Kampfroboter
fragend an.
„Wollen Sie das Visifon nicht wieder einbauen?“ fragte der Ma jor freundlich, aber Flint konnte deutlich einen ungeduldigen Unterton heraushören.
„Jawohl, Sir“, antwortete Flint zackig und nahm ergeben das Bein vom Einstieg.
Er warf Lange einen Blick zu, der es in sich hatte, und winkte ihm kurz zu. Wortlos und verbissen machten sich die beiden an die Arbeit, während der Major dabeistand und in den glasklaren Himmel starrte.
In einiger Entfernung wurde die Gestalt Wills’ sichtbar, der langsam auf die Raupen zuging. Mit einem schnellen Seitenblick sah Flint, wie Wills in die P-2 stieg. Er wunderte sich, was er da wollte und dachte mit Schrecken daran, daß vielleicht er, Flint, den Alten fahren mußte, während Wills und Lange …?
Wills startete die schweren Diesel der P-2 und ließ sie langsam laufen. Das Stottern ging schnell in ein gleichmäßiges Brummen über, das die Geräusche, die leise vom Tunnel herüberklangen, übertönte. Mit Erleichterung sah Flint, wie Wills wieder ausstieg und die Kuppel von außen schloß. Langsam kam er auf die P-l zu, und Flint dachte, während er die letzte Schraube festzog, der alte Junge ist doch eigentlich ein guter Kerl. Jetzt hat er unsere Maschine gestartet, damit wir nachher nicht frieren. Ich glaube, ich sollte dasselbe …’ Gedacht – getan! Schnell überprüfte Flint Öldruck, Spannung usw. und drückte auf den Anlasser. Die Diesel sprangen sofort an, und Flint winkte dem Alten ‚fertig’. Aber der sah nichts, sondern war in Gedanken versunken und blickte über die in einiger Entfernung aufragenden Eisberge.
„Herr Major!“
„Was?“
„Wir sind fertig, Sir“, meldete Flint und sprang von der Raupe.
„OK! Ihr könnt losfahren. Danke!“ antwortete der Alte und winkte Wills zu, der inzwischen herangekommen war.
Lange und Flint trotteten auf die P-2 zu, während hinter ihnen die Diesel der P-l aufbrüllten und die Raupe abdrehte. Scheppernd und kreischend verschwand sie in einer aufstäubenden Schneewol ke.
Dann hatten die beiden ihre P-2 erreicht, und Flint hieb auf den Kuppelauslöser. Sie klopften sich die Stiefel ab und kletterten dankbar in die Kanzel. Aufseufzend quetschte sich Flint in den Fahrersitz und wartete ungeduldig, bis Lange seinen Körper verstaut hatte. Dann drückte er die Kuppelkontrolle durch und ließ die Motoren aufheulen. Er drehte die P-2 auf der Stelle, und rasch nahm das Kettenfahrzeug Fahrt auf. Lange stöpselte die Funkanla ge um, und sofort war die Stimme Bergers in der Kabine.
„Alles in Ordnung?“
„Jawohl, Sir, alles in Ordnung“, antwortete Lange und setzte sich einigermaßen bequem.
„Gut. Sie beide haben bis heute abend dienstfrei“, sagte der Major und setzte nach kurzer Pause hinzu: „Um 19 Uhr melden Sie sich wieder bei mir. Ende!“
„Jawohl, Sir. Ende!“ bestätigte Lange und schaltete aus.
„Gott sei Dank“, seufzte er und lehnte sich zurück.
Noch eine halbe Stunde, dann hatten sie es geschafft. Dann waren sie zurück im Stützpunkt und konnten sich ausruhen. Schlafen! Nichts wie schlafen, dachte Lange und war schon halb eingedöst. Das Holpern und Schaukeln war noch für eine kurze Weile in seinen Träumen, und nach ein paar Minuten war er fest eingeschlafen. Vor ihnen, in drei- oder vierhundert Meter Entfernung, rollte die P- l durch den Schnee, und Flint brauchte nicht auf die Strecke zu achten. Er hielt die Raupe immer nur in der Spur und war bald auf hundert Meter herangekommen. Auch er dachte ‚Gott sei Dank’ und nahm das Gas etwas weg. So rollten die beiden Kettenfahrzeuge knapp hintereinander zurück zum Stützpunkt, während hinter ihnen die Arbeit der Techniker, Soldaten und Maschinen weiterging.
8. Kapitel
Die Erschütterungen der Explosionen liefen wie ein Zittern in den Berg, und der flüchtige Roboter wußte, daß das Ende nahe war. Wie ein gehetztes Wild lief er in der Eishöhle hin und her, und seine Gedanken verbanden sich mit denen der anderen 19. Nur ein einziger war noch in Freiheit. Denn er war schon so gut wie gefangen. Instinktiv wußte der Roboter, was die Techniker und Soldaten da draußen vorhatten, und verzweifelt suchte er einen Ausweg. Die Höhle, in der er saß, hatte nur einen einzigen Ausgang, und der zeigte in Richtung der Ebene, aus der die Detonationen kamen.
Durcheinanderquirlende Gedanken – Ratschläge – Befehle – zerrten in seinem Gehirn, als er die ‚anderen’ durch seine Augen blicken ließ und ihnen die
Weitere Kostenlose Bücher