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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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eines!«
    »Bitte?«
    »Viel Zeit haben Sie nicht mehr.«
    »Das weiß ich.«
    Villa wurde etwas leiser und noch ernster. Er sagte:
    »Sie wissen aber nicht, daß inzwischen im Himalajagebiet ein Staudamm überschwemmt worden ist. Noch will die Regierung abwarten, selbst gegen den massiven Druck der Militärs, gegen den Rat des Digitalrechners. Noch!
    Aber eines ist sicher:
    Wenn eine zweite Katastrophe eintritt, erfolgt binnen achtundvierzig Stunden terranischer Normalzeit ein Angriff. Und niemanden wird es dann kümmern, auf welch verlorenem Posten Sie sich befinden und ob Sie während der Kämpfe sterben.«
    »Einige Leute«, bemerkte McLane mit seinem sarkastischen Grinsen, »werden sich schon darum kümmern.«
    Villa lächelte kurz zurück.
    »Ja, das weibliche Kadettenkorps. Und noch etwas: Ich muß es Ihnen untersagen, auf Chroma ein Ultimatum zu stellen. Jede Drohung kann diese Leute dort veranlassen, vor uns auf den bewußten roten Knopf zu drücken. Wir wissen nicht, welche Dinge dadurch ausgelöst werden können.«
    »In Ordnung«, sagte McLane und verließ den Raum.
     
    *
     
    00 Uhr 15 Minuten:
    Tamara hatte es geschafft. Die Besatzung wartete vollzählig, aber ohne jede Begeisterung in der Personalschleuse VI der Basis 104. McLane traf mit einer Mappe voller Unterlagen als letzter ein.
    »Was soll das?« fragte ihn Mario erbost. »Das ist angewandter Sadismus!«
    Cliff winkte ab.
    Im Hintergrund warteten die beiden Fremden. Man hatte ihnen irdische Kleidung zur Verfügung gestellt, und ihre leichten Raumanzüge trugen sie über den Armen. Hinter ihnen stand ein GSD-Mann mit der Hand an der Waffe.
    »Wir haben einen Geheimauftrag von Villa«, erklärte McLane. »Wir starten nach Chroma. Es ist sehr wichtig. Es hängt wieder einmal die Erde an einem dünnen Faden; es wird nachgerade langweilig, sie immer zu retten. Alles klar?«
    »Ja«, erwiderte Hasso und gähnte. »Aber ...«
    »Alles andere an Bord!« schloß McLane, blickte seine Mannschaft kurz an und ging dann auf die kleine Schleusentür zu. Die Crew folgte; die beiden Männer von Chroma bildeten zusammen mit der Wache den Schluß.
    Die ORION VIII war vorbereitet worden.
    Sie schwebte auf den Antigravstrahlen; der schimmernde Bodenteil war zehn Meter von dem Beton der Basis entfernt. Der Lift war ausgefahren und berührte den Boden. Cliff stieg ein, wartete, bis die Kabine sich gefüllt hatte und drückte den Aufwärtsknopf.
    Zehn Minuten später war das Schiff startbereit.
    Mario de Monti hatte alles vergessen: Casino, Mädchen, Tanz und Getränke. Er stand vor dem eiförmigen Eingabeelement des Digitalrechners und programmierte den Kurs. Man hatte McLane die Daten für den Flug nach Chroma mitgegeben; der Planet war fünfzehn Lichtjahre und etliche Astronomische Einheiten entfernt Wütend rasselte, summte und tickte der Komputer.
    Helga Legrelle wickelte den Funkverkehr mit der Kontrollkabine und der Earth Outer Space Station IV ab. Sie hatte nicht sehr viel zu tun, denn dieser Flug wurde bevorzugt und reibungslos abgewickelt.
    Tamara Jagellovsk dachte daran, daß die beiden Fremden sicher in zwei abgeschlossenen Kabinen der ORION untergebracht waren. McLane hatte ihnen mit ein paar kurzen Sätzen klargemacht, welche Mission seine Crew und er hatten und sie gebeten, keine unvernünftigen Dinge zu tun. Die GSD-Agentin lehnte, wie immer, an der schrägen Verstrebung des Astrogatorenpultes zur Decke der Kommandokanzel.
    Atan Shubashi beobachtete die Radarschirme.
    Das Schiff stieg auf, kletterte entlang der Wasserwände aufwärts, schwebte in das Loch der Dunkelheit hinein und fegte durch die Lufthülle. Senkrecht nach oben und immer schneller ... schneller. Atan sah keine anderen Impulse, keine Schiffe, die auf dem Weg der ORION zeichneten.
    Hasso Sigbjörnson überwachte eine Ebene tiefer die Maschinen. Die Zeiger, Farblampen oder Skalen wiesen zuverlässig Normalwerte aus. Das Schiff wurde noch innerhalb der Erdbahn schneller, stieg schräg über die Ebene der Ekliptik, erreichte später Lichtgeschwindigkeit und ging in den Hyperraum.
    McLane saß schweigend in seinem Kommandantensessel und steuerte den Diskus.
    In seinem Kopf rotierten die Gedanken.
    00 Uhr und 55 Minuten:
    Die ORION versank in dem pulverigen Grau des Hyperraumes. Der Autopilot hatte die Steuerung übernommen, und McLane hielt die Bordwache. Sämtliche anderen Besatzungsmitglieder hatten ihre Kabinen aufgesucht und holten den versäumten oder unterbrochenen Schlaf nach. McLane

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