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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Schulter zum Liegen kam. Mit einem Ruck brach er ihn am Ellenbogengelenk.
    Jackson schrie gequält auf. Lance hielt aber nicht inne, sondern setzte nach. Er wirbelte den gebrochenen Arm herum und brachte Jackson mit einer Rolle zu Fall. Durch den Schwung kugelte er ihm den Arm an der Schulter aus. Mit dem Gesicht prallte Jackson benommen auf den Boden. Lance ließ sich fallen und stieß die geschlossenen Fingerspitzen in das Genick des anderen. Jackson bäumte sich einmal auf und war tot.
    Lance ging neben dem Mann zu Boden und fuhr sich durch die Haare. Was hatte er getan? Was geschah mit ihm? Wieder fuhr ein Blitz durch sein Hirn und marterte ihn auf ein Neues. Er schrie auf, presste die flachen Hände gegen beide Schläfen. Die Erinnerungen drangen auf ihn ein wie tausend feine Nadeln, die immer wieder in ihn hineingestoßen und wieder herausgezogen wurden.
    Er war nicht Lance Calhern!
    Die Erkenntnis war da, aber er begriff noch immer nicht richtig. Bruchstückhaft drangen die Erinnerungen auf ihn ein.
    Sein Name war Lancara, und er war archalayischer Agent.
    Vor zwanzig Jahren war er in die menschliche Zivilisation eingeschleust worden, um genau auf den jetzigen Zeitpunkt zu warten und hinzuarbeiten. Dank seiner kämpferischen Qualifikationen war es ein Leichtes, Soldat der terranischen Flotte zu werden und alles so hinzubiegen, dass er später bei PRIME aufgenommen wurde. Die Archalaya hatten lange davor bereits berechnet, wann der Notruf der Thardier den ersten Außenposten der Menschen erreichen würde. Nach all den Jahrhunderten der Suche nach dem Reamadin musste ein Plan her, der eine ganz neue Komponente mit sich brachte. Sowohl Archalaya und Drocus Kamai als auch Morener hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Mittel längst erschöpft. Ihre Suche nach dem Reamadin war zwecklos. Aber eine neue Rasse, mit anderen Möglichkeiten und frischen Ideen, jemand, der ganz von vorn anfing, die Situation zu analysieren, würde vielleicht zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Ja, die Archalaya kannten die Terraner, lange bevor diese ihnen hier im Thardos-System begegneten. Sie lebten unerkannt unter ihnen. Agenten einer fremden Rasse, die jederzeit über die Züge ihres potenziellen Gegners Bescheid wussten.
    Bevor man Lancara in der terranischen Raumflotte einschleuste, implantierte man ihm eine Blockkapsel, die jegliche Erinnerungen an seine archalayische Identität blockierte und erst mithilfe eines besonderen Auslösers wieder ans Tageslicht förderte. Das auslösende Signal war das zuvor eingeprägte Bild der Thardierin Jerie gewesen.
    Lance erhob sich mühselig von dem Boden. Er fühlte sich erschöpft. Die geöffnete Blockadekapsel schien sein Gehirn umgegraben zu haben. Sein Blick wanderte über die bewusstlosen PRIME -Agenten. Seine ehemaligen Kameraden. Er hätte sie auf der Stelle töten können, laut seinem Auftrag sogar töten müssen. Doch etwas hinderte ihn daran. Offenbar hatte der Charakter, die Identität des menschlichen Lance Calhern auf seine archalayische Existenz abgefärbt. Das Experiment der zwei Identitäten war damals, vor zwanzig Jahren, das erste seiner Art gewesen. Niemand hatte vorhersagen können, ob der Proband nach so langer Zeit überhaupt noch auf das Wecksignal reagierte oder für immer in seiner Scheinidentität feststeckte. Jetzt wusste Lance es.
    Er ging zu Jerie hinüber.
    Unter normalen Umständen wäre sie längst tot gewesen, aber die vermeintlich tödlichen Laserstrahlen konnten ihr genauso wenig anhaben wie die vergangene Zeit von fünfhundert Jahren. Die Archalaya hatten immer gewusst, wer damals den Notruf gesendet hatte. Sie hatten Jerie sogar gefangen genommen, doch sie war entkommen und tauchte immer wieder irgendwo auf Thardos auf, um den Archalaya mit Mord und Sabotage zu schaden.
    »So habe ich also die Ehre, die verfluchte Hure zu stellen«, murmelte Lance und schloss die Lider über ihre starren, toten Augen. Sie würde nicht tot bleiben, das wusste er.
    Jerie hatte ihre Attentate auf ranghohe Offiziere der Archalaya auch lange nach ihrer höchstmöglichen Lebensspanne verübt. Aus Berichten wusste Lance, dass man die Frau oft genug getötet hatte und sie immer wieder auftauchte und erneut zuschlug. Sie war unsterblich.
    Lance strich durch ihr schwarzes Haar. »Du Monster …«, flüsterte er, »… hast uns eine Menge Leute gekostet. Aber diesmal wirst du uns nicht entkommen. Du wirst mir nicht entkommen.«
    Er richtete sich auf, nahm den bewusstlosen PRIME -Agenten die

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