Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
sich dafür, auch sie anzulegen. So schnallte er sich die Ellenbogen-, Knie- und Schulterschützer um, ebenso den Brustharnisch. Anschließend prüfte er das Energiemagazin der Firestorm-Laserpistole und schob die Waffe zufrieden in das Holster zurück.
    »Die Pritsche ist jetzt frei«, sagte er zu der Ärztin und deutete auf seinen leeren Platz.
    Die Frau nickte dankbar.
    Lance arbeitete sich durch das enge Abteil wieder nach vorne durch. Das Schott zum Navigationsraum stand offen, und auch hier hatten sich zwei Männer breitgemacht, die im Passagierbereich keinen Platz mehr gefunden hatten. Lance nickte ihnen kurz zu. Im Sitz des Navigators saß Chief Glen Swan mit einem bandagierten Arm, der in einer Schlinge vor seinem Bauch hing.
    »Hey, Swan, was machen Sie denn hier?«, fragte Lance verwundert.
    Der Farbige drehte sich zu ihm um und grinste breit. Dabei entblößte er eine Doppelreihe schneeweißer Zähne. »Wenn das nicht mein Boss ist!«, rief er aus. »Lange gepennt, was?«
    Lance machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich wünschte, ich hätte es nicht. Was ist passiert?«
    Swan hob den bandagierten Arm. »Halb so wild. Leicht angebrochen. Ist bereits im Heilungsprozess, aber der Commander wollte nicht, dass ich so in einen Starcopter klettere.«
    »Ist von unserem Zug noch jemand durchgekommen?«, wollte Lance wissen.
    Swan nagte an seiner Unterlippe und senkte betroffen den Blick. »Kaum. Jackson und Clayton sind draußen in einem MSC. Den Rest hat es erwischt. Was ist mit Lynn?«
    Ein Stich fuhr durch Lance’ Herz, als er den Namen der getöteten Soldatin hörte. Er schüttelte nur langsam den Kopf. Swan deutete die Geste richtig und wusste Bescheid.
    Lance zeigte auf die zweite Tür, die zum Cockpit des Carriers führte. »Kavanagh ist da drin?«, erkundigte er sich.
    Swan nickte nur.
    Lance lockerte sich und öffnete dann das Schott zum Cockpit. Er trat über die Schwelle und ließ die Tür hinter sich wieder in die Fugen gleiten. »Sir?«
    Der Sessel des Fahrzeugkommandanten schwang herum. Kavanagh lächelte sogar, als er Lance sah. »Ausgeschlafen, Calhern?«, fragte er.
    »Sie sind der Zweite, Sir, der mich das fragt«, gab Lance zurück. »Ja, Sir, ausgeschlafen. Habe ich etwas verpasst?«
    Kavanagh ließ den Sessel wieder in Fahrtrichtung herumschwingen. Lance sah aus den Fenstern. Sie fuhren durch eine trostlose Felsenwüste, keine Sträucher oder Bäume weit und breit, keine Wasserstellen, nur rotbrauner Fels, der in einen seltsam bläulichen Schimmer getaucht war.
    »Kaum«, sagte Kavanagh. »Wir haben drei Viertel unseres Treibstoffs verbraucht und sind knapp an Wasservorräten. Die Starcopter müssen bereits die Energie aus den Photonentriebwerken anzapfen.«
    »Verfolger?«
    Kavanagh zuckte die Achseln und deutete auf eine schematische Computergrafik. »Wir haben zweimal in der Nacht haltgemacht und sind sonst durchgefahren. Insgesamt haben wir fünfhundert Klicks bei langsamer Fahrt zurückgelegt. Die Landschaft soll sich in etwa hundert Klicks ändern und in Waldgebiet übergehen. Jedenfalls weiter südlich. Im Westen haben wir Meeresausläufer. Verfolger haben wir keine gesichtet.«
    Lance atmete auf. Sie waren kaum in der Lage, einem Angriff zu begegnen. Selbst die vierzig Soldaten, die noch im Kampf eingesetzt werden konnten, waren zermürbt, demoralisiert.
    »Wo sind unsere beiden Haudegen?«, fragte er.
    »Parr und Shaw? Sie sind im vorderen Panzer«, sagte Kavanagh. »Wir werden in zehn Minuten haltmachen. Da hinten gibt es eine Anhöhe, die in einen Krater mündet. Dort werden wir ein Lager aufschlagen, während wir uns mit der Flotte in Verbindung setzen.«
    »Bitte?«, rief Lance überrascht aus. »Soll das heißen, Sie haben die letzten vierundzwanzig Stunden nichts mehr von der Flotte gehört?«
    Kavanagh schwieg, und Lance konnte sich die Antwort auf die Frage selbst ausmalen.
    Er blieb den Rest der Fahrt bis zum Kraterrand im Cockpit stehen und starrte unentwegt auf die Steinlandschaft vor ihnen. Das Gelände senkte sich ab, als die Fahrzeuge kopfüber an den Innenwänden des Kraters hinunterschwebten. Das gewaltige Loch im Boden war von meterbreiten Rissen und Klüften durchzogen. Der Pilot des Carriers suchte einen halbwegs sicheren Ort nahe der Wand aus. Er fand ihn unter einem Felsvorsprung, der genügend Platz für alle Fahrzeuge bot. So standen sie im Schatten und waren nicht der heißen Tagessonne ausgesetzt. Die drei Titanpanzer bildeten einen Halbkreis um die

Weitere Kostenlose Bücher