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Kane

Kane

Titel: Kane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
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werden, zusammen zu sein?“ Allein der Gedanke, schnürte ihr die Kehle zu.
    ,,Doch, mein Engel, das werden wir", betonte er feierlich und zog sie wieder dicht an seine Brust. ,,Vielleicht nicht heute oder morgen, aber es wird geschehen. Für heute möchte ich dich einfach nur halten, bis du ohne Angst einschläfst. Ich werde dich beschützen und dich halten, das schwöre ich."

    *

    Nur mit letzter Kraft erreichte Samaél die Eingangshalle des Anwesens. Er schleppte sich zu der großen Steintreppe und ließ sich, wie ein alter Mann, auf der vierten Stufe nieder. Verzweifelt stemmte er die Ellenbogen auf seine Knie und ließ den Kopf in die Hände sinken. Wie hatte das nur passieren können? Er hatte die bewusstlose Nandini, schon in seine Arme geschlossen und wollte mit ihr zurück teleportieren, in sein Haus, das auf einem Hügel lag, weit ab von Irland's Touristen Centren. Morgen in aller Frühe, hätte er ihr die wunderschöne Landschaft seines Besitzes gezeigt, um ihr die Gelegenheit zu geben, ihn besser kennenzulernen, bevor sie das Ritual der Vereinigung vollziehen würden. Doch jetzt lief ihm die Zeit davon. Ja, sie war sogar ein noch größerer Feind, als Danel Black.
    ,,Samaél?" Ronan blieb verdutzt stehen. Er hielt ein überdimensionales Sandwich in seiner Hand, das er soeben in der Küche präzise aufgeschichtet hatte. ,,Was tust du hier? Ich dachte du wolltest deine Braut direkt nach Hause bringen?"
    Ernst blickte Samaél zu Ronan auf. ,,Bring mich zu Ethan und hol' Kane und Emaline, sie werden es hören wollen."
    Er stand auf und strich seine verschmutzte Tunika glatt, dann ging er ohne ein Wort an Ron vorbei, auf Ethan's Bürotür zu. Ronan starrte kurz auf sein Sandwich, bevor er begriff, dass die Lage verdammt ernst war. ,,Geh ruhig schon rein. Ethan müsste um diese Zeit, über seinem Papierkram sitzen und ist sicherlich für eine Unterbrechung zu haben", versuchte er die beklemmende Stimmung zu lockern. Eigentlich war die lockere Tour eher Kane's Baustelle, aber im Moment hatte Ron das Gefühl, dass Samaél irgendwie versuchte seine Gefühle beisammen zu halten, bevor er über Nandini sprechen würde. ,,Ich geh dann mal die anderen holen."
    Samaél nickte nur ernst und öffnete, nach kurzem klopfen, die Bürotür.
    Fünf Minuten später waren alle, außer Joshua, der noch dabei war, eins der Mädchen nach Hause zu bringen, im Büro versammelt. Niemanden wunderte es, dass Kane, Emaline dicht an sich gezogen hatte und ihr beschützend über den Rücken strich. Beide trugen Trainingssachen, die sie sich nach dem kurzen Auftritt von Ronan, übergeworfen hatten. Ron hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass die Sache wirklich ernst war und keinen Aufschub duldete.
    Victor stand auf der anderen Seite des Raumes, mit vor der Brust verschränkten Armen. Er sah aus als wäre er wirklich völlig fertig und übermüdet, mit dicken, dunklen Rändern unter seinen Augen. Was sicherlich daran lag, dass die kleine Kiara, ihn die letzten Nächte wach gehalten hatte. Sie alle wussten, dass ihre kleine Nichte gerade zahnte. Und die Verletzungen, die V in der Nacht erlitten hatte, plus die Heilung von Emma, taten ihr Übriges.
    Auch Ethan machte nicht den frischesten Eindruck. Er hatte die letzten Tage und Nächte, alle Pläne zur Rettung der Mädchen erstellt, die Einsätze koordiniert und in den letzten Stunden, die Eltern oder Verwandten informiert. Die meisten hatten ihre schon totgeglaubten Kinder, gleich aus dem Haus abgeholt, dass Ethan eigens für die vorübergehende Unterbringung der Mädchen, samt Nephilimarzt und Krankenschwestern, angemietet hatte. Doch der schwerste Gang stand ihm noch bevor. Er musste die Eltern der drei verstorbenen Mädchen informieren. Eine davon war menschlich und er würde den Hinterbliebenen eine Geschichte in ihre Gehirne einpflanzen müssen, die keine Nachforschung der Eltern mehr erforderlich machten und sie gleichzeitig trösten würde, damit sie den Verlust ihres geliebten Kindes endlich abschließen konnten. Ethan stand von seinem Schreibtischstuhl auf und fuhr sich mit den Fingern, durch sein ohnehin schon zerzaustes Haar. Er räusperte sich und blickte ernst in die Runde. ,,Ich weiß, wir wollten eigentlich erst morgen alles besprechen. Doch jetzt sind Dinge eingetreten, die keinen Aufschub dulden. Samaél, willst du uns erzählen, was passiert ist?"
    Samaél nickte. Noch vor ein paar Tagen, hätte er diesen Leuten nichts von sich oder seinen Ambitionen preisgegeben, doch

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