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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, riss sie aus der Starre. Die Instinkte einer PRIME -Agentin wurden geweckt und handelten entsprechend der Hypnoinduktion: schnell, präzise, skrupellos!
    Sheree wirbelte herum und brachte das Plasmagewehr in Anschlag. Ein violetter Blitz sprengte den hinter ihr aufgetauchten Gegner so schnell in Stücke, dass sie nicht einmal sagen konnte, um wen oder was es sich dabei gehandelt hatte. Erneut fuhr sie herum und sah zu Shaw, der am Boden lag und verzweifelt mit den tentakelartigen Auswüchsen rang.
    Sie zögerte keine weitere Sekunde. Zusätzlich zum Strahlenschirm aktivierte sie auch die Materieabwehr des Körperschildes und sprang vom Geschützturm direkt zum Boden. Aus den Augenwinkeln gewahrte sie rege Bewegung. Alles, was grün war, schien mit einem Mal zu gehen, auf sie zuzukommen.
    Sheree stellte das Plasmasturmgewehr auf minimale Leistung, aber selbst jetzt konnte es Lebewesen ohne Schirmabwehr noch töten. Sie hängte sich die Waffe um die Schulter und zog die Firestorm. Mit einem lang anhaltenden Lähmstrahl bestrich sie Shaws Körper, doch die Ranken reagierten nicht. Sie schienen die Laserenergie einfach zu absorbieren! Pflanzen, die einwelliges Licht aufnehmen konnten?
    Sie blickte hinter sich und entdeckte oben auf dem Panzerturm eine grüne, klebrige Masse. Vermutlich das Pflanzenwesen, das sie getötet hatte. Es machte keine Anstalten, sich zu regenerieren.
    In dem Moment erkannte Sheree die Wahrheit.
    »Das sind keine thardischen Pflanzen!«, schrie sie, und im selben Moment nahmen rings um sie zahlreiche Ranken eine andere Gestalt an. Sie schlossen sich zusammen, verschmolzen miteinander, bildeten humanoide Körper und metamorphierten immer mehr zu menschlichen Wesen.
    Sheree schnappte nach Luft, und das Röcheln und Würgen Shaws riss sie erneut aus der Lähmung.
    »Das Shark!«, rief Shaw mit einem Krächzen.
    »Verdammt!«, fluchte sie, wechselte Firestorm gegen das Gewehr aus und richtete die Plasmawaffe auf die Schlingen und Lianen, die Shaws Körper fast gänzlich eingewickelt hatten. Dann feuerte sie. Die violette Plasmaenergie kroch über das Grün, fetzte Löcher in die Ranken, sprengte sie auseinander und befreite Shaws Leib von ihnen. Sheree sprang zu ihm und duckte sich, darauf bedacht, dass sich ihre eingeschalteten Körperschirme nicht berührten.
    »Den Materieschirm!«, sagte Sheree.
    Shaw schüttelte den Kopf. »Alle Systeme sind defekt. Der Plasmabeschuss hat den Generator lahmgelegt.« Er richtete sich auf und lehnte mit dem Rücken gegen den Panzer. Aus einigen Dutzend kleinerer Wunden sickerte Blut, doch er schien nicht ernsthaft verletzt zu sein, auch wenn sein Gesicht völlig zerkratzt war und er sicherlich etliche neue Narben davontragen würde.
    Shaw hob den Laser auf.
    »Sie absorbieren die Energie«, räumte Sheree ein und nickte zur Firestorm hinüber.
    Der Colonel presste die Lippen aufeinander. »Wir werden sehen, bis zu welcher Strahlungsintensität.« Er schob den Regler auf normalen Energieschub für zehn starke Schüsse.
    Dann sahen sie auf und waren über alle Maßen erschrocken.
    Die unheimlichen Pflanzenwesen hatten ihre Metamorphose zum größten Teil abgeschlossen, und vor ihnen befanden sich nun mehrere Dutzend Menschen in moosgrünen Uniformen. Ihre Kleidung wirkte aus der Entfernung wie Stoff, aber der nüchterne Verstand sagte Sheree, dass es Zellstoff sein musste, der jederzeit wieder in pflanzliches Gewebe verwandelt werden konnte. Ihre Gesichter waren äußerst menschlich mit einem schneeweißen Teint. Anscheinend waren sie in der Lage, die Pigmentierung ihres Chlorophylls verändern zu können. Die Farbe ihrer Haare war durchweg grüngelb, und auch die Pupillen ihrer ausdruckslosen Augen schimmerten in einer ähnlichen Farbschattierung.
    »Drocus Kamai!«, stöhnte Shaw. »Sie haben unsere Leute in den Panzern getötet.«
    »Ich habe den Funk eingeschaltet gelassen«, informierte Sheree leise und hoffte im Stillen, dass die Pflanzenwesen die Übertragung nicht auf irgendeine Weise störten. Wenn die Gespräche klar bei Kavanagh ankamen, dann wusste man in der Basis zumindest, mit wem man es hier zu tun hatte.
    Einer der unheimlichen Pflanzenmänner kam auf sie zu. Er hob einen Arm, und nur eine Sekunde später blitzten seine Finger in einem gleißenden Gelb auf. Sheree stieß Shaw mit dem Gewehrkolben zur Seite, schaffte es aber nicht, sich selbst aus der Schussbahn zu werfen. Der solare Schuss prallte mit voller Wucht

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