Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

davon und stellt sich abseits der Gruppe hin.
    »Jetzt schmollt er, Amy«, informiert mich Nathan.
    »Ich weiß.«
    Zu Noah habe ich gesagt, dass Avi selbst kommen soll, wenn er was mit mir zu besprechen hat. Tja, ich schätze, es wird Zeit, dass ich es aus erster Hand erfahre. Ich sollte die unvermeidliche, gefürchtete Aussprache nicht länger hinauszögern – auch wenn ich Angst davor habe.
    »Ich geh jetzt zu ihm rüber, Nathan.«
    »Soll ich mit?«
    »Das ist vielleicht keine so gute Idee. Ich werde schon klarkommen.« Ich stehe auf, bereit, Avi ins Gesicht zu sehen – und auch der bitteren Wahrheit. »Bin gleich wieder da.«
    »Viel Glück. Du wirst es brauchen.«
    »Worüber willst du mit mir reden?«, frage ich Avi, der nah genug bei unserer Mannschaft steht, dass er alles im Blick hat, aber weit genug weg, dass keiner mitbekommt, was gesprochen wird.
    »Du hast dir überhaupt keine Mühe gegeben beim Hindernisparcours, Amy.«
    »Willst du mich verarschen? Ich habe mich sehr wohl bemüht. Sorry, wenn ich nicht so durchtrainiert und perfekt bin wie Liron.«
    »Ja, nicht viele Mädchen können mit ihr mithalten.«
    »Danke. Nächstes Mal solltest du deinem Team vielleicht ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Du bist nämlich unser Teamleiter, falls du ’ s vergessen hast.«
    »Und als Teamleiter wusste ich, dass ihr alleine klarkommt. Gib ’ s zu, Amy, das mit Nathan ist gelogen. Ihr seid nicht zusammen.«
    »Doch.«
    »Und warum wolltest du dann am ersten Tag unbedingt mit mir allein sein und hast dich von mir küssen lassen?«
    »Das war ein Blackout.«
    »Nein, du hast jetzt einen Blackout, wenn du meinst, du müsstest so tun, als wärt ihr ein Paar. Dafür trägt Gott dich ganz bestimmt im Buch der Lügner ein.«
    Das bringt mich auf hundertachtzig. »Wie kannst du es wagen! Nur dass du es weißt: Nathan küsst am allerbesten. Mit Abstand. Du könntest dir noch was von ihm abschauen.«
    Er macht den Mund auf, um etwas zu erwidern, klappt ihn dann jedoch zu, als jemand vorbeikommt. Wir können hier einfach nicht in Ruhe reden, und Avi hasst es, seine schmutzige Wäsche vor anderen zu waschen. »Wann hörst du endlich mit diesen Spielchen auf, Amy?«
    »Nie. Ich mag Spielchen. Die machen das Leben erst interessant. Solltest du auch mal ausprobieren.«
    »Ich habe keine Zeit für Spielchen.« Er sieht über meine Schulter zu Nathan, der sich mit Miranda und Jessica unterhält. »Dann willst du also, dass es so endet?«
    »Du nicht?«
    »Nein. Hast du nicht mit Noah gesprochen?«
    »Nicht über uns. Hör zu, Avi, du und ich, wir wissen doch beide, dass es nicht funktioniert.«
    »Ich bin nicht gut, was Beziehungen angeht, Amy.«
    »Na, noch ein Hindernis mehr, das wir überwinden müssten, wenn wir ein Paar wären. Du müsstest mit meinen Spielchen klarkommen und damit, dass ich auch als deine Freundin leider beim Hindernisparcours versage. Ich müsste mit deiner Bindungsangst klarkommen und mit der Tatsache, dass du eigentlich gar keine Fulltime-Freundin willst, vor der du dich rechtfertigen musst. Das war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.«
    Er lässt langsam die Luft aus. »Bitte mach jetzt aus einer Mücke keinen Elefanten. Ich habe versucht, so zu sein, wie du mich haben willst, Amy.«
    »Ich will nur, dass du du selbst bist. Ich habe nie von dir verlangt, dich zu verbiegen. Vielleicht kommt es dir auf den ersten Blick nicht so vor, aber eigentlich tue ich dir einen Gefallen damit. Jetzt kannst du Liron oder irgendwelche anderen Mädchen ganz für dich haben – ohne schlechtes Gewissen.«
    Auf einmal schiebt sich Nathan neben mich und legt mir den Arm um die Schultern. »Tut mir leid, Avi«, sagt er. »Mal gewinnt man, mal verliert man.«
    Wie aus dem Nichts taucht auch Liron auf, stellt sich neben Avi und stupst ihn an. »Dann hast du es ihr erzählt?«
    Er nickt.
    »Es tut mir leid, Amy«, sagt Liron so aufrichtig, dass ich ihr am liebsten ihre blonden Strähnchen ausrupfen würde. »Aber ich bin froh, dass du Bescheid weißt. Dann fühle ich mich nicht mehr so komisch in deiner Gegenwart.«
    Großartig. Da geht ’ s uns ja gleich.
    Avi legt seinen Arm um Liron. Am liebsten würde ich ihn von ihr wegschlagen, aber wie Nathan gesagt hat: Mal gewinnt man, mal verliert man.
    Ich wünschte nur, ich wäre nicht die Verliererin.

14
    Der Zweite ist der erste Verlierer. Und der Letzte ist der allergrößte Loser.
    Abends bin ich so erschüttert darüber, dass wirklich Schluss ist, dass ich meine