Kane

enttäuscht.
    Die Männer blickten ihn fragend an, als könnten sie mit seiner Bemerkung nichts anfangen. Sam nickte zu Ronan, der sich kurz räusperte. ,,Nandini ist Samaéls Gefährtin und wie ihr sicherlich wisst, sind Dämonenpaare nach ihrer Vereinigung in der Lage, gedanklich miteinander zu kommunizieren. Samaél hat nicht mehr viel Zeit, das Vereinigungsritual mit seiner Gefährtin durchzuziehen, danach sind seine Gene als Heiler und Sucher verloren", erklärte er den anderen.

Kapitel 20

    Ein mitfühlendes Raunen ging durch den Raum. Emma streckte ihre Hand aus und legte sie Sam wissend auf den Arm. ,,Nandini, hat mir von dir erzählt. Sie sagte, dass sie sich nichts sehnlicher wünschen würde, als endlich mit dir zusammen zu sein. Sie hoffte, dass du kommen und uns retten würdest."
    ,,Na, das habe ich dann ja gründlich versaut!", war seine knappe, traurige Antwort.
    ,,Was, wenn du dichter an Nandini herankommen würdest? Ich meine, beim ersten Mal hat es doch auch so funktioniert", warf Victor ein.
    ,,Ich könnte es versuchen. Normalerweise brauche ich eine Person nur einmal richtig zu fokussieren, danach kann ich sie überall finden. Doch Sparks, muss irgendeine Methode haben, um meine Kräfte abzublocken. Trotzdem habe ich Nandini im Wald aufspüren können und auch Emaline, als ich nur dicht genug dran war."
    Ethan setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Er wirkte fast schon deprimiert. Sie hatten so viel erreicht, doch ohne Nandini und die beiden anderen Frauen, könnten sie die Sache nicht abschließen. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass noch weitere Versteigerungen stattfinden würden. Black's Ruf als Frauenhändler sollte ein für alle Mal versiegen und mit der Erlaubnis der Erzengel, hatten sie den Freifahrtschein, den sie brauchten, um ihn für immer in die Hölle zu verbannen. Jeder sollte wissen, dass die Wächter ein Auge auf diese speziellen Verbrechen, geworfen hatten. Danach würden die Mädchenhändler und auch die Käufer, zumindest für einige Zeit, die Bälle flach halten. Niemand war gern im Fokus der Wächter! ,,Bleibt nur noch die Frage: „Wo ist Black?", fragte Ethan nachdenklich.
    Ronan pustete langsam den Rauch seiner Woermann's in den Raum und ließ eine kleine Wolke in Form eines Ringes entstehen. ,,Das dürfte nicht so schwer herauszufinden sein. Joshua könnte Kontakt zu den Dark Wings aufnehmen und Mac kann versuchen, Azazel ausfindig zu machen. Sam und ich, suchen die Gegend um das Haus im Wald, und den Club von Black ab. Er kann ja so weit noch nicht sein. Schließlich hat er mit den Mädchen eine Menge Ballast am Hals."
    Ethan fuhr sich mit der Hand durch sein strohblondes Haar. ,,Guter Plan Ron. Es ist immer gut dem Feind einen Schritt voraus zu sein. Also los!"
    Kane warf Ron einen bösen Blick zu. ,,Hast du nicht was vergessen Ron?"
    Ronan zog die Augenbrauen hoch, wobei die drei kleinen Obsidiane über seiner rechten Braue, kurz aufblitzten, dann schüttelte er nachdenklich den Kopf. ,,Nein. Ich denke nicht."
    Jetzt war Kane doch etwas verärgert. ,,Hallo? Er will mich! Sollte ich da nicht wenigstens Teil dieses Plans sein?"
    ,,Nein", erwiderte Ron knapp und erhob sich, um den Raum zu verlassen.
    Kane konnte die Ignoranz seines Bruders kaum fassen. Er ging ihm nach und packte ihn wütend an der Schulter. ,,Nein? Seit wann gibst du denn hier den Bestimmer? Ich kann ja wohl noch selbst entscheiden, wann ich wohin gehe."
    Ron drehte sich genau vor Kane's Gesicht, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. ,,Nein."
    ,,Bitte? Willst du mich verarschen?"
    Ron holte tief Luft. ,,Er will dich. Soweit sind wir uns, glaube ich, einig. Und er will Emma, richtig?"
    Kane konnte bloß nicken. Im tiefsten Inneren, wusste er schon, worauf sein Bruder hinaus wollte. Und doch gefiel es ihm überhaupt nicht.
    ,,Wäre doch ein bisschen dumm, ihn euch auf einem Silbertablett zu präsentieren? Das kannst du immer noch haben, wenn wir mehr wissen. Also, lehn' dich zurück und klöppel Irgendetwas mit Emma zusammen. Oder was ihr sonst so tut, wenn ihr euch entspannt."
    Kane gab einen knurrenden Laut von sich, musste dann aber doch zugeben, dass Ron recht hatte. Sie würden ihm schon Bescheid geben, wenn sie Black gefunden hatten.
    Als er sich umdrehte, um nach Emma zu sehen, war sie schon weg. Wütend stapfte er nach oben in seine Wohnung.
    Er hatte keine Ahnung, warum Emma einfach so verschwunden war. Vielleicht war ihr das Ganze einfach zu viel geworden.
    Sie war nicht im vorderen Teil