Kampf um die neue Republik
Gegenstand zu konfiszieren. Vorläufig möchte ich nur mit Ihnen reden.«
»Ja, klar!«, schnaufte die Frau. »Völlig offen und ehrlich.«
»Genau«, sagte Nyroska und bemühte sich, so viel Ruhe und Vertrauenswürdigkeit wie möglich in seine Stimme zu legen. »Sie müssen sich bewusst machen, dass Sie sich in einer schwierigen und unhaltbaren Position befinden, insbesondere aufgrund der Leiche; besagte Geheimdienstagentin könnte Sie für die Mörderin halten. Eventuell bin ich der Einzige, der Ihnen helfen kann. Und Sie können sich von Ihren Unterweltfreunden bestätigen lassen, dass ich mein Wort zu halten pflege.«
Wieder folgte eine längere Pause. »Ich werde darüber nachdenken«, sagte sie schließlich. »Ich melde mich dann zurück.«
Die Verbindung wurde unterbrochen. »Barclo?«
»Sie hat sich nach Süden bewegt, an den Rand von Little Duros«, meldete der Lieutenant. »Ich habe wieder drei Luftgleiter losgeschickt.«
Nyroska nickte. »Vermutlich Zeitverschwendung.«
»Sie scheint ziemlich geschickt darin zu sein, durch die Maschen eines Netzes zu schlüpfen«, räumte Barclo ein. »Was machen wir jetzt? Warten, bis sie wieder anruft?«
»Mehr oder weniger«, sagte Nyroska und sah auf seinen Computerbildschirm. Soeben wurde die Identität des Toten überprüft und die der Frau, die zusammen mit ihm auf dem Raumhafen eingetroffen war. Aber bis jetzt hatte die Suche kein Resultat erbracht. Wahrscheinlich war auch das nur Zeitverschwendung. »Was ist mit dem Luftgleiter, den sie gemietet haben?«
»Er wurde noch nicht entdeckt«, sagte Barclo. »Natürlich könnte sich ein Geheimdienstagent den Grundsatz zur Gewohnheit gemacht haben, stets das Nummernschild zu ändern.«
»Die Begriffe >Grundsatz< und >Gewohnheit< passen nicht so recht zur Arbeitsweise des Geheimdienstes«, brummte Nyroska zurück. »Ich glaube, es wird Zeit, dass wir wieder etwas Initiative ergreifen. Erkundigen Sie sich beim General, wie lange es dauert, eine größere Bargeldsumme bereitzustellen.«
Barclos Unterkiefer klappte herunter. »Sie wollen mit der Frau ins Geschäft kommen?«
»Nicht bevor ich weiß, was sie zu verkaufen hat«, sagte Nyroska. »Aber wenn sich herausstellt, dass die Angelegenheit wirklich so explosiv ist, wie sie behauptet, wäre es nett, wenn ich über unsere entsprechenden Möglichkeiten informiert wäre.«
»Wie Sie meinen«, sagte Barclo kopfschüttelnd. »Ich hoffe nur, dass Sie sich nicht zu tief hineinreiten, Colonel. Vergessen Sie nicht, dass wir es hier mit dem Imperialen Geheimdienst zu tun haben.«
»Darkknell ist mein Planet, Barclo«, sagte Nyroska mit eiskalter Stimme. » Unser Planet, nicht Palpatines. Vielleicht gelingt es ihm irgendwann, das Imperium total zu beherrschen, aber bis dahin besitzt Darkknell eine gewisse Autonomie und eigene Regierungsgewalt. Und ich bin wild entschlossen, genau diese Rechte in Anspruch zu nehmen.«
»Ja, Sir«, sagte Barclo kleinlaut, als er nach seinem Komlink griff. »Ich werde sofort den General anrufen.«
Moranda schaltete ihr Komlink aus. »Kommen Sie«, sagte sie.
Sie überquerten die Straße und betraten das Süßwarengeschäft, auf das sie gezeigt hatte, bevor sie Nyroska angerufen hatte. Sie schob sich durch die Kundschaft, die hauptsächlich aus Duros bestand, dann ging sie zu einem Lieferanteneingang im Hintergrund und stieg über eine Treppe zur Straße hinunter, die am Fuß des Hügels entlangführte. Wie auf Bestellung kam im nächsten Moment der Lastgleiter der Straßenreinigung vorbei, den sie zuvor von einem erhöhten Aussichtspunkt beobachtet hatte. Kurz darauf hatten sie und Garm sich im leeren Abfallcontainer auf der Ladefläche versteckt.
»Und Sie glauben, man wird dieses Fahrzeug nicht durchsuchen?«, fragte Garm und lugte vorsichtig durch die hintere Ladeklappe, über die sie kurz zuvor eingestiegen waren.
»Nicht wenn sie sehen, dass dieser Container voll ist«, erwiderte Moranda. Sie öffnete den Bund ihres Überrocks und zog ihn aus. Dann drehte sie die Innenseite nach außen und breitete den braunen Stoff über ihren Füßen und Knien aus. Wer ohne gründliche Inspektion einen flüchtigen Blick durch die Ladeklappe warf, würde nicht mehr als das sehen. »Alles nur eine Frage der Wahrnehmung.«
»Scheint so.« Er hielt inne. »Dann wurde er also mit seiner eigenen Waffe erschossen?«
»Sofern es in dieser Stadt nicht noch jemanden gibt, der mit einem Luxan-Modell in der Tasche herumläuft«, stimmte Moranda
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