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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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die P-2 langsam vorziehen. Wir treffen Sie dann auf Planquadrat S 9.“
    „Jawohl, Sir“, antwortete der Fahrer und hatte schon den Daumen auf dem Anlasser. Brüllend starteten die schweren Motoren, und ruckartig setzte sich die Raupe in Bewegung. Flint schaltete die starken Scheinwerfer ein, und die Raupe suchte sich ihren Weg vorbei an aufblitzenden Eisblöcken, über kleine Risse und Spalten auf Planquadrat S 9 zu.
    Das Scheinwerferlicht und die schwachen Sonnenstrahlen verbanden sich zu einem häßlichen Zwielicht, in dem die aufgetürmten Eisbrocken, die Spalten und Schluchten zu lauernden, sprungbereiten Giganten wurden, und die Männer zuckten erschreckt zusammen, als es plötzlich im Funkempfänger knackte.
    „P-2! P-2! – Hier P-l! Haben Position erreicht. Wo steckt ihr denn?“ Laut und deutlich kam die Stimme aus dem Empfänger. Die P-l konnte nicht weit sein. Lange war der erste, der den schwachen Widerschein sah. Er stieß Flint an und zeigte hinüber zu einem riesigen Eisturm. Eben huschte der Kegel eines Scheinwerfers an dem Eisturm vorbei, und Lange drückte die Taste des Gerätes.
    „Hier P-2. Stehen knapp dreihundert Meter westlich von euch“, stellte er mit einem schnellen Blick auf den Kompaß fest.
    „Da sind sie“, sagte Lange und klopfte an die Plexiglaskuppel.
    Gar nicht weit entfernt von der P-2 war die P-l aufgetaucht und knirschte auf ihre eigene Raupe zu. Dann ging drüben der Suchscheinwerfer aus, und die Männer konnten sehen, wie die Plexiglaskuppel der P-l geöffnet wurde. Ein Schatten sprang in den Schnee – noch einer. Flint zwängte sich in die Lammfelljacke und machte die unmöglichsten Verrenkungen, um aus dem ziemlich engen Fahrersitz herauszukommen.
    „Nun los doch, der Alte wird gleich hier sein!“ befahl er dem Radarbeobachter.
    „Was denn? Der Alte?“ Erschrocken griff Lange nach seiner warmen Jacke, schlüpfte hinein und zog den Reißverschluß hoch. Und schon waren die zwei Schattengestalten heran. Flint stellte die Motoren ab und drückte den Knopf der elektrischen Kuppelkontrolle. Eiskalter Wind pfiff augenblicklich durch den Führerraum, und die Männer zogen fröstelnd die Schultern ein.
    Eine behandschuhte Hand wurde sichtbar, ein Kopf. Dann sprang der Alte in die P-2 und brachte eine ganze Ladung Schnee mit. Er machte sofort der zweiten Gestalt Platz, die sich eben über den Rand schwang. Es war Wills, der Fahrer des Alten, ein alter Soldat, der schon viele Jahre mit dem Alten zusammen war.
    „Macht den Laden dicht und den Scheinwerfer aus“, befahl der Alte.
    Flints Hand krachte auf die Kuppelkontrolle, und langsam erstarb das Heulen des schneidenden Windes. Der Alte hatte die Handschuhe ausgezogen und klopfte sich den Schnee von der Jac ke. Dann zog er die Schnüre der Pelzmütze auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen.
    „Also, paßt auf, Jungs!“ begann er mit leiser Stimme. „Da drinnen in einer Höhle hockt der Roboter und lacht sich ins Fäustchen! Wir haben den ganzen Komplex ausgemessen. Dreipunktpeilung – verstehen Sie? Es gibt keine andere Lösung. Er muß in einer Höhle stecken. Und das Schönste ist, wir kommen nicht heran.“
    „Und wie wollen wir dann den Kerl da herauskriegen?“ fragte Flint.
    „Ja – wie?“ Plötzlich schien dem Alten eine Idee zu kommen. Er richtete seinen Zeigefinger auf Wills.
    „Wills, Sie gehen zurück zur Raupe und nehmen Visiverbindung mit dem Hauptquartier auf. Dann bauen Sie das Visifon aus und montieren es außen auf die Raupe, so daß der Rezeptor immer in Fahrtrichtung weist! Und Sie –“ dabei wies er auf Flint und Lange – „gehen mit und helfen ihm. In zehn Minuten seid ihr fertig!“
    „OK“, murmelte Wills und winkte den beiden. Flint drückte die Kuppelkontrolle herunter, und die drei Männer sprangen nacheinander in den Schnee. Sie sahen noch, wie sich die Kuppel wieder schloß und der Alte sich über ein Gerät beugte. Dann war die P-2 von der Dämmerung halb verschluckt, und nur noch die Umrisse verrieten den Männern, wo das Fahrzeug stand. Der einzige Anhaltspunkt nach vorn waren die Scheinwerfer der P-l, die noch immer ein milchig-weißes Licht in die rosa Dämmerung warfen.
     
    *     *     *
     
    Schneidend biß der Wind in die Gesichter der drei Männer und machte ihnen die Finger klamm. Sie hatten die Handschuhe ausziehen müssen, denn der Visirezeptor war eine heikle Angelegenheit, und die vielen kleinen Schrauben und Muttern ließen sich nur mit
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