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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Archalaya mit der fremden Frau. Er war abgelenkt. Gut!
    Jerie stützte die rechte Hand mit der Pistole auf dem Boden auf. Das Kunststück, dass sie nun vollbringen musste, bestand darin, nur mit der linken Hand an den Fesseln zu reißen, damit die rechte so wenig wie möglich von der Energie berührt wurde. Sie nahm ihren ganzen Willen zusammen, konzentrierte sich auf die harte Aufgabe, und mit einem Ruck riss sie sich mit der linken Hand los. Der leuchtende Energiestreifen schnitt siedend in ihr Fleisch, verbrannte Haut und Knochen und trennte die Hand fein säuberlich am Gelenk ab. Jerie achtete weder auf den hämmernden Schmerz noch auf das verlorene Glied, sondern hob die rechte Hand mit der Pistole hoch. Die Energieschellen baumelten lose an dem gesunden Handgelenk, aber sie konnte die Hand frei benutzen, um zu schießen.
    * * *
     
    Lance hörte einen dumpfen Aufprall, als Jeries Hand zu Boden fiel. Er schwang herum und sah sich mit einer Projektilpistole konfrontiert. Er hätte aufgelacht, denn sein Schutzschirm war auf Strahlen- und Materieabwehr justiert, doch der entschlossene Blick in Jeries Augen warnte ihn eindringlich. Bevor er den Auslöser des Shark-Gewehrs bedienen konnte, löste sich ein lauter Schuss aus Jeries Pistole. Lance spürte einen Einschuss unterhalb des Brustharnisches. Ein stechender Schmerz wühlte sich durch seinen Körper und brachte ihn ins Wanken. Jerie schoss erneut. Die zweite Kugel prallte am Harnisch ab, doch eine dritte erwischte ihn im Oberschenkel.
    Blut pulsierte aus der Bauchwunde. Er ließ das Gewehr fallen, und mit einem überraschten Ausdruck im Gesicht taumelte er nach vorne und fiel der Länge nach zu Boden. Noch bevor er aufprallte, wurde es schwarz um ihn.
        
     

20. Kapitel
     
    Laren amüsierte sich köstlich über die Einfältigkeit der Terraner. Allein der Gedanke daran, dass sie ihnen vorgaukelte, dass die Archalaya keine Möglichkeit besäßen, an Bord ihrer Schiffe zu gelangen, hätte sie in schallendes Gelächter ausbrechen lassen, würde sie sich nicht ständig selbst zur Beherrschung ermahnen.
    Alles verlief bis jetzt nach ihrem Plan. Die Flotte der Terraner war im Orbit von Thardos eingetroffen, und man hatte sich sofort mit seinen neuen Verbündeten in Verbindung gesetzt. Laren war mit einer Handvoll Transmitterschiffe aufgebrochen, um persönlich die Verhandlungen mit dem verantwortlichen Offizier zu führen. Nun saß sie in einem bequemen, schalenförmigen Sessel an einem riesigen Tisch im Konferenzsaal des Flaggschiffs der Zweiten Flotte. Sie hatte zu allen Forderungen des terranischen Admirals Ja und Amen gesagt. Es spielte im Grunde keine Rolle mehr, was sie den Menschen versprach. Die Transmitterschiffe hatten sofort nach ihrer Ankunft jeden Raumer der terranischen Streitmacht mit Unmengen von Teleporttunneln durchsetzt. Sobald Laren das erwartete Zeichen von Thardos’ Oberfläche erhielt, würde sie den Angriff auf die Zweite Flotte befehlen.
    Laren lächelte. Die Menschen würden nicht einmal wissen, wer oder was sie traf. Kurz und schmerzlos sollten zum selben Zeitpunkt in jedem Schiff archalayische Saboteure materialisieren, die Crews der Maschinenräume ausschalten und die Triebwerksaggregate überlasten oder Waffensysteme schärfen. Ein gleißender Feuerball am Himmel von Thardos wäre für ein paar Minuten alles, was von der Flotte der Menschen übrig blieb.
    Admiral Dillinger winkte einer Ordonanz zu und ließ sich noch etwas von dem gereichten Wein nachschenken. Er nippte kurz an dem Glas und stellte es dann mit Bedacht auf der Tischplatte ab.
    »Alanrador.« Er räusperte sich und sah Laren bedeutungsvoll an. »Ich darf noch einmal die Ergebnisse unserer Verhandlungen resümieren.«
    Tu, was du nicht lassen kannst, Mensch!
    Dillinger faltete die Hände ineinander.
    »Neben den bereits vorher bestehenden Waffenstillstandsbedingungen zwischen dem Terranischen Sternenverband und der Archalayischen Republik, werden Sie sich um Kontaktaufnahme mit den Morenern und den Drocus Kamai bemühen, die sich unserem Pakt anschließen sollen. Der Planet Thardos wird um eine vierte Besetzungszone erweitert. Da nach fünfhundert Jahren keine Spuren der Urbevölkerung von Thardos ausgemacht werden konnten, gilt diese Rasse als ausgestorben. Jede Neuentdeckung sowie vorhandene Rohstoffquellen des Planeten werden gleichmäßig unter den vier Besatzungsmächten aufgeteilt.«
    Dillinger machte eine Pause. Er erhob sich von seinem Platz und kehrte den

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