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Kampf um die Sonne (Orion 05)

Kampf um die Sonne (Orion 05)

Titel: Kampf um die Sonne (Orion 05) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ihrer grünen Augen nachdenklich auf den kleinen, schwarzhaarigen Astrogator und lehnte sich vorsichtig auf die Kante des Steuerpultes. Dann sagte sie aggressiv:
    »Wenn ich Sie alle recht verstehe, wollen Sie also hier brav warten, bis ein Wunder geschieht?«
    »Keineswegs«, sagte Sigbjörnson und rieb nachdenklich sein Kinn. Er mußte sich rasieren, stellte er fest.
    »Und wenn ich auch einmal weniger intelligent fragen darf«, fuhr Tamara ungerührt fort, »was hindert Sie eigentlich daran, sofort zu versuchen, ob wir nicht die ORION hier wegbekommen?«
    Eine dramatische Pause entstand.
    Hasso Sigbjörnson und Mario de Monti blickten sich an. Das alte Verständnis zwischen den Mitgliedern der Crew war augenblicklich hergestellt.
    »Nun, was meinst du, Mario?« fragte Hasso zögernd.
    »Ich würde sagen LANCET Zwei«, erwiderte Mario.
    Sie verstanden sich vollkommen.
    Hasso lachte kurz auf.
    »Drei Minuten. Ich hole nur schnell den Chroma-Wissenschaftler.«
    Tamara verstand noch nicht ganz, was die beiden vorhatten.
    »Atan!« rief Hasso.
    »Hier?«
    »Geh ans Funkgerät und sage ihnen, wer in der LANCET sitzt, und wir bitten sie, uns allergnädigst am Leben zu lassen. Klar?«
    »Vollkommen!« versicherte der Astrogator und stand auf.
    Mario und Hasso wollten gehen, aber Tamara rief sie zurück.
    »Einen Moment!« sagte sie scharf.
    »Ja, was ist?« wollte Hasso wissen.
    »Soll das heißen, daß Sie versuchen ...«
    »Ja«, erklärte der Erste Offizier und machte ein entschlossenes Gesicht. »Das soll heißen, daß wir beide versuchen werden, unseren Chef hier herauszuholen, falls wir ihn finden. Denn wenn sich hier jemand in Gefahr begibt, dann sind das Hasso und ich.«
    Tamara lachte kurz auf.
    »Mir kommen die Tränen!« rief sie. »Trotzdem habe ich das Gefühl, als ob auf Chroma eine Frau mehr erreichen würde als zwei Männer.«
    »Wie bitte?« fragte Hasso.
    »Ein schönes Gefühl«, versicherte Mario. »Gefühle können sehr irren. Und darf ich fragen, aus welchem Grund Sie das behaupten können?«
    Tamara sagte:
    »Ich habe mit unserem Gast gesprochen. Auf Chroma spielen die Frauen eine große Rolle. Die, die ihnen ohnehin zusteht.«
    »Ich sagte es schon«, erwiderte de Monti. »Da müssen natürlich Spezialisten für die Damenwelt eingreifen. Mach dich fertig, Hasso!«
    Sie gingen wieder auf den Lift zu, da erreichte sie die Stimme des Leutnants.
    »Sie bleiben hier!« erklärte Tamara entschlossen.
    »Nein«, sagte Mario.
    »Das ist eine Alphaorder«, sagte Tamara hartnäckig. Sie erhob nicht einmal ihre Stimme. Wider Willen mußte Mario ihre Entschlossenheit anerkennen. Er wollte zu einer Antwort ansetzen, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Ich fliege!« erklärte sie.
    Hasso blickte Mario betroffen an. Atan sah die Szene vom Funkpult aus mit an.
    »Beim Raumteufel!« rief Mario, »immer, wenn Sie nicht weiter wissen, erteilen Sie Alphaorder. Aber bitte, wenn Sie glauben, Sie verstünden sich auf Damen besser als ich – dann fliegen Sie.
    Ich mache die LANCET fertig. Atan, sage denen Bescheid, was wir vorhaben.«
    Wütend verließen er und Hasso die Kommandokanzel.
    Als der Lift wieder eintraf, folgte sie dem Ingenieur und dem Ersten Offizier.
    Für Atan war es keine Schwierigkeit, die auf Chroma gebräuchliche Frequenz zu finden und einzustellen. Er wartete, bis in seinen Kopfhörern das Empfangszeichen zu hören war und sprach dann ins Mikrophon der Anlage. Sein Text war knapp und unzweideutig.
    »Achtung Chroma!
    ORION VIII spricht zum Kommandanten der Sicherungsmannschaft: Es erfolgt in Kürze ein LANCET-Start. Unterlassen Sie bitte alle Maßnahmen, diesen Start zu behindern oder zu gefährden.
    Chroma ... haben Sie verstanden?«
    Er hielt die Leitung frei und schaltete das Gerät auf die Lautsprecher der Bordsprechanlage um, damit jeder an Bord die Antwort der Kontrollstelle hören konnte.
    In der LANCET-Abschußkammer standen Tamara und der Wissenschaftler.
    »Gehen Sie bitte hinein und schnallen Sie sich an«, bat der GSD-Leutnant. Tamara sah das Magazin der Waffe nach, befestigte das Armfunkgerät am Handgelenk und kletterte dann über die Leiter in die Schleuse. Die Leiter wurde eingefahren, die Schleuse verschlossen.
    Im Oberteil der ORION öffnete sich die Platte über dem Startschacht.
    Und aus den Lautsprechern dröhnte eine weibliche Stimme:
    »Chroma an ORION VIII ... jeder Start eines Beibootes ist Ihnen untersagt. Wir warnen Sie ...«
    Atan Shubashi gab augenblicklich die

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