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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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dennoch vermochten zwanzig archalayische Jahre, körperliche Veränderungen hervorzurufen.
    Jerie regte sich. Sie stöhnte und öffnete die Augen. Die Spuren ihrer Verwundung waren völlig verschwunden! Kein Blut auf ihren Lippen, kein Einschussloch in ihrer Brust. Selbst ihre Kleidung hatte sich wieder regeneriert!
    »Lance!«, sagte Sheree mit schneidender Stimme. Ein letzter Versuch, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Diesmal reagierte er und sah sie direkt an. In seinen Augen schwelte ein verborgenes, fremdes Feuer, das sie scheinbar verschlingen wollte. Instinktiv senkte Sheree den Blick, sah jedoch gleich wieder auf und hielt seinem Blick stand.
    »Was wird hier gespielt?«, verlangte sie zu wissen. »Rede endlich!«
    Lance zuckte die Achseln und beachtete sie nicht weiter.
    Seine Aufmerksamkeit galt vielmehr der Thardierin, die ihn nun bei vollem Bewusstsein anstarrte.
    »Archalaya!«, stieß sie verächtlich hervor. Wäre sie nicht durch die Energieschellen gefesselt gewesen, hätte sie sich wohl wutentbrannt auf ihn gestürzt, um ihn zu vernichten.
    »Ganz recht«, bestätigte Lance, und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, zielte er mit der Mündung des Plasmagewehres genau auf Jeries Kopf. »Nun, da ja offensichtlich alle wach sind, können wir uns ein bisschen unterhalten.«
    »Verdammt, Calhern …!«, begann Colonel Shaw, doch der plötzlich auf ihn gerichtete Lauf des Gewehres ließ ihn abrupt verstummen.
    »Ich dulde keine Diskussionen«, raunte Lance. »Wer mir dazwischenfährt, kann Jackson jederzeit folgen!« Er deutete auf den Leichnam des Soldaten, den er in eine andere Ecke des Raumes geschafft hatte. Anfangs hatte er ihn zu Plasma verdampfen wollen, sich aber dann dafür entschieden, ihn als wirksame Abschreckungsmethode dort liegen zu lassen.
    Janice Clayton würgte, als sie den Toten dort liegen sah.
    Sheree verzog abfällig den Mund und giftete Lance an.
    »Na schön, um nicht unhöflich zu erscheinen und weil wir ein wenig Zeit haben, werde ich euch einige Sachen erläutern«, fuhr Lance fort und strich sich mit der Zunge über die trocken gewordenen Lippen. »Ich bin Karador Lancara der archalayischen Streitkräfte. Ein Spion, wenn ihr so wollt.«
    In knappen Worten erklärte er ihnen von dem Plan Larens und des Präsidenten, ihn bei den Menschen einzuschleusen. Er erzählte ihnen auch von der Gedächtniskapsel, die seine Erinnerungen blockiert hatte, um seinem Leben unter Menschen die notwendige Glaubwürdigkeit zu vermitteln. Die Tarnung wurde dadurch perfekt. Als er mit seiner Schilderung über sich selbst endete, nickte er in Jeries Richtung.
    »Diese Frau dort hat vor fünfhundert Jahren das Notsignal in alle Richtungen des Universums gesendet und sich Hilfe von außerhalb erhofft.«
    Mit hochgezogenen Brauen sahen die PRIME -Agenten erst Lance, dann Jerie an. Ein Lächeln umspielte Lance’ Lippen. »Ja, erstaunlich, nicht wahr? Wie gut sich die alte Dame doch gehalten hat. Man könnte sie durchaus als jung und schön bezeichnen. Woran das liegt? Nun, stellt euch vor, Thardos besitzt eine Substanz, die sich immer wieder regenerieren kann, etwas, das seine Bewohner zum Bau ihrer Gebäude benutzen … warum nicht auch zur Zeugung ihrer Kinder?«
    Sheree stieß einen erschrockenen Schrei aus, und auch die anderen blickten Lance aus großen Augen an.
    »Du willst damit sagen, dass ihr Körper aus Reamadin besteht?«
    »Ganz recht, Parr«, erwiderte Lance mit einer Spur Kälte in der Stimme. »Sie ist die genetische Schöpfung eines thardischen Experiments, bei dem der Fötus der kleinen Jerie mit der Ursubstanz des Reamadins verschmolz. Vor mehr als fünfhundert Jahren! Es hat lange gedauert, bis wir dahinterkamen. Immer wieder tauchte sie auf, wurde von meinen Vorfahren erschossen, ausgelöscht, doch nur, um ein paar Tage darauf wieder auf den Plan zu treten und uns Verluste beizufügen. Richtig, Jerie?«
    Die Gefangene sah Lance an. Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen. »Was fragst du noch?«
    Lance knurrte. »Ich warne dich. Du bist sicher mutig genug zu versuchen, aus den Energiefesseln auszubrechen, und nimmst die dabei entstehenden Schmerzen in Kauf. Du hast keine Angst, dass du dir dabei die Hände von den Gelenken abtrennst, nein, sie wachsen dir ja nach. Aber du solltest dir über eine Sache im Klaren sein: Die Terraner haben eine neue Waffe ins Spiel gebracht. Dieses Plasmagewehr hier hat genug Energie und Hitze, um das Reamadin in deinem Körper zu verdampfen.

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