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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Waffe und Teleporter aus der Reichweite des Fremden und hockte sich auf einem Stuhl vor ihn, die Mündung der Firestorm auf die Brust des Mannes gerichtet. Der Archalaya schlug die Augen auf, blinzelte und röchelte, als hätte er eine trockene Kehle. Er begann zu husten und erhob sich halb, sackte aber wieder zurück und schaffte es nur, sich auf die Ellbogen zu stützen. Er blickte auf die Mündung der Laserpistole und schluckte. Dann wanderten seine Augen zu Lance hoch.
    »Fein«, kommentierte dieser. »Guten Morgen!«
    Der andere glotzte ihn nur dämlich an und erwiderte nichts.
    Lance rümpfte die Nase und grinste. »Manieren hat man dir wohl nicht beigebracht. War abzusehen, dass du den Taubstummen spielst, Freundchen. Aber ich weiß zufällig ganz genau, dass du jedes meiner Worte verstehen und mir auch antworten kannst. Also, wie ist dein Name?«
    Der Gefangene schwieg.
    »Na schön, ich bin gerade in Geberlaune und gebe dir noch eine Chance«, sagte Lance. »Es ist auch unhöflich von mir, dass ich mich als dein Gastgeber nicht zuerst vorstelle. Ich bin Lieutenant Lance Calhern von PRIME , Sternenverbandsschiff Intruder . Jetzt, Gefangener, will ich deinen Rang und Namen wissen. Und versuch nicht, mich zu verarschen. Ich bin durchaus in der Lage, dich hier auf der Stelle abzuknallen, denn deine Leute haben ein paar gute Freunde von mir auf dem Gewissen!«
    Der Archalaya hustete. Er räusperte sich und starrte unentwegt auf den Lauf der Waffe. »Ich … ich bin Pro-Sarco Hilma, Einsatzführer der neutralen Stadt.«
    »Soso«, machte Lance, »was für ein Rang war das? Dein Übersetzer hat ihn in deiner Sprache belassen.«
    »Captain«, antwortete Hilma heiser.
    »Schiffskapitän oder Hauptmannsgrad?«, wollte Lance wissen.
    »Bodenstreitkräfte«, erwiderte der Archalaya.
    Lance rückte sich den Stuhl zurecht. Auch Hilma wollte sich in eine bequemere Lage bringen, aber eine rasche Bewegung mit dem Lauf der Firestorm zwang ihn dazu, auf dem harten Tisch liegen zu bleiben.
    »Nun, Captain Hilma, ich würde dir gerne Wasser geben, aber ich habe selbst nichts. Schätze, wir werden uns ein wenig unterhalten. Was tut ihr hier in der Stadt? Ich dachte, das sei eine neutrale Zone, aber ich sah euch und die Morener. Und ich kann mir an fünf Fingern abzählen, dass die Drocus Kamai auch nicht weit entfernt sind.«
    Hilma sah Lance eine Weile stirnrunzelnd an. Dann entspannte sich sein Körper sichtlich. Er war anscheinend nicht in der Lage, Widerstand zu leisten, und daher bereit zu reden.
    »Offiziell haben wir ein Waffenstillstandsabkommen mit den Morenern und den Drocus Kamai«, erklärte er. »Inoffiziell gilt dies nicht für die neutrale Stadt.«
    Lance zog interessiert eine Braue hoch. »Ach! Und warum nicht?«
    Die Nasenflügel des anderen bebten, als er scharf die Luft einsog. Der Lauf des Lasers überredete ihn, doch weiterzusprechen. »Na gut. Irgendwann erfahrt ihr das so oder so. Das, wonach wir gesucht haben, haben wir in den letzten fünfhundert Jahren und auch nach dem Krieg nicht gefunden. Wir sind überall auf diesem verfluchten Planeten, aber wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt …«
    »Du sprichst vom Reamadin?«, hakte Lance nach.
    Der Archalaya nickte. »Ich dachte mir schon, dass ihr davon wisst. Ihr habt bereits Gefangene gemacht?«
    »Ja, Morener«, gab Lance zurück. »Weiter, ihr habt also keine Spuren von der Ursubstanz des Reamadins gefunden.«
    »Richtig. Unsere letzte Hoffnung gründet sich seit einigen Jahren auf die ehemalige Hauptstadt der Thardier, die wir damals zur neutralen Stadt erklärten. Wir Archalaya brachen das Abkommen als Erste und schickten unsere Leute hierher. Alsbald folgten die Morener, dann die Drocus Kamai, und kaum jemand kam dazu, eine intensive Suche einzuleiten, denn mittlerweile haben wir hier einen kleinen Krieg, der zwischen den einzelnen Gruppen geführt wird. Jedes Mal wenn wir eine Spur verfolgten, kamen uns Morener oder Drocus Kamai dazwischen. Es ist ein ewiges Hin und Her, und wir haben immer noch keine Hinweise. Wenn wir alleine auf dieser Welt wären, wären wir nach so langer Zeit sicherlich längst von Thardos abgezogen. Aber die Angst, dass vielleicht die anderen doch noch die Ursubstanz finden könnten, wenn wir erst einmal fort sind, ist zu groß. Das ist auch der Grund, warum Morener und Drocus Kamai noch hier sind und warum auch ihr Terraner hierbleiben werdet. Das Risiko, dass eine Partei das Reamadin findet, ist zu hoch, denn wer es

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