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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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zerrissenen Schnüren von der Dec ke. Und nirgends eine Menschenseele.
    Starnhill hob das abgerissene Bein einer Modellpuppe auf und benutzte es als Krücke. So humpelte er auf den Ausgang zu, dessen Scheiben wie durch ein Wunder noch ganz waren.
    Dann stand er draußen. Er sah den Roboter, der langsam, Schritt für Schritt, die Straße hinunterging. In seiner Rechten hatte er immer noch die Mark II. Hier und da sah Starnhill das Blinken von Läufen. Die Soldaten hatten sich hinter den Fahrzeugen versteckt und warteten. Worauf? Der Leutnant konnte nicht wissen, daß Befehl gegeben worden war, das Feuer einzustellen. Ein paar Soldaten hatten ihn entdeckt und winkten ihm beruhigend zu. Aus einem Fenster rief ihm ein Mann etwas zu, aber er konnte es nicht verstehen. Ein leises Dröhnen lag in der Luft, und plötzlich verstand der Leutnant. Es waren Hubschrauber. Hubschrauber, die Permalliumnetze an Bord hatten. Mit diesen Netzen wollten sie den Roboter fangen und bewegungsunfähig machen. Starnhill winkte dem Mann im Fenster ein ‚Verstanden’ zurück und setzte sich auf die Bordsteinkante.
     
    *     *     *
     
    Das Dröhnen wurde lauter, und die Hubschrauber senkten sich langsam auf die Straße hinab, auf der außer dem Roboter kein Mensch zu sehen war. Ein zweiter Hubschrauber wurde sichtbar – ein dritter, vierter! Der Roboter wandte nicht einmal den Kopf. Er ging, scheinbar völlig gleichgültig, in der Mitte der Straße und hielt den Kopf gesenkt. Achtlos pendelte die erbeutete Mark II an seiner Hand.
    Da! Ein Hubschrauber war heran, war höchstens noch zehn Meter hoch – warf das Netz. Der Wurf traf den Roboter knapp an der linken Schulter, und mit einer ärgerlichen Bewegung streifte er den Netzrand ab. Jetzt hob er zum erstenmal den Blick und hatte die Lage sofort erfaßt. Mit schnellen Schritten versuchte er, sich nahe an den Häusern in Sicherheit zu bringen. Da war der zweite Heli heran. Das Netz pfiff herab und traf. Mit raschen, wütenden Armbewegungen versuchte der Roboter, auch dieses Netz abzustreifen. Vergeblich.
    Der dritte Hubschrauber war zur Stelle, warf das Permalliumnetz – traf.
    Der Roboter hatte sich hoffnungslos in den Netzen verfangen. Verzweifelt hob er die Mark II und schoß. Die Köpfe der versteckten Soldaten verschwanden blitzartig. Aber dann sah Starnhill, daß der Roboter gar nicht auf die Soldaten schoß, sondern auf die Hubschrauber, die mit dröhnenden Motoren unbeweglich über ihm hingen. Mit aufheulenden Luftschrauben wichen die Helis nach oben und zur Seite aus.
    Wieder bellte die Mark II in der Hand des Roboters auf.
    Da war der vierte Hubschrauber heran, ging auf drei bis vier Meter herunter. Das Netz fiel über den Körper des Tobenden, hüll te ihn zusammen mit den anderen Netzen ein. Der Roboter riß seinen Körper in die Richtung des abfliegenden Helis und hob wieder die Waffe. Aber kein Schuß bellte auf! Die Mark II war leergeschossen. Und wie auf ein geheimes Kommando heulten ein paar Motoren auf, und aus einer schmalen Seitenstraße schoben sich die massigen Leiber zweier Panzer. Geschickt manövrierten die Fahrer die Panzer so an den Roboter heran, daß zwischen ihm und den Häusern nur noch ein schmaler Zwischenraum blieb. Sie hatten ihn!
    Befriedigt schloß Starnhill die Augen. Dann übermannte ihn die Schwäche. Er fühlte noch, wie ihn kräftige Hände packten und auf eine Bahre legten. Dann verlor Starnhill endgültig das Bewußtsein.
    Er erwachte erst wieder in einem hellen, luftigen Raum, und an seinem Bett stand eine junge Schwester. Er öffnete und schloß schnell hintereinander ein paar Mal die Augen, weil er zu träumen glaubte, aber das Bild blieb.
    „So, da sind wir ja wieder, Herr Leutnant. Hat reichlich lange gedauert.“ Mit diesen Worten griff die Schwester nach seinem Puls.
    „Sagen Sie, wie ist die Sache ausgegangen? Kann ich bitte eine Zigarette haben?“ fragte Starnhill in einem Atemzug.
    Die Schwester zeigte auf den kleinen weißen Schrank, der neben dem Bett stand.
    Erst als die Zigarette brannte und Starnhill genußvoll den ersten Zug gemacht hatte, beantwortete sie ihm die erste Frage.
    „Sie haben ihn schließlich mit den zwei Panzern so eingezwängt, daß kein Platz mehr war und haben ihn dann mit einem Kranwagen weggebracht. Armer Kerl“, sagte die Schwester mitleidig.
    „So, und jetzt wird ein wenig geschlafen“, befahl sie ihm. Lächelnd ging sie hinaus.
    Als sich die Tür geschlossen hatte, begann der junge Leutnant
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