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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Fremdes, ihr völlig Unbekanntes in sie eindrang, durch ihren Kopf stieß und plötzlich in ihr war. Sie riss die Augen auf, blinzelte, rieb sich die schmerzenden Schläfen. Gerne hätte sie das Gefühl als simplen Kopfschmerz oder Migräneanfall abgetan, doch sie merkte ganz deutlich, dass sie nicht allein mit ihren Gedanken war. Eine fremde Macht hatte sich in ihr Bewusstsein eingenistet, etwas, das von dieser Kugel ausging. Dieses Etwas schien in ihren Gedanken zu wühlen, ihr Gehirn bis in die tiefsten Tiefen zu durchforsten, um Wahrheiten an den Tag zu fördern. Ungewollt dachte Laren an ihre Pläne, die Terraner zu überfallen. Am Rande wurde sie sich bewusst, dass sie ausspioniert wurde, doch die geistigen Klauen der Kugel hielten sie fest in ihrem Griff. Sie war unfähig, sich zu bewegen oder sich aus den mentalen Fesseln zu befreien. Sie wollte aufschreien, ihre Offiziere warnen, doch ihre Lippenmuskulatur war wie gelähmt. Laren dachte an den Signalgeber für den Teleporter an ihrem Gürtel, aber sie vermochte nicht, ihre Hand zu bewegen, um das Gerät zu aktivieren.
    Hilflos musste sie miterleben, wie ihre Gedanken Stück für Stück durchblättert wurden, alle Geheimnisse, die sie vor den Menschen verborgen halten wollte, ans Licht kamen und im Gegenzug direkt an Admiral Dillinger übergingen.
    Plötzlich war es vorbei!
    Die Folter, die Schmerzen in ihrem Kopf verebbten abrupt, und sie konnte wieder klar denken. Keuchend und mit schweißnassem Haar stützte sie sich auf der Tischplatte ab. Träge hob sie ihren Kopf und schaute zu Nelem und Gorus, die sie mit Vorsicht musterten und ihre Hände bereits an die mitgebrachten Waffen gelegt hatten. Laren versuchte, eine Warnung in ihren Blick zu legen, und gab den beiden Offizieren zu verstehen, sie sollen sich bereithalten. Stumm gaben Nelem und Gorus den nicht ausgesprochenen Befehl mit eindringlichen Blicken an die anderen Archalaya am Tisch weiter.
    Laren sah zu der Kugel auf. Dieses Ding wusste alles! Es hatte sie durchschaut, und ein Seitenblick auf Dillinger bestätigte ihre Vermutung, dass der geheimnisvolle Ball auch den Admiral von ihrem Verrat in Kenntnis gesetzt hatte. Der Kommandant selbst trug keine Waffen, wohl aber die Eskorte der Kugel, die jetzt eine eindeutig bedrohliche Haltung einnahm. Die beiden Männer traten einen Schritt nach vorn und legten vorsorglich die Hände auf die Griffe ihrer Nadelstrahler.
    »Eine interessante Wendung, Alanrador Laren, finden Sie nicht?«, bemerkte Dillinger mit vorgestrecktem Kinn. Ein wenig lauter und eindringlicher fügte er hinzu: »Ladys und Gentlemen, wir sind von den Archalaya hintergangen worden!«
    Seine Worte stießen zuerst auf Unglauben und Betroffenheit unter den terranischen Offizieren am Tisch, doch als die beiden Wächter ihre Nadler zogen, löste sich ihre Starre.
    Wie von einem Wespenschwarm überrascht sprangen sie plötzlich von ihren Sitzen empor und traten eilig von dem Tisch weg. Nur noch die Archalaya saßen.
    Nelem schaute seine Kommandantin fragend an. Anscheinend wartete er auf den Feuerbefehl, doch das wäre eine ausweglose Situation gewesen. Nur er und Gorus trugen verborgen Waffen am Körper. Zudem kannten sie nicht die Wirkungsweise der Pistolen der Wächter, deren Mündungen ohnehin schon auf sie gerichtet gewesen waren.
    Admiral Dillinger wandte sich an die neben ihm schwebende Kugel. »Höchst beeindruckende Leistung. Nur eine Sache habe ich nicht ganz verstanden. Was war das mit diesem Spion in unseren Reihen? Versuchen Sie, mehr darüber aus ihr herauszubekommen!«
    Die Kugel setzte sich in Bewegung und schwebte von der Seite des Admirals näher an den Tisch heran. In Laren krampfte sich etwas zusammen, als sie daran dachte, noch einmal in die geistigen Klauen des unheimlichen Wesens zu geraten. Sie mussten schleunigst hier verschwinden, bevor wirklich alles aufflog.
    »Rückzug!«, stieß sie erregt hervor und hämmerte ihre Faust auf den Signalgeber des Teleporters. Ihre Leute taten es ihr gleich.
    Kaum einen Lidschlag darauf waren sämtliche Archalaya aus dem Konferenzsaal verschwunden, als hätten sie nie existiert. Sie waren einfach fort.
    Dillinger schnappte nach Luft und sah sich hektisch um. Er rannte zum Tischkommunikator und hieb so heftig auf das Sensorfeld, dass es beinahe zerbrach. Unter den terranischen Offizieren breitete sich Unruhe aus. Alle redeten durcheinander, und die beiden Wächter waren noch immer damit beschäftigt, nach den verschwundenen Archalaya

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