Kane
ihn am Arm und zog ihn mit sich nach unten in die Hocke. ,,Also Erstens, hatten wir keine Phase und Zweitens, gehst du mir gerade ganz schön auf den Senkel. Denn auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, ich habe hier zu tun!" Ärgerlich kniff sie Augen und Lippen zusammen. Dabei bildeten sich kleine Grübchen auf ihren Wangen. Zu Ron's Ärger verspürte er wie immer den übermächtigen Drang, diese kleine Veränderung in ihrem Gesicht weg zu küssen. ,,Der Grund warum ich gekommen bin, ist um dir mitzuteilen, dass wir deine Schwester gefunden, und in Sicherheit gebracht haben. Sie ist bei uns auf dem Anwesen." Den wahren Grund, dass er sich auch um sie sorgte, so sehr, dass es ihm den Schlaf raubte, behielt er lieber für sich. Schließlich war es nicht ihr Problem, dass er so ein Weichei war!
Nervös fing Mac an, ihre langen, schwarzen Haare, die sie sich mit einem dicken Lederband zum Zopf gebunden hatte, mit den Fingern durchzukämmen. Zu wissen, dass Emma in Sicherheit war, war eine Sache. Es von Ronan zu hören, eine andere. Sie fing an zu zittern. ,,Geht es ihr gut?"
Ihr Zittern war ihm nicht entgangen. So verdammt hart wie sie immer vorgab, war sie wohl doch nicht. Vorsichtig legte er ihr die Hand an die Wange. Zu seiner Verwunderung, ließ sie es zu. ,,Körperlich ist sie unversehrt. Aber im Moment ist sie sehr verwirrt. Sie weiß nicht, wer sie wirklich ist. Ihr wurden das ganze Leben nur Lügen erzählt. Doch dafür nimmt sie es ziemlich gut auf. Sie ist..... eben deine Schwester, obwohl äußerlich keinerlei Ähnlichkeit zwischen euch besteht", bemerkte er nachdenklich. Von dem Unterschied, dass er Emma´s Gefühle lesen konnte, Mac´s aber nicht, erzählte er ihr lieber nichts.
,,Weiß sie schon von mir?" Mac's Mund war staubtrocken. Sie wusste, dass es unmöglich war, dass Emma sich an sie erinnerte. Sie war damals erst ein paar Monate alt gewesen, als sie sie aus den Armen ihrer Mutter entrissen hatten.
,,Nein, noch nicht. Wir wollten ihr einen Moment Zeit geben, um alles zu verdauen."
,,Scheiße!" Ruckartig sprang sie auf. ,,Er ist weg. Eine Woche Arbeit umsonst, und du bist Schuld!"
Verdutzt sah er sie an. ,,Was hab ich denn jetzt wieder getan? Ich dachte du würdest dich freuen, dass mit deiner Schwester zu erfahren."
,,Darum geht es doch gar nicht. Ich hatte eine super Fährte, die mich eventuell zu den anderen Mädchen, oder dem Auftraggeber gebracht hätte. Aber du hast mich abgelenkt. Und nun ist er entwischt!" Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf den Boden.
Ron musste zugeben, dass es wirklich sehr sexy war, wenn sie so wütend wurde und ein wenig die Kontrolle, über ihr sonst so besonnenes Wesen verlor. ,,Du spielst hier also allein den Sherlock Holmes? Weißt du eigentlich, mit wem du es zu tun hast?"
,,Was bist du? Mein Vater? Bis jetzt konnte ich ganz gut auf mich selbst aufpassen." Sie ging herausfordernd, mit vorgestrecktem Kinn, einen Schritt auf ihn zu.
,,Du weißt genau was ich meine“, versuchte er zu beschwichtigen. „Das hier sind Wächterangelegenheiten. Wenn Ethan das erfährt, wird er dich in den Boden stampfen und mich gleich mit. Ich verspreche dir, dass wir uns um die Schuldigen kümmern werden und auch um die anderen Mädchen. Vertrau mir! Das Risiko ist einfach zu groß, dass sie dich auch noch in die Finger bekommen und im schlimmsten Fall, an irgendeinen Wichser verkaufen!" Sein Herz krampfte sich bei diesem Gedanken unwillkürlich zusammen.
Ungerührt von seinen Ausführungen, sah sie ihn an. ,,Es tut mir leid Ron, aber das hier muss ich allein durchziehen." Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm und breitete ihre Flügel aus. Sie war verdammt schnell, das musste er ihr lassen. ,,Kommt ihr mir nicht in die Quere, dann tue ich es auch nicht! Und kümmert euch um Emma." Ein Flügelschlag und sie war weg. Meine Herrn ! Das wurde echt langsam zur Gewohnheit. Diese schnellen, abrupten Abgänge von ihr, gingen ihm langsam auf den Sack! Andererseits machte sie gerade das und ihr Hang zur Sturheit, verdammt sexy!
*
Mitten in der Nacht, warf Kane sich unruhig hin und her. Diesmal lag es nicht an seinen Albträumen, sondern an der Tatsache, dass diese wunderschöne Frau, nur ein paar Schritte von ihm entfernt schlief. Nur durch eine verdammt lästige, dicke Holztür getrennt.
Er wischte sich mit der Hand über sein schweißnasses Gesicht. Wie konnte es nur angehen, dass sie ihn so beschäftigte und ihm selbst jetzt, wo sie in Sicherheit war, nicht aus dem
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