Arme aus und verkündete: »Dies war noch wahres Theater, von Kerzenschein illuminiert, in einer Zeit, als Künstler noch verstanden und verehrt wurden!«
» Uhl Eharl Khoehng«, sagte Fable zweifelnd. »Wovon handelt das Stück?«
»Es beginnt auf einer fernen Welt in einem Königreich, dessen Hauptstadt mitten in einem dunklen Wald liegt. Nach vielen Jahren der Herrschaft stirbt der gute und weise König, worauf sein gut aussehender Sohn«, Jaalib
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