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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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zu gern. Die ganze Sache war ihnen unheimlich.
    „Macht aber oben sofort Meldung“, befahl er noch, als die Männer schon den Kelleraum verlassen hatten. Dann leuchtete er dem Roboter direkt ins Gesicht. Auf eine so kurze Entfernung konnte er genau sehen, daß die Haut des anderen leblos und ohne richtige Farbe war. Und die Augen! Diese Augen da unter ihm waren ohne Ausdruck, ohne Glanz. Auch die Haare sahen keineswegs aus wie Menschenhaare.
    Starnhill war in diese Betrachtungen versunken, und so merkte er nicht, wie sich der Roboter Zentimeter um Zentimeter aufrichte te. Blitzartig schoß die Hand des Roboters herauf und umklammerte Starnhills Fußgelenk. Zu Tode erschrocken und vor Schmerzen fast wahnsinnig, warf der Leutnant seinen Körper nach rückwärts, versuchte sich von dem eisenharten Griff zu lösen. Aufschreiend hörte er es im Gelenk krachen, dann verlor er das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, mußte er feststellen, daß der Roboter es irgendwie fertiggebracht hatte, aus dem Loch zu entkommen, und jetzt breitbeinig mitten in dem Kellerraum stand. Die Kleider hingen dem Roboter in Fetzen herunter, und der metallene Körper blinkte in dem ungewissen Licht. Der Leutnant schloß wieder die Augen, denn sein Gehirn weigerte sich, zu glauben, was er sah. Welch ein Narr war er doch gewesen! Er hatte nicht damit gerechnet, daß der Roboter so schnell sein könnte. Wo war die Mark II? Starnhill drehte den Kopf und durchsuchte mit den Augen den Raum, soweit er ihn überblicken konnte. Von der Mark II keine Spur.
    Ein lautes Knarren und Ächzen ließ ihn die Augen aufreißen. Der Roboter hatte sich in Bewegung gesetzt, ging auf die Tür zu und verschwand im Gang.
    Stöhnend richtete sich Starnhill auf und horchte. Da hörte er Stimmen – Schritte – das metallische Klirren von Waffen. Er kroch auf die Stablampe zu, die ihm vorhin aus der Hand gefallen war und am Boden lag, nahm sie in die Hand und leuchtete schnell durch den Raum und über den Fußboden. Die Mark II war weg. Spurlos verschwunden. Keuchend und stöhnend zog er das gebrochene Bein hinter sich her und schleppte sich bis zur Tür. Im hellen Licht der elektrischen Birnen sah Starnhill den Roboter den Kellergang hinuntergehen, auf den Ausgang zu. Voller Entsetzen bemerkte er, daß die Mark II in der rechten Hand des Roboters lag.
    Plötzlich schob und drängte sich ein dichter Haufen Soldaten die Kellertreppe herunter, und laute Schreie gellten durch das Labyrinth von Türen und Gängen, als die Soldaten den Roboter sahen. Sie versuchten, die Treppe hinaufzuflüchten, wurden aber daran durch Nachrückende gehindert. Der Leutnant erfaßte die Situation mit einem Blick und ließ sich blitzschnell zu Boden fallen. Und schon ratterte eine Maschinenpistole los. Pfeifend und klatschend schlugen die kleinen, aber tödlichen Geschosse in die Wand. So schnell es ging, rutschte Starnhill zurück in den Keller. Er wagte nicht, den Kopf vorzustrecken.
    Da kam ihm die rettende Idee. Er nahm die Stablampe, hielt sie ganz nahe am Boden um den Türrahmen und fing an, SOS zu morsen. Wieder, immer wieder gab er das gleiche Zeichen. Endlich! Das Feuer wurde eingestellt.
    „Heee!“ kam eine Stimme durch den Staub. „Leutnant! Bleiben Sie da hinten!“
    Der hatte gut reden. ‚Bleiben Sie da hinten’! Es blieb ihm gar keine andere Wahl. Mit dem Bein!
    Dann hörte Starnhill, wie die Stimmen verklangen. Als drei oder vier Minuten vergangen waren und sich nichts geregt hatte, wagte er es, den Kopf auf den Kellergang zu strecken. Nichts! Absolut nichts. Kein Roboter, keine Soldaten. Nur Staub! Und ein paar Hundert Löcher in den Wänden. Aus einer Leitung rauschte das Wasser und sammelte sich in großen Lachen, auf denen der Kalkstaub schwamm. Es brannte nur noch eine einzige Birne, und er war froh, daß er noch die Stablampe hatte.
    Langsam und mit schmerzverzogenem Gesicht arbeitete sich Starnhill den Gang entlang auf den Ausgang zu. Dann war er an der Treppe. Er wartete einige Minuten, um ganz sicher zu sein, daß die Luft rein war, und kroch dann die Treppe hinauf.
    Oben richtete er sich stöhnend auf und stützte sich auf den Griff der Kellertür. Das ganze Kaufhaus – wenigstens das Erdgeschoß – war ein einziger Trümmerhaufen. Die riesigen Schaufensterscheiben nur noch Splitter. Verkaufsstände waren umgeworfen, Schubladen hatten ihren Inhalt überallhin verstreut, Stoffe in jeder nur erdenklichen Farbe lagen auf dem Boden.
    Reklameschilder hingen an
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