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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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anderen Versammelten für einen Moment den Rücken zu. Dann schwang er herum.
    »Habe ich irgendetwas vergessen, Alanrador?«, fragte er.
    Laren hob eine Braue und schüttelte dann den Kopf. »Mir ist nichts entgangen, Admiral.«
    »Gut«, sagte Dillinger. Sein Blick schweifte langsam über die Archalaya und Menschen, die am Verhandlungstisch saßen.
    Sosehr er all den Vereinbarungen auch Glauben schenken wollte, er war trotz alledem Realist und Soldat. Während der Unterredung war ihm des Öfteren aufgefallen, wie ihm seine Leute nervöse Blicke zuwarfen, und er selbst hatte auch ein stetes Unbehagen verspürt, das sich in ihm breitmachte. Die Abwicklung der Verhandlungen kam zu schnell. Alanrador Laren war ohne Bedenkzeit auf alle Wünsche und Forderungen Dillingers eingegangen. Sie hatte keine Gegenvorschläge gemacht, keine Einwände geäußert und nicht einmal den Versuch unternommen, sich mit ihren eigenen anwesenden Leuten zu beraten.
    Aus diesen Tatsachen schloss der Admiral, dass hier irgendetwas nicht ganz so lief, wie er und die Regierung es sich gerne gewünscht hätten. Aber gerade zu diesem Zweck, um die Richtigkeit aller gemachten Äußerungen und Absichten zu prüfen, hatten sie jemanden mitgebracht, der die Angelegenheiten beglaubigen konnte: die Te Ador!
    Dillinger seufzte, doch im selben Moment huschte ein Lächeln über seine Lippen. Er gab einer Ordonanz ein Zeichen, woraufhin der Mann an der Wand beiseitetrat und den Türmechanismus des Konferenzsaales betätigte. Die Stahlschotten glitten mit einem leisen Rauschen in ihre Fugen zurück und gaben den Anblick auf zwei grau uniformierte Soldaten der Schiffssicherheitsabteilung frei, die, wie es die Etikette bei offiziellen Anlässen vorschrieb, nur leichte Nadelstrahler als Bewaffnung bei sich führten. In ihrer Begleitung befand sich eine etwa fußballgroße Kugel, die in Schulterhöhe frei in der Luft schwebte.
    Sowohl anwesende Archalaya als auch terranische Offiziere sahen sich irritiert um, als das kugelförmige Etwas lautlos in den Saal driftete. Die beiden Sicherheitskräfte traten einen Schritt über die Schwelle und blieben dann zu beiden Seiten des Eingangs stehen, während die Kugel weiter in den Raum glitt. Schließlich gelangte sie bei Admiral Dillinger an und verharrte schweigend an seiner Seite. Aus der Nähe betrachtet hatte das Objekt etwas Roboterhaftes an sich. Seine Oberfläche war fugenlos glatt und spiegelte die Gesichter der im Saal Anwesenden wider. Sie wurde von keinem ersichtlichen Antrieb in der Luft gehalten.
    Dillinger nickte dem Te Ador kurz zu und verschränkte dann seine Arme über der Uniform vor der Brust. Er schürzte seine Lippen und sah die Archalaya herausfordernd an.
    »Verehrte Alanrador Laren«, sagte er, »sicher werden Sie verstehen, dass ich gezwungen bin, Ihre Beteuerungen zu prüfen.«
    Laren richtete sich in ihrem Sessel ein wenig auf und warf einen warnenden Blick auf ihre Offiziere. Sie hatte die Ankunft der Kugel genau beobachtet, und seitdem sich die Türen des Saales geöffnet hatten, spürte sie ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend. Anfangs war es nur eine einfache Flauheit gewesen, doch mittlerweile kroch eine Spur von Furcht ihre Kehle herauf und veranlasste sie zum mehrmaligen Schlucken. Etwas stimmte nicht mit dieser Kugel, da war sie sich ganz sicher, und sie bemerkte auch die plötzlich aufkeimende Nervosität unter ihren Offizieren. Nelem ließ sich sogar dazu verleiten, unruhig mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herumzutrommeln, etwas, was er in ihrer Gegenwart nie getan hatte, ja nie tun würde, weil die Disziplin es verbot.
    Die Kugel blieb auf Dillingers Kopfhöhe stehen. Obwohl sie keine sichtbaren optischen Einrichtungen wie Augen oder Fotozellen besaß, glaubte Laren, von ihr eindringlich gemustert zu werden. Da war etwas … wie eine eisige Kälte, die von der Kugel ausging, schleichend auf Laren zukroch und sie berührte. Laren zuckte zusammen, als wäre sie tatsächlich angefasst worden. Irritiert schaute sie sich um, doch es war niemand in der Nähe, der sie hätte berühren können. Doch sie spürte weiterhin die Kälte auf ihrer Haut. Mit quälender Langsamkeit kroch diese an ihrem nackten Arm hinauf, über ihre Schulter. Der unsichtbare Finger berührte ihre Wange. Laren erschrak, schüttelte sich angewidert und bekam eine Gänsehaut. Was ging hier vor sich?
    Wie gebannt starrte sie die Kugel an. Sie spürte einen kurzen Stich an der Schläfe, fühlte, wie etwas

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