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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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besitzt, beherrscht die Galaxis, vielleicht irgendwann sogar das Universum …«
    Lance atmete durch und dachte über die Worte des anderen nach. Im Stillen gab er dem Archalaya recht. Captain Nolan hatte es bereits in ähnlicher Form so erörtert. Die Mission PRIME s war im Moment zu verhindern, dass die drei anderen Invasoren das Reamadin fanden. Das ließ sich am besten dadurch erreichen, dass man selbst versuchte, das Element als Erster zu finden.
    »Also wird hier in der Stadt seit geraumer Zeit ein heimlicher Krieg ausgetragen und niemand hat echte Hinweise auf die Substanz gefunden. Gibt es denn hier keine Bibliotheken, Aufzeichnungen?«
    »Doch, natürlich gibt es die«, erwiderte Hilma, »sogar eine ganze Anzahl. Aber im Laufe der ersten Invasion haben die Thardier sämtliche Bücher fortgeschafft oder vernichtet. Ein Teil bestand nicht aus Reamadin, der andere ist verschollen. Da meine Vorfahren damals nicht wussten, welcher Fang ihnen durch die Lappen ging, legten sie viel mehr Wert darauf, die thardische Zivilisation auszurotten, als irgendwelche Unterlagen zu retten.«
    Lance gähnte. Inzwischen machte sich die Müdigkeit bei ihm bemerkbar, auch wenn er einige Zeit in der kleinen Kammer geschlafen hatte.
    »Na schön, aber wenn alles aus dem Weg geschafft worden ist, warum glaubt ihr dann trotzdem, dass es hier irgendwelche Anhaltspunkte geben muss.«
    Nun richtete sich Hilma doch auf, ohne dass Lance etwas dagegen unternahm. Der Archalaya breitete die Hände aus und schürzte die Lippen. »Vielleicht ist es nur eine bloße Vermutung unserer Kommandanten gewesen«, gab er zu, »aber unsere Vorfahren haben die Thardier niemals restlos ausgelöscht. Das wissen wir genau!«
    Lance schnalzte mit der Zunge. »Nie ausgelöscht? Ja, aber wo sind sie dann?«
    »Das wissen wir nicht!« Es klang echt, davon war Lance überzeugt. »Sie verschwanden einfach. Es war während der Invasion, einige Monate nachdem sie dieses dreimal verfluchte Notsignal abstrahlen konnten. Unsere Vorfahren hatten ihre Städte in Schutt und Asche gelegt, und diese regenerierten sich wieder und wieder, doch es gab immer weniger Leichen, die man fand, obwohl unsere Leute vorher genau gewusst haben, welche Bevölkerungsdichte in den Städten herrschte. Die Leichen wurden weniger, die Überlebenden auch. Und dann waren sie fort.«
    Fort , grübelte Lance, fort … aber wohin? Soweit wir wissen, besaßen die Thardier keine interstellare Raumfahrt. Wohin hätten sie gehen können? Und wenn es ihnen tatsächlich gelungen war, den Feinden zu entkommen, irgendwo auf diesem Planeten einen Zufluchtsort zu finden, an dem sie von niemandem aufgespürt werden konnten, hatten sie dann vielleicht auch das Grauen der nachfolgenden Kriege überlebt? Existierten die Thardier heute noch irgendwo auf dieser Welt? Aber wo? Vielleicht gab es unterirdische Höhlenreiche, Stationen unter den Ozeanen, in den Bergen. Vielleicht hatten sie Technologien entwickelt, sich vor den Sensoren und Scannern der Invasoren zu verbergen. Möglicherweise lebten die Thardier heute noch und hatten die ganze Zeit über abgewartet, dass sich die Eindringlinge geschlagen gaben, nachdem sie nichts Lohnendes gefunden hatten, und endlich von ihrer Welt fortzogen.
    Vielleicht , dachte Lance. Aber vielleicht sind sie doch schon längst tot. Er zuckte die Achseln. Spekulationen halfen ihm nicht weiter. Möglicherweise konnte er nach seiner Rückkehr in die Basis einen Trupp mobilisieren, der sich an der Suche beteiligte. Der Gedanke an den Stützpunkt brachte ihn allerdings auf eine andere Idee.
    »Okay, Hilma, eine Sache noch.« Er deutete auf den Kampfgürtel des Archalaya, der in Lance’ Reichweite auf einem anderen Tisch lag. »Was ist das Geheimnis eurer Teleportation? Wenn ihr an jeden x-beliebigen Punkt materialisieren könntet, hättet ihr sowohl die Morener als auch die Drocus Kamai längst überrumpelt und ausgeschaltet. Ich schließe daraus, dass es einen Haken an der Sache gibt.«
    Die Frage und der abrupte Themenwechsel überraschten den Gefangenen. Mit erstauntem Blick musterte er Lance, und im ersten Moment schienen ihm die Worte zu fehlen, doch dann schüttelte er entschieden den Kopf.
    »Was denn?«, fragte Lance. »Nachdem du so gesprächig warst, willst du jetzt kneifen? Oder hast du den passenden Text zum Lied vergessen?«
    »Sparen Sie sich Ihren Humor«, schnappte Hilma. »Das, was ich Ihnen erzählt habe, sind keine Geheimnisse, sondern offene Informationen gewesen.

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