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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mongush.«
    »Was?«, flüsterte ich. »Er?«
    »Wo sind die beiden jetzt?«
    »Das genau ist das Problem, John.« Sie holte tief Luft und schüttelte den Kopf. Dann bekam ich übermittelt, was ihr Alwin berichtet hatte.
    Es waren also noch zwei Kanal-Zombies in der Nähe. Aber nicht sichtbar und in unserem Bereich, sondern hinter einer Tür, die ich wie nebenbei registriert hatte.
    »Dort führt der U-Bahnschacht her«, sagte Karina.
    Als sollten ihre Worte bestätigt werden, drang plötzlich das dumpfe Donnern an unsere Ohren, als eine Bahn mit voller Fahrt vorbeiraste.
    Ich brauchte nur in das Gesicht meiner russischen Freundin zu sehen, um ihre Gedanken erraten zu können. Sie war angeschlagen, sie konnte nicht mit mir gehen, und deshalb musste ich es allein versuchen.
    »Es ist keine Feigheit, John, aber bitte, versuche alles, um die Monster zu vernichten.«
    »Ja.«
    Ich streichelte noch kurz ihre Wange, rief ihr zu auf den jungen Mann aufzupassen, drehte mich dann um und ging mit steifen Schritten und einem verdammt miesen Gefühl im Magen auf die schmale Metalltür zu...
    ***
    »Alwin!«, brüllte Ludmilla, doch ihr Schrei ging im Schacht des Tunnels unter. »Wir müssen ihn retten!«
    Mongush zerrte sie zur Seite. »Ja, das müssen wir!«, rief er, »aber wir können es nicht, verstehst du? Alwin muss da allein rauskommen. So ist das.«
    »Er wird es nie schaffen!«
    »Komm jetzt, Kind!«
    Der Griff war so hart, dass sich Ludmilla nicht daraus befreien konnte. Sie kam sich vor wie jemand, der vom Himmel in die Hölle geschickt worden war und nichts dagegen unternehmen konnte. Es war alles vorbei. Der Kampf war umsonst gewesen. Alwin würde nie gegen diese verdammten Monster ankommen, und das Wissen ließ sie schwach werden und saugte ihr die eigene Kraft aus dem Körper.
    Beide hatten den Schacht erreicht und befanden sich in einer relativen Sicherheit. Noch fuhr kein Zug, und so konnten sie – eng an der Wand – weitergehen.
    Ein paar Meter legten sie zurück, als sie hinter sich das Quietschen der Tür hörten.
    Sofort dachte Ludmilla an ihren Freund. Sie blieb stehen, drehte den Kopf und ließ sich nicht mehr weiterziehen.
    Da kam jemand.
    Es war nicht ihr Freund!
    In dieser Sekunde, die ihr so schrecklich lang vorkam, hatte sie das Gefühl, in Eiswasser getaucht zu werden. Alles erlebte sie verlangsamt. Sie sah, wie diese Gestalt sich durch die offene Tür schob, und die Schneide der Sense schimmerte wie eine gebogene Spiegelscherbe.
    Auch Mongush hatte sie gesehen. Er wusste, was das bedeutete. Sie mussten jetzt schneller sein. Er schaute sich um und sah an der linken Seite ein Licht in der Tunnelmitte.
    Dort raste eine U-Bahn heran!
    Jetzt ging es um alles. Die Gedanken rasten durch seinen Kopf. Er hatte keine Zeit, einen großartigen Plan zu fassen.
    Jetzt musste gehandelt werden, und es gab nur eine Chance. Rüber auf die andere Seite, bevor der Zug sie erreichte und niederwalzte. Er war nicht nur zu sehen, sondern auch schon zu hören. Ein kompakter Schatten mit einem hellen Glotzauge.
    Ludmilla hatte den Überblick verloren. In Panik schaute sie sich um. Möglicherweise dachte sie auch an ihren zurückgelassenen Freund, der keine Chance mehr hatte, am Leben zu bleiben.
    »Rüber!«
    Mongush wusste nicht, ob Ludmilla ihn verstanden hatte. Jedenfalls sträubte sie sich nicht dagegen, von ihm weitergezogen zu werden. In diesem asketischen Körper steckte eine mächtige Kraft. Niemand hätte sie dem alten Mann beim ersten Hinschauen zugetraut. Er war jemand, der ständig bereit war, über seinen eigenen Schatten zu springen, und das tat er auch jetzt. Wie zwei verfolgte Tiere hetzten sie über die Schienen. Sie sprangen hoch, sie traten auf, sie schauten weder nach rechts noch links, nur die andere Seite war wichtig.
    Das Ungeheuer kam. Ein Koloss aus Stahl, Geschwindigkeit und flackerndem Licht, der alles in den Boden rammen würde, was sich ihm in den Weg stellte.
    Mongush und Ludmilla waren schneller. Beide erhielten noch einen Schlag gegen den Rücken, aber es war keine Berührung mit der Masse. Nur der Luftzug schleuderte sie nach vorn, ließ sie stolpern, dann aber prallten sie gegen die Wand, und hinter ihnen raste das moderne Ungeheuer vorbei.
    Auch jetzt noch hatten sie den Eindruck, von Schlägen erwischt zu werden. Sie zogen die Köpfe ein und pressten sich gegen das Gestein.
    Es ging vorbei. Ein letztes Flattern der Kleidung, die befreienden Atemzüge, dann war es vorbei. An der anderen

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