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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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neben Saftas Bett. Avi lehnt sich seitlich ans Fensterbrett, um mir ein bisschen Privatsphäre zu geben.
    Langsam schlägt meine Großmutter die Augen auf. Sie braucht eine Minute, bis sie versteht, wo sie ist, doch als ihre Augen sich auf mich richten, macht sie ein Gesicht, als wolle sie sich entschuldigen. »Amy, motek, was tust du hier? Du solltest doch im Ausbildungslager sein.«
    »Ich bin hergekommen, um mich zu vergewissern, dass es dir gut geht. Und um bei dir zu sein.«
    »Ich will nicht, dass … du mich so siehst. Es macht keinen Spaß, in einem Krankenhaus zu sitzen und einer müden, alten Frau beim Schlafen zuzuschauen.«
    »Du bist nicht einfach irgendeine alte Frau«, sage ich zu ihr, während ich sie vorsichtig umarme. »Du bist meine Safta. Wie fühlst du dich?«
    »Wie eine alte Frau.« Sie hebt ihre faltige, zarte Hand und nimmt den winzigen Davidstern-Diamant-Anhänger, den ich um den Hals trage. Sie hat ihn mir letzten Sommer geschenkt, als ich hier zu Besuch war. »Ich freue mich so, dass du ihn trägst.«
    »Ich trage ihn jeden Tag. Er erinnert mich an dich.«
    Sie lächelt dieses liebe Großmutterlächeln, das mir das Gefühl vermittelt, dass alles gut wird. »Hast du einen schönen Urlaub?«
    »Na ja, das auf dem Stützpunkt kann man nicht gerade als Urlaub bezeichnen. Avi ist der Anführer meiner Einheit«, sage ich und deute zu Avi hinüber, der am Fenster steht.
    »Avi, komm her. Ich kann dich da drüben gar nicht richtig sehen«, sagt Safta und winkt ihn zu sich. »Meine Augen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.«
    Avi gibt meiner Safta einen Kuss auf die Wange. Er kennt sie von Geburt an. Letzte Nacht hat er mir erzählt, dass sie wie eine zweite Großmutter für ihn ist. » Mah nishmah? – Wie geht es dir?«
    » Beseder – mir geht ’ s gut. Mir ist nur ein bisschen schwindelig geworden. Ich wünschte, meine Kinder hätten nicht gleich den nationalen Notstand ausgerufen.«
    » Ima, hör auf, so einen Unsinn zu reden«, unterbricht mein Dad sie, als er ins Zimmer kommt. »Du warst bewusstlos, als Yucky dich gefunden hat. Du solltest das nicht so abtun, als wäre nichts geschehen.«
    Sie scheucht meinen Dad weg. »Geh was in der Cafeteria essen, Ron, und lass mich mit den jungen Leuten hier allein.« Mein Dad setzt an zu protestieren, doch als sie die Augenbrauen hebt und mit der Hand eine Geste macht, um zu bedeuten, dass er gehen soll, lenkt er ein.
    Hui, ich kann sie mir genau vorstellen, wie sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen angestarrt hat, als er klein war. Mein Dad ist ein »richtiger« Kerl – muskelbepackt, maskulin und voll auf Testosteron. Dass diese zerbrechliche, alte Dame ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue und einer Handbewegung zum Nachgeben bringen kann, amüsiert mich ohne Ende.
    Sobald Dad sich verdrückt hat, wendet Safta sich an Avi. »Ist meine Enkelin eine gute Soldatin?«
    Ja, ähm … kein Grund, meine liebe, alte, kranke Großmutter damit zu belasten, dass ich eine beschissene Soldatin bin. Ich meine, die Frau hat sich als Junge verkleidet, um an vorderster Front zu kämpfen. Zu erfahren, dass ihr eigen Fleisch und Blut nicht mal über eine Mauer kommt oder mit einer Waffe schießen kann, ohne dass ein paar verirrte Kugeln in die Zielscheiben anderer einschlagen, könnte ihr Todesurteil bedeuten. Ich nehme Saftas Hand und tätschle sie. »Warum reden wir nicht über was anderes?« Vorzugsweise ein Thema, das nichts damit zu tun hat, was für ein Volltrottel ich wirklich bin.
    »Sie kann jedenfalls die Zähne zusammenbeißen«, sagt Avi zu Safta . »Stimmt ’ s, Amy?«
    »Ich habe mit einer M 16 geschossen«, erzähle ich, gehe aber nicht näher darauf ein, dass ich öfter die Schießscheiben der anderen getroffen habe als meine eigene.
    »Und ich habe den Hindernisparcours bezwungen«, fahre ich fort, lasse jedoch unter den Tisch fallen, dass ich beim Seil einen Begleitservice gebraucht habe und bei meinem ersten Versuch am Hangelgerüst über die Rücken anderer Leute laufen musste.
    »Ich habe sogar Bienen aus der Marmelade gefischt, als ich Küchendienst hatte.« Den ganzen Bienen-Nathan-Zungen-Zwischenfall erwähne ich ebenfalls mit keiner Silbe.
    Sie fährt mit den Fingern über die Bandagen an meinen Armen. »Und was ist da passiert?«
    »Ja, das. Da haben wir einen Nachtlauf, bei dem es steil bergauf ging, gemacht. Irgendwie haben der Berg und ich uns miteinander angelegt – und der Berg hat gewonnen.«
    »Das stimmt nicht«, sagt Avi

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