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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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...«, begann er.
    »... seit ich in der Raumpatrouille fliege, notgedrungen. Auch wegen einer gewissen Dame, die mich beaufsichtigt!«
    »Dieses Hobby ist selten geworden in den letzten tausend Jahren«, fuhr Villa fort. »Was wollten Sie sagen?«
    »Ja, ich weiß es«, erwiderte McLane bitter. »Statt dessen sitzen in der Regierung Leute, die sich blind auf das Urteil von Digitalrechnern verlassen und entscheiden über Frieden und Krieg.«
    »Nicht ganz, McLane. Und was unsere Regierung betrifft, so hat sie sich noch nicht verbindlich geäußert – bis jetzt. Wir wissen nur, daß die Zentrale Rechenanlage im Regierungssitz gute Chancen für einen Präventivschlag gegen Chroma errechnet hat.«
    McLane war nahe daran, zu resignieren.
    »Das heißt«, sagte er langsam, »Feuer frei für unsere Generäle und Marschälle.«
    Villa widersprach.
    »In der Regierung gibt es nach wie vor Stimmen gegen eine Aktion. Meine Stimme dürfte noch immer einiges Gewicht haben.«
    Tamara sagte mit lauter Stimme und sehr betont:
    »Dann geben Sie McLane eine Chance, Oberst Villa!«
    Villa blieb stehen und lehnte sich an den Tisch.
    »Was würden Sie unternehmen, Commander?« fragte er.
    McLane holte Atem und begann zu erklären.

 
5
     
    »Erteilen Sie mir einen Geheimauftrag. Start in zwei Stunden – in dieser Zeit habe ich meine Mannschaft beieinander. Ziel: Landung auf Chroma. Kontaktaufnahme mit den dortigen Behörden.«
    Villa grinste sarkastisch.
    »Wir wissen nicht einmal, ob es überhaupt Behörden gibt.«
    McLane schüttelte unwillig den Kopf.
    »Überall, wo es Menschen gibt, gibt es Behörden Vereine und derlei mehr.«
    Tamara begann zu lachen; auch sie kannte diese typische Eigenschaft des Homo sapiens.
    »Sie haben recht«, sagte Villa schmunzelnd.
    »Eben deshalb kann diese Kontaktaufnahme nur inoffiziell geschehen! Es kann kein Regierungsmitglied fliegen, es kann auch nicht Kublai-Krim geschickt werden – aber ich, der einfache, primitive Major McLane, strafversetzt zur Raumpatrouille, ich kann hinfliegen. In geheimer Mission.«
    Villa nickte zustimmend.
    »Das könnte gehen. Aber ... wenn man Sie vor der Landung abschießt?«
    McLane machte eine erklärende Geste und sagte schnell:
    »Das wird nicht geschehen, wenn Sie mir die beiden Wissenschaftler von Chroma mitgeben. Die können den Kontakt herstellen und verhindern, daß man die Geschütze auf die ORION VIII richtet!«
    »Das ist eine klare Möglichkeit«, brummte Villa. Er ging um den Tisch herum und drückte die Taste an seinem Pultvideophon.
    »Verbinden Sie mich bitte mit dem Minister«, sprach er ins Mikrophon und blickte in McLanes Richtung. »Ich spreche aus meinem Privatraum.« Er ließ die Taste los und sagte: »Entschuldigen Sie mich einen Moment!« zu Tamara und McLane. Mit einigen schnellen Schritten verließ er den Raum; eine wuchtige Tür schloß sich hinter ihm.
    McLane wandte sich an Tamara und sagte drängend:
    »Bitte trommeln Sie die Besatzung zusammen. Sie werden alle erreichen. Mario ist vermutlich noch im Casino. Und dieser Dr. Stass muß her mit seinen gesamten Unterlagen über die Gesteinsproben des Planetoiden.«
    »Hoffentlich schaffe ich das alles«, sagte Tamara zweifelnd.
    »Warum nicht?«
    Tamara wiegte den Kopf, und die lang ausfrisierten Spitzen der Frisur zitterten rhythmisch.
    »Ich habe das Gefühl, man wird uns Knüppel in den Weg werfen, wenn unsere Strategen von den Gesteinsproben Wind bekommen.«
    »Ich glaube kaum, daß Villa ausgerechnet Kublai-Krim oder Marschall Wamsler unter die Nasen bindet, daß er uns nach Chroma schickt.«
    Eine kurze Pause entstand, dann betrat Oberst Villa wieder das Zimmer. Er konnte sein Gesicht unter Kontrolle halten, aber es war deutlich zu sehen, daß er sehr ernst war.
    Sachlich sagte er:
    »Sie erhalten einen Geheimauftrag, McLane. Alle Einzelheiten erfahren Sie in Personalschleuse VI der Basis 104.«
    »Danke, Oberst Villa«, sagte McLane und stand auf.
    Tamara erhob sich ebenfalls.
    Sie gingen nebeneinander auf die Lichtflutbarriere zu. Als sie drei oder vier Schritte davon entfernt waren, rief Oberst Villa McLane noch einmal zurück.
    »McLane!«
    »Sir?«
    Cliff blieb abwartend stehen.
    »Den Start, die Unterlagen und die beiden Gefangenen konnte ich Ihnen besorgen. Aber – betrachten Sie das Ganze als Mission auf verlorenem Posten. Kein Mensch wird hinterher etwas davon wissen wollen, wenn der ORION VIII etwas zustößt.«
    »Ich verstehe.« Cliff nickte.
    »Und merken Sie sich

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