Kampf um die neue Republik
durchgesehen hatte. »Trotzdem glauben diese Leute, dass sie sich damit für uns überhaupt nicht verdächtig machen.«
»So ist es«, stimmte Hal ihr zu und gab den Datenblock zurück. Im Abschnitt »private Kontakte« fanden sich ganze zwölf Namen: die Eltern, ein Bruder und neun Freunde. Es gab corellianische Fungal-Kolonien, die längere Listen von Geschäftspartnern hatten. »Trotzdem, nur weil er seine Personaldaten manipuliert, heißt das noch lange nicht, dass er mit Moranda in Verbindung steht.«
»Er hat etwas auf dem Kerbholz«, sagte Isard kategorisch. »Daran lässt diese Liste keinen Zweifel. Und Verbrecher halten immer zusammen, wenn es drauf ankommt.« Sie dachte kurz nach. »Aber nicht wenn wir die Schlinge enger ziehen, weil dann jeder für sich losrennt, um zu sehen, wer sich am schnellsten in Sicherheit bringt. Doch bis dahin halten sie zusammen.«
»Möglich«, murmelte Hal, dessen Blick zur nördlichen Skyline der Stadt wanderte. Der rot-weiße Luftgleiter, der ihm vor kurzem aufgefallen war, wurde nun von zwei weiteren begleitet. Sie rasten wie die Verrückten davon. Aus dieser Entfernung war es unmöglich, irgendeine Beschriftung zu erkennen, aber er hatte Fahrzeuge mit derselben Farbgestaltung draußen vor dem Büro von Colonel Nyroska gesehen. »Vermute ich richtig, dass wir mit der Familie anfangen werden?«
»Da seine wahren Freunde - vorausgesetzt, er hat welche -bestimmt nicht auf dieser Liste stehen, würde ich genau das vorschlagen«, sagte Isard. »Falls nicht alle Daten gefälscht sind. Was, glauben Sie, haben sie vor?«
»Wer?«
Isard zeigte mit dem Datenblock nach Norden. »Die drei Luftgleiter der Sicherheitskräfte von Darkknell«, sagte sie. »Versuchen Sie erst gar nicht, mir zu erzählen, Sie hätten sie nicht bemerkt. «
»Ich habe sie bemerkt«, bestätigte Hal ruhig. »Glauben Sie, man könnte eine Spur zu Ihrem Rebellen gefunden haben?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, aus welchem anderen Grund sie drei Gleiter abkommandieren sollten«, murmelte Isard. Ihre unterschiedlich gefärbten Augen beobachteten nachdenklich, wie sich die Luftgleiter nun zu Boden senkten. »Wenn sie mehr wissen als wir, können wir die Informationen in unserem Unterschlupf aus ihren Computern holen.«
»Fliegen wir jetzt hin?«
»Bald«, entgegnete Isard und hob den Datenblock. »Ich sehe hier einen Namen, der auch auf Arkos Stammkundenliste auftaucht. Schauen wir mal nach, ob er vielleicht noch nicht so schlau war, so wie alle anderen unterzutauchen.«
»Danke, dass Sie sich so schnell zurückgemeldet haben«, sagte Nyroska in sein Komlink. Er blickte auf und nickte Barclo knapp zu, der die Geste erwiderte und sich den Kontrollen seiner Instrumente widmete.
»Kein Problem«, gab die Stimme der Frau zurück. »Sind Sie jetzt bereit, mir zu glauben, was die imperiale Agentin betrifft?«
»Möglicherweise«, sagte Nyroska. »Wir haben die Agentin noch nicht ausfindig gemacht, aber wir haben einen großen blonden Kerl gefunden. Er liegt in einem Tank im Leichenschauhaus. Die Pathologen sagen, er wäre aus kurzer Distanz mit einem Penetrator der Marke Luxan erschossen worden.«
Am anderen Ende der Leitung gab es eine kurze Pause. »Interessant.«
»Sie wussten also nicht, dass er tot ist?«, bohrte Nyroska nach.
»Wollen Sie damit andeuten, ich könnte etwas damit zu tun haben?«, entgegnete sie.
»Nein, natürlich nicht«, sagte Nyroska beschwichtigend. Was sogar der Wahrheit entsprach. Seine Karriere verdankte er der Tatsache, dass er in Gesichtern und Stimmen lesen konnte, und allein ihr kurzes Zögern hatte ihm verraten, dass die Nachricht für sie überraschend war.
Was bedeutete, dass sie zwar eine Diebin, aber wahrscheinlich keine Mörderin war. Immerhin ein Pluspunkt für sie. »Ich habe das nur erwähnt, um Sie wissen zu lassen, dass zumindest ein Teil Ihrer Geschichte glaubwürdig klingt.«
»Das macht mich überglücklich«, sagte sie mit einer Spur von Sarkasmus. »Aber solange Sie nicht an die Agentin herankommen, treten wir auf der Stelle.«
»Nicht unbedingt«, sagte Nyroska. »Nachdem ich nun weiß, dass Ihre Geschichte nicht völlig aus der Luft gegriffen ist, kann ich meine Vorgesetzten hoffentlich überzeugen, die Angelegenheit ernst zu nehmen.«
»Und das heißt?«
»Das heißt, dass ich mich gerne mit Ihnen treffen würde«, sagte er. »Ohne Verpflichtungen, ohne Versprechungen -außer der, dass ich nicht versuchen werde, Sie zu verhaften oder irgendeinen
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