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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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zwischen den wirbelnden Luftschrauben hin und her, lösten Seile und bargen Lasten.
    Wills, der Fahrer des Alten, krabbelte eben über den Einstieg der P-2 und verschwand im Schnee.
    Eben wuchtete Major Berger aus dem Fahrersitz hoch, und es blieb Flint und Lange nichts anderes übrig, als auch auszusteigen. Flint hielt dem Major die Hand hin, aber der beachtete sie nicht, sondern sprang elastisch in den Schnee. Mit langen Schritten ging er auf eine Gruppe von Gestalten zu, die knapp neben einem gelandeten Helikopter standen. Auch Wills war unter ihnen und fuchtelte mit den Armen in der Luft herum.
    Das Aufheulen von schweren Motoren ließ die Männer umblicken, und sie sahen einen Panzer durch den Schnee kurven. Aber nein, das war gar kein Panzer, sondern nur das Fahrgestell eines Panzers, auf dem eine Spezialmaschine aufmontiert war. Die Fräse staubte mit kreischenden Laufketten auf die Eiswand zu und wurde von einem Soldaten eingewiesen.
    Im blendenden Licht der inzwischen aufgerichteten Bogenlampen waren mehrere Männer damit beschäftigt, mit Elektrobohrern Löcher in das Eis und den darunterliegenden Fels zu bohren, damit die Pioniere die Sprengung vorbereiten konnten. Berger, Lange und Flint waren inzwischen zu der diskutierenden Gruppe gelangt.
    Ein junger Techniker hob grüßend die Hand. Der Alte deutete in das Innere des Hubschraubers, vor dem sie standen. Der Techniker hatte sofort begriffen, langte nach hinten und brachte eine FT-Haube und mehrere Kehlkopfmikrofone zum Vorschein. Dann tastete er weiter, stöpselte, schaltete, drehte, während sich die Männer die Kopfhörer und FT-Hauben anlegten. Ruckweise kreischte ein ‚Digger’ vorbei – eine lange, ungeheuer schwere Spezialmaschine zum Tagabbau von Erz – und streifte fast einen Funkwagen, der etwas ungeschickt geparkt war.
    „… uns in aller Ruhe unterhalten“, kam die Stimme des Technikers über Funk, obwohl die Männer keinen Meter auseinanderstanden.
    „Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr“, ärgerte sich Major Berger.
    Wie ein vorsintflutliches Ungeheuer schob sich eine kombinier te Fräse und Bohrmaschine durch den Höllenlärm. Das kreisende Blaulicht der titanenhaften Maschine tauchte die Szenerie sekundenlang in unwirkliches Licht, und die meterbreiten Ketten zer mahlten die Eisbrocken zu Pulverschnee. Zentimeter um Zentime ter ruckte der Koloß weiter – immer näher auf die Eiswand zu, hinter der irgendwo der gesuchte Roboter versteckt war.
    „Kommen Sie, wir wollen einmal sehen, wie es weitergeht“, forderte der Techniker den Major auf und machte eine einladende Handbewegung. Der Alte nahm die FT-Haube ab und winkte den drei Männern, mitzukommen.
    Nacheinander kletterten sie in den Hubschrauber, und schon startete der Motor.
    Ein paar Sekunden lang konnten sie nichts sehen, denn der aufstäubende Schnee nahm ihnen die Sicht. Aber der Heli gewann beständig an Höhe, und bald hatten sie den Trubel unter sich. Wie in einem Ameisenhaufen wimmelte es durcheinander. Das Dröh nen des Hubschraubermotors ließ ohne Funk keine Verständigung zu, und der Alte stülpte die FT-Haube wieder auf.
    „Da!“ Der Techniker zeigte hinunter. Blendendhelles Licht beleuchtete die Stelle, wo der ‚Digger’ in Tätigkeit war. Ohne sich auf eine zeitraubende Suche einzulassen, hatte der Alte befohlen, auf dem kürzesten Weg einen Tunnel in den Berg zu treiben, immer auf dem Peilstrahl entlang, auf die Strahlungsquelle zu. Er war sich seiner Sache jetzt vollkommen sicher.
    Der ‚Digger’ hatte angefangen, eine Rinne in den Eisberg zu schneiden. In endlosem Strom schüttete er Eis und schwarzes Gestein zu beiden Seiten aus und legte eine drei Meter breite Schlucht frei, durch die später die Gesteinsfräse vorwärtsstoßen würde.
    Der Helikopter stand in geringer Höhe regungslos in der Luft, und die Männer starrten gebannt auf das Schauspiel, das ihnen da unten geboten wurde.
    „Und wenn der Tunnel fertig ist, was dann?“ wollte Berger von dem Techniker wissen.
    „Dann holen wir ihn heraus und schaffen ihn weg!“ antwortete der zuversichtlich.
    „Womit?“ fragte Wills.
    „Mit dem Greifer da“, deutete der Techniker hinunter, und die Männer erinnerten sich an die riesigen Greifer des Mehrzweckgerätes, das vorhin an ihnen vorübergerumpelt war.
    „Da sehen Sie“, der Digger kroch eben rückwärts aus der gegrabenen Schlucht und drehte seitlich ab, um dem ‚Crusher’ – so nannten die Techniker die Maschine – Platz zu
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