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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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gegen ihren Körperschirm, und die CPU in ihrem Schildrucksack übermittelte den Energieverlust über den Kopfhörer.
    »Wir liegen bei fünfundzwanzig Prozent«, meldete die weibliche, synthetische Stimme.
    Sheree biss die Zähne zusammen und feuerte das Gewehr ab. Die Plasmaenergie verwandelte das Waldstück in einen Glutofen. Violette Wellen aus grellem Licht überstrahlten das Grün der Bäume und zerfetzten die umstehenden Drocus Kamai. Einige versuchten zu fliehen, wurden aber gnadenlos niedergemacht. Jemand erwiderte das Feuer, doch der solare Blitz verfehlte sein Ziel und prallte harmlos am Panzer ab.
    »Der Titan!«, schrie Sheree.
    Shaw verstand. Er raffte sich auf, feuerte zwei Laserblitze ab, die ihr Ziel in einem Pflanzenmann fanden, und kletterte dann den Panzer hinauf bis zum Einstieg des Fahrers.
    Sheree jagte eine letzte Salve in die Reihen der Drocus Kamai, als das Energiemagazin leer war. Sie hatte keine Zeit zum Wechseln, ließ das Shark einfach fallen und zog dafür den Laser. Mit einem Fluch rammte sie den Regler nach vorn auf maximale Energie. Zu ihrem Entsetzen musste sie mit ansehen, wie der Drocus Kamai, den Shaw mit der Firestorm erwischt hatte, sich wieder aufrappelte und erneut zum Angriff überging. Sheree hob den Laser und feuerte einen der maximalen Schüsse auf seinen Kopf ab. Der Schädel wurde einfach weggefetzt, und bläuliche Entladungen tanzten um seinen Körper. Dann fiel er rücklings zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Der Wald brannte. Das violette Feuer der Plasmaentladungen war längst verebbt, doch der Energiesturm hatte die nahen Bäume entzündet. Die Flammen griffen rasch um sich und auf andere Bäume über. Obwohl die Luftfeuchtigkeit ziemlich hoch lag, fingen Sträucher und Büsche wie Zunder Feuer. Flammenzungen kletterten rasend schnell die Stämme von Bäumen hoch, Funken sprangen auf andere Pflanzen über, und hier und da rannten brennende Drocus Kamai kopflos und schreiend durch den Wald.
    Sheree wandte sich endlich um, federte vom Boden ab und wollte nach einer Halterung am Panzer greifen, als sie plötzlich mit einem Funkenhagel daran abrutschte.
    Der Materieschirm! , fuhr es ihr in den Sinn. Bei eingeschaltetem Schild konnte sie zwar über den Boden gehen, nicht aber andere materielle Gegenstände berühren. Sie schaltete den Schirm ab, unternahm einen neuen Versuch und erreichte die erste Plattform. Auch von der anderen Seite kamen nun Drocus Kamai auf sie zugestürmt. Dort brannte es noch nicht, und sie setzten bereits ihre gefährlichen Solarwaffen ein.
    Sheree duckte sich hinter dem Turm. Die Strahlen fegten an ihr vorbei oder wurden an der Panzerung reflektiert.
    Ein Motorengeräusch ertönte. Dann ein Brummen, gefolgt von einer sanften Vibration. Shaw hatte es also geschafft, den toten Piloten des Panzers aus dem Sitz zu hieven und dessen Platz einzunehmen. Nun war sie dran. Im Schutz der Turmpanzerung kletterte sie am Geschütz hoch und öffnete die obere Luke. Sie zog sich über den Rand und schlüpfte mit den Füßen voran durch den Einstieg. Dies gelang ihr aber nur bis zur Hüfte, da sich der tote Bordschütze noch im Weg befand. Sheree machte sich nicht die Mühe, ihn aus dem Inneren zu zerren, sondern stieß ihn mit den Stiefeln von sich. Er kippte zur Seite und rutschte vom Sitz, sodass er eine Etage tiefer unter dem Turm landete. Sheree ließ sich in den Sitz fallen, doch ein Strahlenblitz der Drocus Kamai streifte ihren Schild. Sie spürte die Hitze, ihre Haare kräuselten sich und die Haut an ihrer Wange glühte.
    »Schildenergie bei null Prozent«, verkündete die Computerstimme.
    Sheree schloss die Luke und verriegelte sie. Umständlich befreite sie sich von dem Schildtornister, schnallte sich an und aktivierte mit fahrigen Fingerbewegungen die Waffensysteme des Titankampfpanzers. Ein Ruck ging durch das Vehikel, was nichts anderes bedeutete, als dass Shaw losfuhr. Doch zu ihrer eigenen Verwunderung ging es nicht rückwärts auf die Basis zu, sondern vorwärts, genau in den Waldbrand hinein.
    »Isaac!«, schrie Sheree ins Mikrofon.
    »Keine Sorge«, sagte der Lieutenant Colonel mit einem Ächzen. »Ich weiß, was ich tue.«
    »Das sieht aber anders aus!«
    »Im Feuer haben wir eine Chance. Diese verfluchten Efeugewächse werden uns dort hinein nicht folgen. Kümmere dich um sie!«
    Sheree keuchte. Dann lehnte sie sich im Sessel zurück, ballte die Hände zweimal zu Fäusten und lockerte ihre Finger. Sie schaltete die Rundumsicht der

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