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Kane

Kane

Titel: Kane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
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gewesen. Nein. Weniger, als ein Niemand. Sie war eine Galearii. Die Niederste aller Engel, aus dem untersten Rang der letzten Kaste der Engel. Nicht mehr, als ein Fußabtreter für die Engel des Himmels und die Gefallenen der Erde. Ja, nicht einmal den Menschen, dürfte sie in gleicher Höhe in die Augen sehen. So stand es geschrieben, so war das Gesetz und so hatte sie es gelernt, seit Anbeginn der Zeit.
    Ein Gesetz, unumstößlich für alle Zeiten. Doch nach all den Jahrhunderten, war sie nicht bereit, dies für ihr unsterbliches Leben hinzunehmen.
    Susan würde betteln und wenn es sein müsste, auch auf den Knien vor Black rutschen, damit er sie wieder in die Reihen seiner Untergebenen aufnehmen würde. Auch wenn sie nur nach außen seine Frau gespielt hatte, so hatten die anderen sie doch, mit einem gewissen Respekt behandelt, wenn sie seine Befehle überbringen durfte. Dieses Gefühl hatte sie immer beflügelt. Dort war sie Susan, die Frau neben Black. Oben hatte keiner ihren wahren Namen gekannt: „ Insima “ - die Geduldige – ein Name für eine Dienerin, und doch auch passend für eine Königin, dachte sie. Susan war eine von vielen, ihrer niederen Art gewesen. Sklavin derer, die im Rang höher geboren waren, als sie und dies war auch der Grund, weshalb sie mit den Gefallenen den Himmel verlassen hatte. Sie hatte sich im äußersten Rand der Windhose versteckt und im Sog mitreißen lassen, als die Gefallenen auf die Erde kamen. Sie selbst hätte nicht die Macht oder die Kraft besessen, zur Erde zu gelangen. Susan wusste nicht einmal mehr den Namen des Kriegers, in dessen Wirbel sie gesprungen war. Auf der Erde angekommen, hatte sie sich in den Wäldern versteckt, um die Menschen zu beobachten und zu lernen, wie sie tickten. Schon bald stellte sie fest, dass die Menschen, sich in Sachen Grausamkeit und Hierarchie, nicht viel von den Engeln der höheren Kasten unterschieden. Es war alles nur etwas blutiger und schmutziger, irgendwie lebendiger. Und es gefiel ihr. Auch der körperliche Aspekt war nicht zu unterschätzen. Sex sprach alle Sinne an. Sinne, die sie bis dahin nie gekannt hatte und „ Oben“ auch niemals kennengelernt hätte. Glückseligkeit in allen Ehren. Solange man keinen anderen Zustand kannte, mochte es reichen.
    Wieder blickte sie auf ihren Arm, der mittlerweile wieder höllisch schmerzte. Die Mullbinde hatte sich so vollgesogen, dass das Blut nun ungehindert durchsickern konnte und auf den Boden tropfte. Sollte sie weiter in dieser Geschwindigkeit Blut verlieren, würde sie nicht mehr die Kraft besitzen, zu Black zu gelangen. Im Gegensatz zu den höher gestellten Engeln, besaß sie nicht die Kraft der schnellen Selbstheilung und so war es durchaus möglich, dass sie elendig verbluten würde. Wunden von Feuerschwertern, konnten für Galearii tödlich sein.
    Susan konnte ganz deutlich spüren, dass Black in der Nähe war. Über die Jahrhunderte, hatte sie gelernt, seiner unverkennbaren Spur zu folgen. Sie war immer in seiner Nähe geblieben, damit sie schnellstmöglich seinen Wünschen oder Befehlen, Folge leisten konnte. Wobei Wunsch und Befehl so ziemlich Dasselbe waren. Die letzten Meter musste sie zu Fuß zurücklegen, da ihr zum Fliegen die Kraft fehlte.
    Ein Schatten hinter dem hohen Zaun des Firmengeländes, erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie presste ihre linke Hand auf die Wunde, um die Blutung für einen Moment zu stillen. Fieberhaft suchte sie den Zaun nach Spalten und Löchern ab, die sie unentdeckt auf die andere Seite bringen würden. In geduckter Haltung, näherte sie sich einem Spalt, der ihr groß genug erschien, um sich durchzuzwängen. Fast hätte sie laut aufgeschrien, als ein loser Draht sich in ihre Wunde bohrte und ein Stück des Verbands aufriss. Schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund, so dass der Schrei unterdrückt wurde. Der zweite, riesige Schatten vor ihr, drehte seinen Kopf in ihre Richtung, konnte sie aber nicht entdecken und wendete sich wieder ab. Susan konnte nicht erkennen, ob es einer von Black's Leuten war. Sie wollte kein Risiko eingehen, noch vor ihrem Zusammentreffen mit Black, von irgendwem entdeckt zu werden. Freund oder Feind war ihr dabei völlig egal. Sie schlich weiter zu einem Metallhaufen, von dem aus, sie eine bessere Aussicht hatte.
    Rings um eine kleine Bauhütte, waren mehrere Männer postiert. Sie alle waren bis auf die Zähne bewaffnet. Da keiner von ihnen ein Feuerschwert in seinen Händen hielt, ging Susan davon aus, dass dies

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