Kane
abrupt. Sie griff nach seinen Schultern und versuchte ihn weg zu stoßen.
Doch er reagierte nicht. ,,Lass mich los!" Fast schrie sie die Worte. Emma versuchte sich aus seinem Griff zu winden. Ihre Flügel brachen hervor und sie schlug wild, von hinten nach vorn, mit ihnen.
Verwirrt sah Kane sie an und ließ sie los, nur um seine Hände sofort fest um ihre Arme zu schließen. ,,Emma, Emma! Sie mich an!" Er konnte fühlen wie verstört sie war. Ihre Augen funkelten voller Angst, wie die eines aufgescheuchten Reh's, dass zur Flucht ansetzte. ,,Hey Engel, beruhige dich. Ich bin es Kane."
Noch ein paar Schläge mit ihren Flügeln. Kane sah, wie sehr sie sich bemühte wieder in die Realität zurückzufinden. Plötzlich wurde sie ganz ruhig in seinem festen Griff und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie ließ sich nach vorne fallen und presste ihr Gesicht an seine Brust. Sofort schloss Kane sie in seine Arme und strich ihr sanft über den Kopf. ,,Schsch, Engelchen. Ich bin da. Weine ruhig.
Es ist okay."
,,Er hat mich angefasst, Kane", schluchzte sie an seiner Brust. ,,Ich war doch noch ein Kind. Ich wollte es nicht!
Ich wollte doch nur, dass er mich lieb hat, aber ich wollte nicht, dass er mich so anfasst. Er wusste, dass sich meine Flügel zeigen würden wenn er mich berührt. Aber ich schwöre ich wollte es nicht!"
Kane drückte sie noch enger an sich. Wie konnte dieses miese Schwein ihr nur so etwas antun. Erst als Kind und dann nach ihrer Geschlechtsreife. Emma war innerlich zerfressen von dem Gedanken, dass sie so etwas zugelassen hatte, obwohl sie es nicht wollte. Sie fühlte sich schmutzig und schuldig, an dem was passiert war. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie ihn anzusehen. ,,Emma. Du warst noch ein Kind und er hat dich betäubt. Du hättest dich gar nicht wehren können. Selbst wenn du bei vollem Bewusstsein gewesen wärst."
,,Aber als ich meine Flügel erhalten hatte, warum konnte er es immer noch mit mir machen? Er sagte,".... sie musste schlucken. ,,Er sagte, dass meine Flügel dabei hervorbrechen, wäre ein Zeichen meiner Erregung und ein Beweis dafür, dass ich es auch will, dass es mir gefallen würde." Wieder schluchzte sie und die Tränen brannten auf seiner Brust.
Man musste kein Psychologe sein, um zu erkennen, dass Black versucht hatte, sie gefügig zu machen.
Kane versuchte sich auf Emma zu konzentrieren, um nicht von seinem eigenen Hass zerfressen zu werden.
Wie ein Blitz traf ihn die Erkenntnis, dass Black sie gar nicht versteigern wollte. Nein, er wollte sie für sich haben!
Für seine eigenen dreckigen Spielchen. Er hatte sie so jung und unwissend halten wollen, damit sie für immer seiner pädophilen Neigung entsprach. Angefangen bei dem rosa Barbie-Kinderzimmer bis zu dem Fernhalten von jeglicher Information über die Außenwelt. Doch er hatte sie unterschätzt. So wie er Kane unterschätzt hatte. Und jetzt, wollte er sie wieder haben. Sein Spielzeug, das er - seiner Meinung nach, ein Jahrhundert lang - geschaffen hatte.
Black würde niemals aufgeben. Niemals!
,,Aber es hat dir nicht gefallen, Liebes. Du standst in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm. Er gab dir gar keine Chance, dich zu wehren. Und trotzdem bist du ihm entgegen getreten. Black hat nicht mal geahnt, wie stark du wirklich bist. Und damit meine ich nicht nur deine Gaben. Als er mich auf dem Tisch gequält und gepeinigt hat, konnte ich auch nicht verhindern, dass meine Flügel hervorbrachen. Du siehst also, dass es viele Gründe dafür gibt.
Es ist hauptsächlich unser Fluchttrieb, der die Flügel steuert, wenn wir die Kontrolle verlieren. Sei es aus Angst oder Verzweiflung. Natürlich passiert es auch aus einem Glücksgefühl heraus, sei es seelisch oder körperlich.
Aber du weißt besser als jeder andere, wie du dich in dem Moment, als er dich zu alledem gezwungen hat, gefühlt hast. Erforsche also einfach deine Gefühle und du wirst die richtige Antwort sehen."
Emma wischte mit dem Handrücken über ihr nasses Gesicht. ,,Woher nimmst du bloß immer die richtigen Antworten?", fragte sie ihn und strich selbstvergessen eine Haarsträhne aus seiner Stirn.
Lächelnd zuckte er mit den Achseln. ,,Ich bin eine uralte Seele, Emma. Das was Black dir angetan hat, hat er auch mir vor sehr langer Zeit angetan. Doch er konnte nicht damit rechnen, dass wir so stark sind, dass wir seine Gewalt, die er versucht hat unseren Seelen anzutun, überstehen werden.
,,Aber was, wenn wir nie die Kraft finden
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